Гара Дзяржынская / Hara Dzyarzhynskaya - Höchster Punkt der Republik Belarus
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Ursprünglich für den Mai geplant - findet unser Ausflug nach Belarus nun bereits über Ostern statt.
Belarus - Das Land. Der Traktor.
Wie heißt es treffend im Präsentationsvideo des Minsker Traktorenwerks: „Wenn man in verschiedenen Ländern und Regionen der Welt das Wort ‚Belarus‘ hört, wird damit nicht nur das Land Weißrussland gemeint, sondern in erster Linie unser Traktor …“
Tatsächlich waren die meist roten Traktoren der Marke „Belarus“ - neben den einheimischen „ZT’s“ - in unserer Kindheit allgegenwärtig. Und da die meisten Jungs „damals“ sowieso Traktoristen (oder Kosmonauten ;-) werden wollten, wussten viele schon im Kindergartenalter vom namensgebenden Land „Belarus“ - seinerzeit Teil der UdSSR, heute unabhängige Republik.
Und so besteht der „Pflichtteil“ unserer Reise dieses Mal neben dem Besuch des Landeshöhepunktes auch aus einem Abstecher zum Minsker Traktorwerk. Darüber hinaus möchten wir die moderne und sehr grüne Hauptstadt Minsk sowie einige weitere Sehenswürdigkeiten erkunden. Und selbstverständlich werden wir durch viel Natur und ursprüngliche Dörfer schlendern.
Г ара Дзяржынская / Hara Dzyarzhynskaya - „Dzierzynski-Berg“. Feliks Dzierzynski.
Berge nach mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten zu benennen ist weltweit ja durchaus üblich. Und so hat man auch in Belarus 1958 den „Heiligen Berg“ Сьвятая гара (Svyataya hara) in Дзяржынская гара bzw. Гара Дзяржынская (Hara Dzyarzhynskaya), also in „Dzierzynski-Berg“ umgetauft.
Feliks Dzierzynski war zu Lebzeiten (1877 - 1926) vor allem Berufsrevolutionär und Gründer der Tscheka. Auf seine Initiative geht ebenfalls die Bildung der Sportgemeinschaft „Dynamo“ zurück - noch heute sind entsprechende Fangesänge in Fußball- oder Eishockeystadien zu hören, selbst in Deutschland. Dort dürfte sich der eine oder andere aber auch an das Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit erinnern …
Der Hara Dzyarzhynskaya ist mit knapp 346 m die höchste Erhebung der Republik Belarus und des Weißrussischen Höhenrückens, Беларуская града. Der Berg befindet sich beim Dorf Скірмантава / Skirmantava, unweit der Stadt Дзяржынск / Dzyarzhynsk, welche natürlich ebenfalls nach F. Dzierzynski benannt ist.
Die offiziell höchste Stelle ist eingezäunt und von der Bushaltestelle an der nahegelegenen Straße bzw. vom kleinen Besucherparkplatz schnell zu erreichen. Zum Schluss führen 12 Stufen auf eine kleine, künstlich errichtete Erdpyramide, auf welcher sich ein beschrifteter Gipfelstein befindet. Von „oben“ blickt man vor allem auf Wald und zum benachbarten Maschinen-Traktoren-Park.
Unsere Tour
Am Donnerstag fliegen wir mit BELAVIA von Berlin nach Minsk. Die Einreiseformalitäten am Flughafen sind schnell erledigt. Und nach einem Stopp am Geldautomaten sind wir kurz darauf bereits Millionäre. Da ist die etwas lästige Visa-Beantragung im Vorfeld (Einladung, …) doch gleich vergessen ;-).
Mit unserer Million (Belarus-Rubel) im Gepäck fahren wir per Mietwagen ins Hotel nach Minsk, und am nächsten Morgen wird’s dann langsam spannend:
Erst einmal geht’s im Pkw in einer knappen halben Stunde nach Скірмантава / Skirmantava. Da der Landeshöhepunkt an der Straße bestens ausgeschildert ist, finden wir den entsprechenden Parkplatz auch zügig.
Schon eine Minute später stehen wir auf der „Gipfelpyramide“ des Гара Дзяржынская / Hara Dzyarzhynskaya, der offiziell höchsten Erhebung der Republik Belarus - so schnell darf die heutige Wanderung natürlich nicht beendet sein ...
Da uns der Blick auf die topografischen Karten vorab bereits verraten hat, dass ganz in der Nähe ähnlich hohe Vermessungspunkte liegen sollen und zum Beispiel hier oder da auch mögliche andere Stellen für den belarussischen Landeshöhepunkt angedeutet werden, begeben wir uns auf die Suche. Außerdem ist ja sowieso gerade Ostern.
