Le Rateau (3809 m) - Südgrat
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Der Rateau gehört zu den hohen Gipfeln der Dauphiné. Vom Bergsteiger- und Freeride-Ort La Grave aus gesehen ist er der rechte Nachbar zur Meije. Er zeigt sich hier mit seinem fast waagerechten Zackengrat zwischen Ost- und Westgipfel über der rund 500 Meter hohen felsigen Nordwand.
Für die Besteigung haben wir uns den Normalweg über den Südgrat ausgesucht. Ausgangspunkt hierfür ist ein kleiner Parkplatz oberhalb von St-Christophe-en-Oisans auf rund 1600 Meter Höhe am Beginn des Vallon de la Selle (die kleine Straße zum Parkplatz sowie der Parkplatz sind in der IGN-Karte Ecrins eingezeichnet).
1. Tag:
Vom Parkplatz geht es anfangs noch kurz durch Wald und dann über insgesamt rund 7 Kilometer ohne Schatten zum Refuge de la Selle (2673 m). In diesem Super-August eine gnadenlos der Sonne ausgesetzte Wanderung über einen steinigen Weg - wer in der Dauphiné unterwegs ist, sollte Gefallen an heißen, steinigen Wegen haben! Andererseits waren auch hier wieder Unmengen von Schmetterlingen zu bestaunen, u.a. der hier gar nicht so seltene Alpen-Apollo und sogar ein Trauermantel. Die neben der Strecke auch zu absolvierenden gut 1000 Höhenmeter fallen überwiegend wie meist erst kurz vor der Hütte an. Insgesamt kann man für den Hüttenzustieg rund 3,0 Stunden einplanen.
Von der Hüttenwirtin haben wir (von Ost nach West) erstmal eine Führung durch die Hütte als auch die umliegenden Einrichtungen bekommen: Speisesaal, Waschgelegenheit, Schlafraum in der Hütte sowie außerhalb der Hütte, Toilette, Weg zum Gletscher (!) und Dusche - gar nicht so unpraktisch eine solche Einführung in alle wichtigen Dinge, die den Bergsteiger interessieren. Die Organisation der Hütte ist leger und tiptop, das 4-gängige Abendessen umfasst wie in Frankreich meist üblich auch einen obligatorischen Käsegang.
2. Tag:
Frühstück ist am nächsten Morgen um 4 Uhr. Aufgrund der Einführung am gestrigen Tag sowie des anfangs eindeutigen Weges sind die rund 1,5 Stunden bei Dunkelheit zum Gletscher (rund 2900 Meter) problemlos. Anschließend wird bei Tagesanbruch der unproblematische Glacier de la Selle zu der bereits sichtbaren Breche du Rateau (3235 Meter) gequert. Die Breche du Rateau erreicht man durch eine steile Rinne der übleren Sorte: sandig, brüchig, kleiner bis grober Schutt überall herumliegend, UIAA-Grad II, gewürzt mit einer kurzen Stelle III (von der Hütte rund 2,5 Stunden). Im Abstieg haben wir diese rund 70 Höhenmeter an 3 eingerichteten Ständen abgeseilt.
In der Breche du Rateau wendet man sich nach links und ersteigt ein anfangs kurz kleinsplittriges Wandl (III-), um anschließend in der Sonne über herrlich festen, rauen und grobgriffigen Fels im I. und II. UIAA-Grad den Südgrat, immer an der Gratschneide, hinauf zu turnen. Anschließend wird auf gut sichtbaren Steigspuren westlich des Grates ein Geröllfeld gequert, um wieder zum Grat zu gelangen. Ab hier führen steile Schneehänge (30-35 Grad) zu einem ausgeprägten Gratkopf (3584 Meter), der häufig eine Wechte trägt, die in der einschlägigen Literatur stets als Foto zu sehen ist. Die Wechte wird westlich umgangen. Ab hier führt der von der Hütte bereits sichtbare wunderbare obere Schneegrat (bis zu 30 Grad) zum Vorgipfel. Über einen kurzen Schneegrat und südlich unterhalb vom Grat im Fels erreicht man schließlich den sehr kleinen Gipfel (von der Breche du Rateau rund 2,0 bis 2,5 Stunden)
Das Panorama bei diesem wolkenlosen Tag war tadellos. Im Westen der zackige Gipfelgrat zum Westgipfel sowie das Pic de l'Etendard-Massiv, im Süden die gesamte Dauphiné, im Osten die Meije mit dem Promontoire-Grat im Profil und im Norden Vanoise, Montblanc, Gran Paradiso, Wallis, ...
Der Abstieg erfolgte auf der gleichen Route, wobei insbesondere der obere steile Schneegrat, der in die noch wesentlich steilere Westflanke des Grats übergeht und die Rinne zur Breche du Rateau mit Vorsicht zu begegnen sind. Der weitere Abstieg durch das Vallon de la Selle brachte dann nochmal alle Freuden eines heißen Sommertags.
Resumee:
Hervorragend schöne und kurzweilige Kombitour (Gletscher, leichte Kletterei durch sehr schönen Fels, wunderbarer Schneegrat) auf einen der hohen Gipfel der Dauphiné. Wir waren an diesem Tag die Einzigen in der Route! Die wenigen weiteren Gäste des Refuge de la Selle haben das mannigfaltige alpine Kletterangebot genutzt (diverse Pfeiler in der Südwand des Rateau, Nordpfeiler auf die Pointe d'Amont). Die allgemein in der Literatur und hier angegebene Schwierigkeit mit F+ ist eher streng: Schneehang 30-35 Grad, Kletterei bis UIAA III und die sehr brüchige Rinne zur Breche du Rateau.
