Mosesgipfel


Publiziert von Delta Pro , 9. Mai 2014 um 20:18. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Villgratner Berge
Tour Datum: 3 Mai 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 930 m

Eine Bergwanderung mit Wetterkapriolen im Tirol

"Mosesgipfel" - was für ein Name. Noch nie davon gehört bis wir ihn kurz vor dem Abmarsch zuhinterst im Tiroler Vilgratnertales, schon fast in Italien, auf einer Info-Tafel erblickten. Wandern dorthin wo einen die Verhältnisse treiben, das gefällt.
Bei unserer Reise stellten wir fest, dass nicht überall auf der Südseite der Ostalpen grosse Schneemengen liegen. Während wir tags zuvor noch auf rund 1000 m.ü.M. im tiefen Schnee stapften, präsentierten sich die Südflanken der Gipfel des Vilgratentales schon bis 2500 m.ü.M. hinauf weitgehend schneefrei. Während auf der Alpennordseite offenbar echt mieses Wetter herrschte, drückte im Tirol immer wieder die Sonne durch Lücken in der grauen Wolkendecke - Grund genug einen Versuch zu wagen zu Fuss bis auf Gipfelhöhe zu gelangen.


Start bei der Kapelle von "Maria Schnee"  (gibt mehr oder weniger alles in der Gegend - von "Maria Hilf", über "Maria Elend" bis "Maria Gail" ...). Zuerst auf einem Fahrsträsschen gegen die Lipperalm. Dieses ist aber schon unter viel Schnee begraben so dass wir auf einem Lawinenkegel den Bach überqueren und in der Südflanke durch schönen, offenen Wald gegen die Rosslalm hochsteigen. Auf rund 2000 m.ü.M. erreichen wir, immer noch weglos, die ersten von unzähligen winzigen, verfallenden Holzställen - offenbar wird die riesige, wunderschöne Alp heute nicht mehr genutzt. Auf einem Wiesenkamm, und schliesslich über etwas Geröll steigen wir zum markanten, mit einem Signal bezeichneten Punkt 2400 am Grat auf. Das Gras ist trocken und warm, Sonnenschein wechselt sich mit grauen Wolken ab und immer wieder tanzen ein paar verlorene Schneeflocken in den Windböen - stimmungsvoll. Wir folgen weiter dem Südgrat gegen den Mosesgipfel, nun oft in tiefem Schnee. Von Norden braust bedrohlich eine weisse Wand heran und bald stecken wir mitten im Schneesturm. Bei diesen Bedingungen haben wir keine Lust vom netten Gipfelsteinmann des Mosesgipfel uns noch weiter bis zur Kreuzspitze zu wühlen und steigen direkt über den schneefreie SE-Sporn ab. Vorbei an einigen Hüttchen folgen wir der Andeutung eines Weges, welche die Rinne linkerhand quert und schliesslich zum Kamm führt, welcher direkt zurück nach Maria Schnee leitet. Konzentriert man sich, sind fast durchgehend Wegspuren zu erahnen.

Tourengänger: Delta, sglider


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