UNESCO-Weltkulturerbe in Belgien - Gent

Gent liegt an der Leie, kurz bevor diese in die Schelde fliesst. Wie Brügge war auch Gent im späten Mittelalter eine reiche und mächtige Hafenstadt. Zu dieser Zeit war es mit Paris die Stadt mit den meisten Einwohnern in Westeuropa.

 

Gent ist zu Fuss gut zu erkunden, der mittelalterliche Stadtkern ist weitgehend verkehrsberuhigt und lädt zum Flanieren ein. Vor allem bei einem prächtigen Vorfrühlingstag, wie wir ihn erwischt hatten.

 

Während in Brügge die Stadt ein UNESCO-Weltkulturerbe ist, sind in Gent zwei Bauten Teil eines solchen.

1999 wurden die "Belfriede in Flandern und Wallonien" unter Schutz gestellt. 

Belfriede sind profane Glockentürme, mit denen die Städte in Flandern und Brabant ihre Macht, ihren Reichtum und die Rechte ihrer Bürger demonstrierten. Viele sind architektonische Meisterwerke; schlank, hoch, oft gegen oben auskragend und reich mit Skulpturen geschmückt. Der Genter Belfried stammt aus dem 14. Jahrhundert.

 

Beginenhöfe waren Wohnanlagen von Frauen, die in einer Art halb-offenen klösterlichen Gemeinschaft lebten, ohne einem Orden anzugehören. 

Von den drei Beginenhöfen der Stadt gehören der Nieuw Sint-Elisabethbegijnhof und der Klein Begijnhof Onze-Lieve-Vrouw Ter Hoyen zum UNESCO-Weltkulturerbe "Beginenhöfe in Flandern". 

 

Wer ein Auge für spätmittelalterliche Städtebau-Logik hat, findet allerorten ehemalige Klöster, deren Bauten heute andern Zwecken dienen.

 

Karl V (Carlos I in Spanien), der Herrscher mit dem wahrscheinlich grössten Reich aller Zeiten, wurde 1500 in Gent geboren. Um die permanent aufmüpfigen Genter zu strafen, liess er 1540 die damalige St.-Bavo-Abtei zerstören und aus den Trümmern das Spaniardenkastell errichten.

 

Auch hier findet der Städtebummler die beiden internationalen Flaniermeilen-Wahrzeichen: Strassencafés und die immergleichen Luxusshops. Beide mit weit überrissenen Preisen, was der vom Klopfstein-Wandern ermüdete Besucher ersteren aber gerne nachsieht.

 

Wie schon Brügge ist auch Gent von vielen Kanälen durchzogen. Eine gemütliche Bootsfahrt auf einem der nur knapp über der Wasserlinie liegenden Touristenboote eröffnet reizvolle Ein- und Ausblicke.

Irènes Hotyoga-Blog über Gent.