Zuerst folgen wir der von der Landstraße nordwärts in den Wald führenden Fahrpiste. Nach etwa 300 m erreichen wir eine Lichtung mit den „Resten“ einer alten Halle und anderem Unrat. Ein Stück weiter entdecken wir dann im Gestrüpp auch den Pfahl mit der Aufschrift „геодезический знак“ (geodätisches Zeichen, Höhe gemäß Karte 342,7 m) - was für ein Erfolg …
Derart motiviert machen wir nun natürlich auch noch ein Abstecher ins benachbarte Dörfchen Глушынцы / Glushyntsy, wo es laut Karte auch ziemlich „hoch hergehen“ soll. Zurück auf der Landstraße folgen wir dieser kurz (sozusagen in Richtung Minsk ;-). An der nächsten Kreuzung biegen wir nach links auf ein schmaleres Sträßchen ab. Wir laufen vorbei an der Einfahrt zum Maschinen-Traktoren-Park.
Kurz darauf überschreiten wir die Geländekuppe, auf der unter anderem ein großer Mast steht. Um es diplomatisch zu formulieren: Das natürliche Gelände „scheint“ hier gemäß GPS und Höhenmesser „ähnlich“ hoch zu sein, wie die offizielle Gipfelpyramide.
Dann schlendern wir leicht bergab, auf dem Feld nebenan arbeitet gerade ein Traktor - selbstverständlich von „Belarus“. In Глушынцы / Glushyntsy treffen wir auf eine Handvoll Häuser und können etliche Störche beobachten. Nach dem Passieren des Friedhofs und eines kleinen Weihers steigt das Terrain dann wieder an. Wir stapfen also nochmals leicht bergauf. Da sich hier auch militärische Anlagen befinden, gibt es aus diesem Bereich übrigens keine Fotos - dafür aber umso mehr vom Belarus auf dem Acker.
Nach Скірмантава / Skirmantava kehren wir anschließend auf bekanntem Weg zurück. Hier besuchen wir nochmals den offiziell höchsten Punkt von Belarus. Und natürlich begeben wir uns auch ins Dorf - schließlich möchten wir im „магазин“ noch etwas Proviant für die weitere Reise besorgen (Berichte folgen ;-) …
pika8x14 sind heute: A. + A.
PS: Eine Sache für sich ist die Übertragung der kyrillischen Bezeichnungen in lateinische Buchstaben. Hierfür gibt es zwar Regeln, aber eben auch verschiedene. Wir verwenden - falls vorhanden - die Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch bzw. die international gebräuchlichen Schreibweisen (ähnlich ISO 9) mit h-Diagraphen und „ya/yu“ statt mit diakritischen Zeichen und „ja/ju“.
Beispiel: Aus „Сочи“ würde „Sotschi“ (analog zum deutschsprachigen Wikipedia) oder eben „Sochi“ (wie auf den Olympia-Logos) und nicht (das wissenschaftliche, aber praktisch kaum verwendete) „Soči“.
Belarus - Das Land. Der Traktor.
Wie heißt es treffend im Präsentationsvideo des Minsker Traktorenwerks: „Wenn man in verschiedenen Ländern und Regionen der Welt das Wort ‚Belarus‘ hört, wird damit nicht nur das Land Weißrussland gemeint, sondern in erster Linie unser Traktor …“
Tatsächlich waren die meist roten Traktoren der Marke „Belarus“ - neben den einheimischen „ZT’s“ - in unserer Kindheit allgegenwärtig. Und da die meisten Jungs „damals“ sowieso Traktoristen (oder Kosmonauten ;-) werden wollten, wussten viele schon im Kindergartenalter vom namensgebenden Land „Belarus“ - seinerzeit Teil der UdSSR, heute unabhängige Republik.
Und so besteht der „Pflichtteil“ unserer Reise dieses Mal neben dem Besuch des Landeshöhepunktes auch aus einem Abstecher zum Minsker Traktorwerk. Darüber hinaus möchten wir die moderne und sehr grüne Hauptstadt Minsk sowie einige weitere Sehenswürdigkeiten erkunden. Und selbstverständlich werden wir durch viel Natur und ursprüngliche Dörfer schlendern.
Г ара Дзяржынская / Hara Dzyarzhynskaya - „Dzierzynski-Berg“. Feliks Dzierzynski.
Berge nach mehr oder weniger berühmten Persönlichkeiten zu benennen ist weltweit ja durchaus üblich. Und so hat man auch in Belarus 1958 den „Heiligen Berg“ Сьвятая гара (Svyataya hara) in Дзяржынская гара bzw. Гара Дзяржынская (Hara Dzyarzhynskaya), also in „Dzierzynski-Berg“ umgetauft.
Feliks Dzierzynski war zu Lebzeiten (1877 - 1926) vor allem Berufsrevolutionär und Gründer der Tscheka. Auf seine Initiative geht ebenfalls die Bildung der Sportgemeinschaft „Dynamo“ zurück - noch heute sind entsprechende Fangesänge in Fußball- oder Eishockeystadien zu hören, selbst in Deutschland. Dort dürfte sich der eine oder andere aber auch an das Wachregiment „Feliks Dzierzynski“ des DDR-Ministeriums für Staatssicherheit erinnern …
Der Hara Dzyarzhynskaya ist mit knapp 346 m die höchste Erhebung der Republik Belarus und des Weißrussischen Höhenrückens, Беларуская града. Der Berg befindet sich beim Dorf Скірмантава / Skirmantava, unweit der Stadt Дзяржынск / Dzyarzhynsk, welche natürlich ebenfalls nach F. Dzierzynski benannt ist.
