Das Ristfeuchthorn - feucht in der Tat!


Publiziert von maxl , 7. Dezember 2014 um 15:21. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Chiemgauer Alpen
Tour Datum:26 November 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 1100 m
Abstieg: 1100 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:In Schneizlreuth am westlichen Ortsrand am Rathaus/Friedhof/Kirche geräumige kostenlose Parkmöglichkeit
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Wie schön, seit ewiger Zeit nun geht sich endlich mal wieder eine Tour mit dem Stefan aus. Wir beraten, was wir bei dieser zweifelhaften Wetterlage unternehmen können, und einigen uns recht schnell auf's Ristfeuchthorn, einem zwar nur gut 1500m hohen östlichen Chiemgauer Gipfel, der aber wegs niedriger Talsohle doch eine ordentliche Tour abgibt. Genau das richtige also....

Los geht's an Rathaus, Friedhof und Kirche in Schneizlreuth. Die Wegweiser leiten noch ein wenig gen Westen in richtung der B21, danach geht's ordentlich steil in den Wald hinein. Der Pfad macht keine Kompromisse, wirklich nicht, und leitet in die sausteile Ostflanke hinein. Die Schwierigkeit bewegt sich zwischen T2 und T3, bei diesen nassen, glitschigen Verhältnissen eher bei T3, denken wir uns, denn ausrutschen sollte man wirklich nicht. Nach anderthalb Stunden stellt sich etwas Abwechslung ein, denn nicht nur verlassen wir hier den dichten Laubwald, nicht nur erreichen wir eine kleine Diensthütte auf einer Lichtung, nein, wir erreichen auch das obere Ende der saftigen Nebeldecke, die sich mal wieder über den Tälern ausgebreitet hat. Schee, da machma gleich Pause, genießen das, was an Ausblicken vorhanden ist, und stapfen also gleich besser gelaunt voran. Der Pfad führt zu einem Abzweig, von hier sind's nur noch in paar Minuten zum belatschten Doppelgipfel des Ristfeuchthorns. Vom höchsten Punkt muss man nur noch in 5min durch eine kleine Scharte, dann ist man oben am netten Kreuz mit doch recht passablen Ausblicken. Besonders die Nebeldecke von oben schadenfroh zu betrachten, ist natürlich was feines, gleichwohl man von AKW heute nun wirklich nicht sprechen kann. Aufstiegszeit alles in allem zweieinhalb Stunden incl. Pause an der Hütte.

Nach angemessener Gipfelrast stapfen wir über den zweiten Gipfel retour zur Wegkreuzung. Wir wollen freilich nicht den gleichen Weg hinunter, sondern peilen eine Rundtour mit Ausklang in der Weißbachklamm an. Also wenden wir uns hier nach rechts auf den schmalen Pfad, der in einigen Schleifen den ebenfalls ziemlich steilen Westhang quert. An der nächsten Kreuzung biegen wir nach rechts in die Nordseite ab, schon wieder im dichten Nebel. Bald trifft der Steig auf einen uralten, nicht mehr benutzten Fahrweg, den man nun eigentlich nur noch talwärts verfolgen müsste. Um allerdings auf die richtige Seite des bald ziemlich tief eingeschnittenen Weißbachs zu gelangen, müsste man einen deutlichen Umweg nach Norden machen. In meiner LVA-Karte sind allerdings Pfadspuren und Brücken eingezeichnet, mit denen man deutlich abkürzen kann. Auf knapp 800m biegen wir also auf zunächst recht gut sichtbare Spuren ab, die einen schwach ausgeprägten Rücken entlang führen. Bald verlieren sie sich aber, wir stapfen nach Gusto den Wald hinab und erreichen eine sehr alte Forststraßentrasse, die zu einer wirklich antiken Brücke über die ansehnliche Scharnbachschlucht führt. Jenseitig wählen wir wiederum Pfadspuren, und kommen an steile Abhänge heran, die die Weißbachschlucht begrenzen. Nach einiger Sucherei schaffen wir es, direkt an der Zuflussstelle vom Scharnbach in den Weißbach an's Ufer zu kommen. Jenseitig führt der breite Wanderweg die Klamm entlang, leider sind wir auf der falschen Seite. Die in der Karte verzeichnete Brücke ist dummerweise nicht mehr existent, also Schuhe aus und durch! Während Stefan das ziemlich wohlbehalten auf kiesigem Untergrund hinbekommt, ziehe ich mich nicht so glimpflich aus der Affäre. Kurz vor dem rettenden Ufer ist der aus moosigen Steinen bestehende Untergrund derartig glitschig, dass es micht unweigerlich schmeißt. Wie ein begossener Pudel muss ich also die Klamm zurückgehen, das ist noch ein gutes Stück. Die landschaftliche Schönheit der wirklich ansehnlichen Klamm kann ich also nur bedingt genießen, viel eher freue ich mich, endlich am Auto und den damit verbundenen trockenen Klamotten angelangt zu sein. Vier ist's inzwischen, für den (unkonventionellen) Abstieg haben wir also stolze 3 1/2h gebraucht. So waren wir doch immerhin 6 1/2 Stunden unterwegs, auf einem alles in allem wirklich empfehlenswerten Rundweg am Ristfeuchthorn, das seinem Namen wirklich alle Ehre gemacht hat!

Tourengänger: maxl, 83_Stefan


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