La Grande Peyrolle

"Das ist ja ein Klettersteig für Autos". Damit hat meine Begleiterin nicht ganz unrecht, die Anfahrt auf der D232 bis zum Serre Lan erfordert schwindelfreies Personal bereits im Cockpit, gute Bremsen und gute Nerven.

Auf dem Schottersträßchen geht's dann zu Fuß weiter, zunächst recht sanft, keine halbe Stunde später erreichen wir das Croix de Toulouse, einen schönen Aussichtspunkt, hoch über Briancon auf einem Felsvorsprung gelegen.

Bei den Mobilfunkmasten beginnt dann der rot-weiß markierte Steig rauf zur Crète de la Pinée, wir kommen an ein ehemaliges Militärgebäude und jetzt, oberhalb der Baumgrenze wird's frisch. Die letzten beiden Tage hatte es über 2800 m Schnee gegeben, drunter ist es halt etwas feucht geworden.

Wir erreichen nach einem markanten Aufschwung an der Crète de Melafosses den ersten Gipfel, Serres des Aigles. Kurz darauf wechselt das Steiglein auf die Ostseite des Kamms und ein paar Meter wird's auch ein bisschen exponiert. Den nächsten Gipfel, die Petite Peyrolle, erreicht man am Besten, wenn man auf dem Grat verbleibt, denn der Pfad schrammt knapp an ihr vorbei zum Sattel zwischen kleiner und großer Peyrolle. Auch den Gipfel der großen La Grande Peyrolle muss man sich weglos erarbeiten, alpine Gefahren existieren dabei kaum.

Meteo hatte ja versprochen, dass sich das Wetter bessert. Bei unserer Pause am großen Gipfelsteinmann sind wir uns da allerdings nicht so ganz sicher, einige Wolkenpakete machen sich immer noch in unsere Richtung auf den Weg.

Wir entscheiden uns, zum Croix du Pied zu wandern, eine Etage tiefer als direkt am Kamm weiter zum Croix de la Cime. Dazu steigen wir zum Sattel zwischen den beiden Peyrolles ab und nehmen den Pfad, der steil unter der Crète de Peyrolle auf die Westseite führt. Immer wieder verblüfft uns die Blumenpracht an dem Berglein und was soll man sagen, Meteo hatte Recht, es wird sonniger.

Kurz vor dem Croix de la Pied wenden wir uns scharf nach links. Nun haben wir immer die Aussicht auf den Ecrins zu unserer Rechten, beim Gros Feu (2228 m) halten wir uns links und wandern in angenehmer Steigung durch den Bois de l'Ours, einen lichten Kiefernwald, geschmückt mit außerordentlich vielen Blumenarten. Das Steiglein landet auf einem, na ja sagen wir mal Almweg, der uns in wenigen Minuten nach links zurück zum Ausgangspunkt bringt.