Für die Besteigung haben wir uns den Normalweg über den Südgrat ausgesucht. Ausgangspunkt hierfür ist ein kleiner Parkplatz oberhalb von St-Christophe-en-Oisans auf rund 1600 Meter Höhe am Beginn des Vallon de la Selle (die kleine Straße zum Parkplatz sowie der Parkplatz sind in der IGN-Karte Ecrins eingezeichnet).
1. Tag:
Vom Parkplatz geht es anfangs noch kurz durch Wald und dann über insgesamt rund 7 Kilometer ohne Schatten zum Refuge de la Selle (2673 m). In diesem Super-August eine gnadenlos der Sonne ausgesetzte Wanderung über einen steinigen Weg - wer in der Dauphiné unterwegs ist, sollte Gefallen an heißen, steinigen Wegen haben! Andererseits waren auch hier wieder Unmengen von Schmetterlingen zu bestaunen, u.a. der hier gar nicht so seltene Alpen-Apollo und sogar ein Trauermantel. Die neben der Strecke auch zu absolvierenden gut 1000 Höhenmeter fallen überwiegend wie meist erst kurz vor der Hütte an. Insgesamt kann man für den Hüttenzustieg rund 3,0 Stunden einplanen.
Von der Hüttenwirtin haben wir (von Ost nach West) erstmal eine Führung durch die Hütte als auch die umliegenden Einrichtungen bekommen: Speisesaal, Waschgelegenheit, Schlafraum in der Hütte sowie außerhalb der Hütte, Toilette, Weg zum Gletscher (!) und Dusche - gar nicht so unpraktisch eine solche Einführung in alle wichtigen Dinge, die den Bergsteiger interessieren. Die Organisation der Hütte ist leger und tiptop, das 4-gängige Abendessen umfasst wie in Frankreich meist üblich auch einen obligatorischen Käsegang.
2. Tag:
Frühstück ist am nächsten Morgen um 4 Uhr. Aufgrund der Einführung am gestrigen Tag sowie des anfangs eindeutigen Weges sind die rund 1,5 Stunden bei Dunkelheit zum Gletscher (rund 2900 Meter) problemlos. Anschließend wird bei Tagesanbruch der unproblematische Glacier de la Selle zu der bereits sichtbaren Breche du Rateau (3235 Meter) gequert. Die Breche du Rateau erreicht man durch eine steile Rinne der übleren Sorte: sandig, brüchig, kleiner bis grober Schutt überall herumliegend, UIAA-Grad II, gewürzt mit einer kurzen Stelle III (von der Hütte rund 2,5 Stunden). Im Abstieg haben wir diese rund 70 Höhenmeter an 3 eingerichteten Ständen abgeseilt.
In der Breche du Rateau wendet man sich nach links und ersteigt ein anfangs kurz kleinsplittriges Wandl (III-), um anschließend in der Sonne über herrlich festen, rauen und grobgriffigen Fels im I. und II. UIAA-Grad den Südgrat, immer an der Gratschneide, hinauf zu turnen. Anschließend wird auf gut sichtbaren Steigspuren westlich des Grates ein Geröllfeld gequert, um wieder zum Grat zu gelangen. Ab hier führen steile Schneehänge (30-35 Grad) zu einem ausgeprägten Gratkopf (3584 Meter), der häufig eine Wechte trägt, die in der einschlägigen Literatur stets als Foto zu sehen ist. Die Wechte wird westlich umgangen. Ab hier führt der von der Hütte bereits sichtbare wunderbare obere Schneegrat (bis zu 30 Grad) zum Vorgipfel. Über einen kurzen Schneegrat und südlich unterhalb vom Grat im Fels erreicht man schließlich den sehr kleinen Gipfel (von der Breche du Rateau rund 2,0 bis 2,5 Stunden)
Das Panorama bei diesem wolkenlosen Tag war tadellos. Im Westen der zackige Gipfelgrat zum Westgipfel sowie das Pic de l'Etendard-Massiv, im Süden die gesamte Dauphiné, im Osten die Meije mit dem Promontoire-Grat im Profil und im Norden Vanoise, Montblanc, Gran Paradiso, Wallis, ...
Der Abstieg erfolgte auf der gleichen Route, wobei insbesondere der obere steile Schneegrat, der in die noch wesentlich steilere Westflanke des Grats übergeht und die Rinne zur Breche du Rateau mit Vorsicht zu begegnen sind. Der weitere Abstieg durch das Vallon de la Selle brachte dann nochmal alle Freuden eines heißen Sommertags.
Resumee:
Hervorragend schöne und kurzweilige Kombitour (Gletscher, leichte Kletterei durch sehr schönen Fels, wunderbarer Schneegrat) auf einen der hohen Gipfel der Dauphiné. Wir waren an diesem Tag die Einzigen in der Route! Die wenigen weiteren Gäste des Refuge de la Selle haben das mannigfaltige alpine Kletterangebot genutzt (diverse Pfeiler in der Südwand des Rateau, Nordpfeiler auf die Pointe d'Amont). Die allgemein in der Literatur und hier angegebene Schwierigkeit mit F+ ist eher streng: Schneehang 30-35 Grad, Kletterei bis UIAA III und die sehr brüchige Rinne zur Breche du Rateau.
Tourengänger:
Stirml

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