Tête de la Toura 2885m

Die Dauphinè faziniert mit tiefen Tälern und hohen Gipfel. Der Parc National des Ecrins ist das Herzstück dieser wilden Landschaft. Es kann einem bange werden, wenn man sich motorisiert die abschüssigen Bergstrassen in das nicht enden wollende Tal hinaufwindet.
So steil die Flanken, so reizvoll die Wandermöglichkeiten. Beim ersten Blick kaum vorstellbar, dass man in allen Richtungen auf Wanderwegen den unnahbaren Gipfeln näherkommt. Zweifellos sind die hohen 3000er etwas für hartgesottene Alpinisten. Sofort stach mir aber der Eckpfeiler, um den sich das Tal windet, der Tête de la Toura als machbares Ziel ins Auge.
Vom Start in Saint Cristophe en Oisans 1489m, einen Bergführerdörflein, geht es zunächst einer Strasse entlang höher bis zu einer Bachquerung. Dann wird der Weg etwas mühsam wegen schotterigen losen Gestein. An einer neu errichteten Schäferhütte vorbei, gewinnt man weiterhin ordentlich Höhe bei geringer Kilometerzahl. Ab 2600m wird es blockig und Altschneefelder können im Hochsommer selbst südseitig vorkommen. Die Blöcke nehmen weiter zu und plötzlich steht man auf einem völlig unscheinbarem Gipfel. Nordseitig ein gewaltiges Skigebiet, das sich bis 3600m Höhe hinaufzieht. Auf der Gegenseite, wahrlich gegensätzlich, die schöne natürliche Landschaft des Nationalparks.
Der Abstieg erfolgte auf dem gleichen Weg. In Saint Cristophe en Oisans bezeugt der Friedhof, wie viele Bergführer in den wilden Flanken ihr Leben liessen.