Die offiziell höchste Stelle ist eingezäunt und von der Bushaltestelle an der nahegelegenen Straße bzw. vom kleinen Besucherparkplatz schnell zu erreichen. Zum Schluss führen 12 Stufen auf eine kleine, künstlich errichtete Erdpyramide, auf welcher sich ein beschrifteter Gipfelstein befindet. Von „oben“ blickt man vor allem auf Wald und zum benachbarten Maschinen-Traktoren-Park.
Unsere Tour
Am Donnerstag fliegen wir mit BELAVIA von Berlin nach Minsk. Die Einreiseformalitäten am Flughafen sind schnell erledigt. Und nach einem Stopp am Geldautomaten sind wir kurz darauf bereits Millionäre. Da ist die etwas lästige Visa-Beantragung im Vorfeld (Einladung, …) doch gleich vergessen ;-).
Mit unserer Million (Belarus-Rubel) im Gepäck fahren wir per Mietwagen ins Hotel nach Minsk, und am nächsten Morgen wird’s dann langsam spannend:
Erst einmal geht’s im Pkw in einer knappen halben Stunde nach Скірмантава / Skirmantava. Da der Landeshöhepunkt an der Straße bestens ausgeschildert ist, finden wir den entsprechenden Parkplatz auch zügig.
Schon eine Minute später stehen wir auf der „Gipfelpyramide“ des Гара Дзяржынская / Hara Dzyarzhynskaya, der offiziell höchsten Erhebung der Republik Belarus - so schnell darf die heutige Wanderung natürlich nicht beendet sein ...
Da uns der Blick auf die topografischen Karten vorab bereits verraten hat, dass ganz in der Nähe ähnlich hohe Vermessungspunkte liegen sollen und zum Beispiel hier oder da auch mögliche andere Stellen für den belarussischen Landeshöhepunkt angedeutet werden, begeben wir uns auf die Suche. Außerdem ist ja sowieso gerade Ostern.
Zuerst folgen wir der von der Landstraße nordwärts in den Wald führenden Fahrpiste. Nach etwa 300 m erreichen wir eine Lichtung mit den „Resten“ einer alten Halle und anderem Unrat. Ein Stück weiter entdecken wir dann im Gestrüpp auch den Pfahl mit der Aufschrift „геодезический знак“ (geodätisches Zeichen, Höhe gemäß Karte 342,7 m) - was für ein Erfolg …
Derart motiviert machen wir nun natürlich auch noch ein Abstecher ins benachbarte Dörfchen Глушынцы / Glushyntsy, wo es laut Karte auch ziemlich „hoch hergehen“ soll. Zurück auf der Landstraße folgen wir dieser kurz (sozusagen in Richtung Minsk ;-). An der nächsten Kreuzung biegen wir nach links auf ein schmaleres Sträßchen ab. Wir laufen vorbei an der Einfahrt zum Maschinen-Traktoren-Park.
Kurz darauf überschreiten wir die Geländekuppe, auf der unter anderem ein großer Mast steht. Um es diplomatisch zu formulieren: Das natürliche Gelände „scheint“ hier gemäß GPS und Höhenmesser „ähnlich“ hoch zu sein, wie die offizielle Gipfelpyramide.
Dann schlendern wir leicht bergab, auf dem Feld nebenan arbeitet gerade ein Traktor - selbstverständlich von „Belarus“. In Глушынцы / Glushyntsy treffen wir auf eine Handvoll Häuser und können etliche Störche beobachten. Nach dem Passieren des Friedhofs und eines kleinen Weihers steigt das Terrain dann wieder an. Wir stapfen also nochmals leicht bergauf. Da sich hier auch militärische Anlagen befinden, gibt es aus diesem Bereich übrigens keine Fotos - dafür aber umso mehr vom Belarus auf dem Acker.
Nach Скірмантава / Skirmantava kehren wir anschließend auf bekanntem Weg zurück. Hier besuchen wir nochmals den offiziell höchsten Punkt von Belarus. Und natürlich begeben wir uns auch ins Dorf - schließlich möchten wir im „магазин“ noch etwas Proviant für die weitere Reise besorgen (Berichte folgen ;-) …
pika8x14 sind heute: A. + A.
PS: Eine Sache für sich ist die Übertragung der kyrillischen Bezeichnungen in lateinische Buchstaben. Hierfür gibt es zwar Regeln, aber eben auch verschiedene. Wir verwenden - falls vorhanden - die Bezeichnungen im deutschen Sprachgebrauch bzw. die international gebräuchlichen Schreibweisen (ähnlich ISO 9) mit h-Diagraphen und „ya/yu“ statt mit diakritischen Zeichen und „ja/ju“.
Beispiel: Aus „Сочи“ würde „Sotschi“ (analog zum deutschsprachigen Wikipedia) oder eben „Sochi“ (wie auf den Olympia-Logos) und nicht (das wissenschaftliche, aber praktisch kaum verwendete) „Soči“.
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Communities: Europäische Höhepunkte
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