Kameltrekking an der marokkanischen Atlantikküste


Publiziert von Mel , 17. Mai 2014 um 14:06.

Region: Welt » Marokko
Tour Datum:14 April 2014
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MA 
Zeitbedarf: 5 Tage

Tiefblaues Meer, zottlige Kamele, endlose Strände, imposante Sanddünen, schroffe Klippen, skurrile Felsformationen, überaus freundliche Menschen und fast schon kitschige Sonnenuntergänge. Das alles und noch viel mehr durften wir während fünf Tagen in den Ausläufern des Atlasgebirges zwischen Agadir und Essauoira erleben.


14.04.14: Transfer nach Timzguida, Bekanntschaft mit Crew & Kamelen, Marschzeit ca. 1 h30

Am frühen Morgen werden wir in Marrakech abgeholt und im Minibus Richtung Küste chauffiert. Etwa vier Stunden und zwei Zwischenstopps später kommen wir in Timzguida an. Unsere Crew (Guide, Koch und zwei Helfer) heisst uns wärmstens willkommen und wir sind sofort begeistert von der schönen Landschaft und Aussicht. Und den Kamelen! Sechs zottlige Wüstenschiffe werden uns die nächsten Tage begleiten. Die älteren, kräftigen Tiere tragen unser Hauptgepäck, unser und ihr eigenes Essen sowie Zelte und weiteres Material, während die zwei Jungtiere vorerst lediglich mitzotteln. Berufslehre für Kamele, quasi.

Auf dem kurzen Marsch runter ans Meer treffen wir die für diese Gegend typischen Ziegen, die auf Arganbäume klettern. Sie tun das, weil sie die edlen Nüsschen wohl ebenso lecker finden wie wir Menschen deren Öl. Beim Biwakplatz angekommen, gilt es Aufenhalts-, Küchen- und Schlafzelte aufzubauen, bevor wir ein Gläschen marokkanischen Tee (ein Mix aus Grüntee, frischer Minze und viiiiiel Zucker) geniessen . Vor dem reichhaltigen Abendessen bleibt noch genügend Zeit, sich im Meer zu erfrischen. Und ja, es war wirklich ziemlich frisch...

15.04.14: Timzguida - Tafdna, 5 h
Während wir - noch etwas verschlafen - das Frühstück geniessen, ist unsere Crew schon emsig daran, das Camp abzubauen und die Kamele zu beladen. Wir wandern heute den ganzen Tag in der Nähe der Küste und passieren dabei kleinere Berberdörfchen. Eine Familie empfängt uns zum Tee und serviert herrliches Fladenbrot mit Arganöl-Dip. Vollgefressen gehen wir weiter vorbei an hübschen Häusern, welche typischerweise in weiss und blau gestrichen sind. Dies sind auch die vorherrschenden Farben im Fischerdörfchen Tafdna, unser Tagesziel. Unser Nachtlager schlagen wir etwa einen Kilometer vor dem Dorf auf - das heisst, wir versuchen es: denn es weht in der Zwischenzeit nämlich ein saumässig starker Wind. Wären wir in der Wüste, wärs wohl ein Sandsturm. Mir reicht es schon, auf dem kurzen Strandspaziergang vom Camp ins Dorf regelrecht "paniert" zu werden. Ja, ich bin kein grosser Fan von Wind und entsprechend froh, als dieser sich dann mit dem Sonnenuntergang etwas legt.

16.04.14: Tafdna - Iftane, 6 h
Heute steht uns die längste, aber definitiv auch die schönste Etappe bevor! Schmale Pfade durch schroffe Klippen, Arganwäldchen, Strandabschnitte und kleine Sanddünen - eine tolle landschaftliche Vielfalt! Da sich aber unser Guide wohl etwas vertan hat mit den Gezeiten (... oder war einfach nur unser Mittagsschläfchen etwas zu lange?), müssen wir einen Umweg gehen, um nicht nasse Füsse zu kriegen. So hat sich die Etappe dann wohl noch etwas länger als 6 Stunden gezogen, aber dafür gibts es zum Dessert noch eine kurze Abkletter-Passage (...die natürlich mit einem weiteren Umweg umgehen werden könnte) :-)

17.04.14: Iftane - Sidi-Mbark, 4 h
Die heutige Etappe ist wiederum gemütlich. Der Pfad ist meist in Küstennähe und führt nun immer öfter über Dünen. Das Laufen im Sand fühlt sich ähnlich an wie im Schnee. Aber es ist doch deutlich wärmer hier. Dank dem stetigen Lüftchen aber immer angenehm. Und abends lockt ja jeweils der Sprung ins kühle Nass. Unser letzter Biwak-Platz bietet dafür auch ideale Gelegenheit. Gleich oberhalb der Cascade de Sidi Mbarak gelegen, kann man sich entweder unter den Wasserfall stellen (wobei dieser für Schweizer Verhältnisse durchaus aus mikrig bezeichnet werden darf. Haare waschen würde wohl geschlagene 45 Minuten dauern...) oder nach einem kurzen Abstieg zum schönen Strand im Meer baden. Die Cascades und die imposanten Dünen scheinen auch eine lokale Touristenattraktion zu sein. Wir sind es gar nicht mehr gewohnt, so "viele" Menschen um uns zu haben. Erst gegen Abend sind wir dann wieder für uns alleine - abgesehen von zwei Eseln, einer Kuh mit Kalb und einer kleinen Herde Ziegen mit einem Inkognito-Schaf, die gwundrig um unser Camp schleichen.

18.04.14: Sidi Mbark-  Sidi Kaouki, 4 h
Ein ausgedehnter Strandspaziergang - so könnte man die Schlussetappe auch bezeichnen. Hauptteil bilden nämlich zwei unendlich lange und menschenleere Strände. Erst die letzten paar Kilometer geht es wieder etwas von Küste weg durch lichte Wäldchen und Buschlandschaft. Unser Ziel ist ein hübsches Riad an der Hauptstrasse in Sidi Kaouki. Dort bekommen wir nochmal ein leckeres Mittagessen serviert, bevor es denn per Auto nach Essauoira und somit zurück in die Zivilisation geht.

Nach dem Trekking haben wir noch ein paar Tage im hübschen Hafenstädtchen Essauoira und im lebendigen Marrakech verbracht. Marokko ist ein tolles Reiseland und bietet vielfältige Trekking- und andere Outdoor-Möglichkeiten. Ich werde bestimmt wieder einmal hinreisen und eine Tour unter die Füsse nehmen. Das nächste mal dann wohl im (Hoch-)Atlas - zum Beispiel auf den Toubkal?

Tourengänger: Mel


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Kommentare (2)


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bidi35 hat gesagt: Super Trekking...
Gesendet am 17. Mai 2014 um 15:09
...und wunderschöne Fotos...gratuliere!!

LG Bidi

TeamMoomin hat gesagt: Ganz
Gesendet am 18. Mai 2014 um 15:17
tolles Trekking hast du da gemacht! Und super schöne Fotos, merci!

Lg Oli und Moomin


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