Wächter über dem Pitztal


Publiziert von Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II , 30. Oktober 2013 um 10:49.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:27 Oktober 2013
Hochtouren Schwierigkeit: L
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 1 Tage 9:00
Aufstieg: 1850 m
Abstieg: 1900 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Bus von Arzl nach Trenkwald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bus von Neurur nach Arzl
Unterkunftmöglichkeiten:Selber Haus in Arzl
Kartennummer:AVK 30/5

Am Sonntag, 27.10.13 um 06.56 Uhr stieg ich in Arzl, wo ich im Selber Haus übernachtet hatte, in den ersten morgendlichen Pitztalbus ein u. fuhr mit diesem nach Trenkwald. Ca.07.50 Uhr begann ich den Aufstieg auf einem bequemen Wanderweg Richtung Breitlehnjöchl. Unter dem Sturpen bog ich links weglos ab u. stieg den mittelsteilen Hang unter den Felsen des Bergkamms, der sich zum Hundstalkogel hinzieht, aufwärts. Diese Passage war so angenehm zu begehen, dass ich das Gefühl hatte, ich sei auf einem Weg unterwegs (teilweise Wegspuren, vermutlich von Tieren stammend).

Weiter oben kraxelte ich über einen kurzen Schroffenhang (Stellen I) ins Kar südlich des Hundstalkogels.
In ca. 2800m beginnt flaches Gelände. Hier musste ich das erste Schneefeld überschreiten. Ich stieg nach links in den teilweise schneebeckten Geröllhang ein, der in eine kurze Rinne mündet. Von der über ihr liegenden Scharte kraxelte ich wenig schwierig entlang des Südgrates, oft auf seiner Ostseite unter den Felsen zum Gipfel hinauf.

Dort genoss ich das herrliche Panroma, bevor ich den Aufstiegsweg wieder bis knapp unter 2500m Höhe abstieg. Ab hier querte ich Grashänge, auf denen ich auf Gamswechsel stieß, die ich bis südöstlich unter dem Sturpen beging. Noch etwas am Hang entlang aufsteigend nach Westen, dann gelangte ich zu Wegspuren, die zum NO-Grat des Sturpen hinaufführen.
Anfangs über diesen, dann Felsen in die Flanke nach Süden ausweichend (Wegspuren) unschwierig zum Gipfel.

Vom Gipfel, auf dem ein Kreuz steht, hatte ich einen fantastischen Tiefblick nach Neurur, das er um 1250m überragt u. ins nach Norden führende Pitztal.

Nachdem ich mich ins Buch eingetragen hatte, stieg die Grasflanke wieder ab, kürzte zur Hundsbachalm u. von ihr aus über einen steilen Hang zum Hundsbach ab, um auf dessen anderer Seite nur wenige Meter entfernt den Wanderweg zu erreichen, der mich ins Tal brachte. In Neurur wartete ich ca. 20min. auf den talabwärts fahrenden Bus, der mich nach Arzl brachte, wo ich wieder im Selber Haus übernachtete.







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Kommentare (2)


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Ben77 hat gesagt: Ergänzende Infos
Gesendet am 24. Juli 2022 um 17:51
Danke für diesen Bericht über zwei sich lohnende Gipfel, wie ich finde. Zu den Schwierigkeiten am Südgrat des Hundstalkogels möchte ich aber gern eine Zweitmeinung abgeben, die sich mit deiner L/I-Bewertung nicht ganz deckt. Wenn man strikt am Grat bleibt, hat man zwei IIer-Stellen dabei – einen plattigen Aufschwung bald nach Beginn des Grats und einen luftig zu überkletternden Gratzacken weiter oben. Wenn man wie du empfiehlst in die Ostflanke ausweicht, muss man bei diesen beiden Passagen in sehr steilen Grasschrofen heikle Querungen vornehmen – da geht es in einem steilen Neigungswinkel abwärts, und trotzdem es recht gut gestuft ist, bleibt es akrobatisch und fehlerintolerant (T5-T6-Gelände). Abgesehen von diesen beiden Stellen bleibt es klettertechnisch zwar beim ersten Grad, aber die Steilheit und Ausgesetztheit zusammen mit der relativen Abgelegenheit des Bergs verlangen durchweg stärkere Nerven als beispielsweise am Westgrat der Hohen Geige. Zuletzt noch einen Kommentar bezüglich der Orientierung im Gelände: Man sieht den Gipfel des Hundstalkogels sowie die Rinne, die zum Südgrat leitet, erst, wenn man hinten im Hundskar angelangt ist. (Das Hundskar selbst ist in der Kompass-Karte nicht verzeichnet.) Dazu kann man wie du schreibst bereits unter dem Sturpen den Hang unter den Felsen des Bergkamms entlang aufsteigen (obgleich das anstrengend und unwegsam ist, aber es ist der direkteste Weg). So gelangt man zu einer markanten Steilstufe, die hinauf ins verdeckte Hundskar leitet. Man lasse sich dort nicht wie ich fehlleiten von einem kegelartigen „Gipfel“, der keiner ist. Dieser erhebt sich rechts bzw. hinter der Steilstufe.

Heidelberger Gipfelsammler Ötzi II hat gesagt: RE:Ergänzende Infos
Gesendet am 26. Juli 2022 um 08:47
Danke für die ergänzenden Infos!


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