UNESCO-Weltkulturerbe in Belgien - Lüttich/Liège


Publiziert von PStraub , 19. März 2014 um 18:30.

Region: Welt » Belgien
Tour Datum: 9 März 2014
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: B 

Auch Lüttich, das kulturelle Zentrum der Wallonie, hat eine lange und stolze Geschichte. Anders als die Städte Flanderns beruht sie jedoch nicht auf Macht und Reichtum der Bürger und Zünfte, sondern auf Macht und Einfluss des Fürstbistums und seiner Bischöfe. 
Lüttich war - wie Köln oder St. Gallen - ein Fürstentum mit Sitz im Reichstag, seine Bischöfe waren Mitglieder des Hochadels des Heiligen Reiches.
 
Als solches war Lüttich dem Wüten der Truppen der französischen Revolution noch mehr ausgesetzt als die andern eroberten Gebiete. Sie brannten die St.-Lambertus-Kathedrale, mit Platz für 4000 Personen die grösste mittelalterliche Kirche überhaupt, nieder. Heute erinnert nur noch der grosszügige Platz vor dem bischöflichen Palast an die einstige Pracht.
 
Nicht dass es nicht genug andere und durchaus sehenswerte Gebäude, insbesondere Kirchen, gäbe. So die "neue" Kathedrale St. Paul (gotisch) oder St. Bartelemy. Bei dieser wurde der in der Romanik übliche bunte Aussenanstrich wieder hergestellt, so dass sie wie ein bunter Hund aus dem Stadtbild hervorsticht. Hier kann übrigens ein Taufbecken aus Messing besichtigt werden, das um 1115 hergestellt wurde, eine der wenigen noch erhaltenen Metallarbeiten in dieser Grösse aus dem Hochmittelalter.
 
Lüttich liegt in einer hügeligen Gegend an der Maas. Sein Hafen ist einer der grössten Binnenhäfen der Welt, immer sind da auch richtig grosse Pötte zu sehen. Sonntags ist an der Uferpromenade "La batte" ein grosser Markt. Anders als auf vielen Touristenmärkten kaufen hier die Einheimischen ein.  
 
All das ist in komfortabler Gehdistanz zu erreichen. Und auch hier gibts Strassenbeizen zum Ausruhen, und am Markt Essen jeglicher Art vom Grill oder aus Garküchen.
Sehenswert, wenn auch etwas abgelegen, ist der TGV-Bahnhof des Architekten Calatrava. Darüber hat trainman einen Bericht erstellt.
 
Lüttich war im 19. Jhd. ein wichtiges Zentrum der Schwerindustrie. Nach dem Krieg wurde die Kohleförderung immer unrentabler. Geblieben sind nur noch die Billigarbeitskräfte aus Nord- und Zentralafrika, mit denen man glaubte, den Niedergang aufhalten zu können. 
Ohne einen Zusammenhang herstellen zu wollen: Lüttich hat eine wenig schmeichelhafte Position in der Kriminalstatistik und gilt nicht eben als sichere Stadt für Besucher.
 
Irènes Hotyoga-Blog über Lüttich/Liège.

Tourengänger: PStraub


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