Auf der Suche nach einem alten Weg durchs Valle di Larechia oder nach Bedu


Publiziert von lynx , 15. Juni 2013 um 14:21.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:13 Juni 2013
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Zeitbedarf: 1:00
Aufstieg: 100 m
Abstieg: 100 m

Im Rifugio Fiorasca habe ich einen Bericht im Hüttenbuch eingetragen gefunden, der einen alten Weg welcher durch das das Valle di Larechia führt beschreibt. Auf meiner Karte ist kein Weg mehr eingezeichnet der durch dieses Tal zur Alpe Fiorasca hochführt. Aber rechts oberhalb des  Valle di Larechia ist eine Hütte bei Punkt 1602 eingezeichnet. Diese Hütte habe ich einst rot eingekreist. Es handelt sich um das Gebiet Bedu.
Ich wollte wissen ob ich einen dieser alten Wege entdecke. Oberhalb von Fontana auf der offiziellen Route zur Alp Fiorasca, dort wo der Weg das erste Mal eine scharfe Biegung nach links macht und dann steiler wird, noch bevor man zur kleinen Kapelle kommt, zweigt ein Pfad tiefer in den Wald hinein. Diesem Weg folge ich bis zu einer Felswand. Schon wieder begegnet mir eine Aeskulapnatter. Diese Art ist nicht besonders scheu und eignet sich hervorragend zum Fotografieren.
Seitlich dieses Felsens hängt ein nicht sehr vertrauenserweckendes Kabel.  Die Isolierung ist teils unterbrochen und der Draht ziemlich dünn und rostig. Eine schlechte Lebensversicherng.  Ich gehe die Stelle hoch ohne das Kabel zu benützen. Eine schmale Wegspur führt über ein abschüssiges Felsband und später öffnet sich eine Halde mit Blocksteinen. Hier zischt ein juveniles, flinkes Exemplar einer Aeskulapnatter in eine Felsspalte. Dieses Seite des Val Bavonas weist offensichtlich eine enorm grosse Schlangenpopulation auf. Ich gehe weiter über das Blockgestein, spähe durch das Geäst und entdecke tatsächlich einen Steinmann welcher den Weg ins Flussbett, wohl um die Überquerung zu markieren, weist.  Das Schmelzwasser donnert mit gewaltiger Kraft zu Tal. Stellen mit grossen flachen Felsblöcken die sonst trocken sind, präsentieren sich nass. Im Flussbett stehen zwei Birken die teils abgesägte Äste haben. Vorher schon auf dem Felsband waren Schnittstellen an Rosa canina Sträuchen zu sehen. Ich meine die Stelle am gegenüberliegenden Ufer auszumachen, wo der Weg weiter geht. Aus Vernunftsgründen setze ich aber nicht über, sondern gehe den gleichen Weg wieder zurück. Vielleicht ist das einer der alten Wege, vielleicht auch einfach ein Jägerpfad der irgendwo endet.

Tourengänger: lynx


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Kommentare (4)


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Henrik hat gesagt: Auf der bundeseigenen
Gesendet am 15. Juni 2013 um 17:03
Ausgabe des IVS finden sich ja auch die Siegfried- und Dufourkarte - mit ihnen lassen sich, jetzt nicht im Speziellen dieser, aber allg. ggf. alte Pfade aufspüren. Und sonst eben abenteuerlich wie du es tust, oder Zaza und Seeger et. al. mit alten Karten, falls noch aufspürbar.

Ich bin kein impliziter Kenner solcher Pfade, aber ich kenne das Tessin auch recht gut. Not off the beaten track.

Danke und Ciao

Henrik

lynx hat gesagt: RE:Auf der bundeseigenen
Gesendet am 16. Juni 2013 um 15:25
Danke für die Infos Henrik! Seegers Berichte lese ich immer mit grossem Interesse. Bei Zaza muss ich mal reinschauen. Der Name ist mir auch schon begegnet in hikr.org. Wenn ich mich recht erinnere warst du auch schon mit Seeger auf die Alp Foioi gegangen? IVS kannte ich bisher nicht. Natürlich muss ich mir altes Kartenmaterial aus dieser Gegend besorgen. Herzliche Grüsse - Lynx

Seeger hat gesagt: Der alte Weg nach Larecchia
Gesendet am 20. Juni 2013 um 09:38
Hallo Lynx
Deine Entdeckungen sind sensationell. Tatsächlich führt auf der alten Siegfriedkarte der Weg nach Larecchia eine lange Strecke durch den Bachgraben, das heisst auf der ororaphisch rechten Seite. Ein Weg von dieser Seite nach Bedu hinauf, wie Du ihn suchst, wäre für mich eindeutig zu riskant und ist auch im Buch "Alpi di Bavona" von Giuseppe Brenna nicht erwähnt.
Gruss
Andreas

lynx hat gesagt: RE:Der alte Weg nach Larecchia
Gesendet am 20. Juni 2013 um 12:59
Hallo Andreas
Ich habe inzwischen auf dem alten Kartenblatt Nufenenpass 1:50000 von 1956 diesen Weg auch eingetragen gesehen. Er macht irgendwo im Flussbett eine 180° Kehre und steigt, erst diagonal durch steiles Felsgelände und dann ziemlich im Diretissimo hoch zur Alp Larecchia und traversiert dann weiter hoch zur Alpe Fiorasca. Ich bin aber wahrscheinlich durch diesen Steinmann am Bachbett irregeführt, zu früh ins Bachbett gestiegen. Auf meinem alten Kartenblatt ist aber klar ersichtlich, dass man den Bach überqueren muss und auf der anderen Flussseite ein Stück entlang gehen muss, bevor man ihn dann wiederum überquert um dann auf der orographisch rechten Seite wieder weiter zu gehen um in die 180° Kehre einzusteigen. Dort muss man im Aufstieg einen auf den Karten nicht benannten Bach, welcher irgendwo unterhalb des Pizzo Malora entspringt und rechts der Alpe Larecchia hinunterfliesst überqueren.
Der heutige offizielle Wanderweg auf die Alp Fiorasca ist auf meiner alten Karte noch gar nicht vorhanden. Es gibt, abseits von den Touristenströmen in diesem Gebiet noch einiges Altes neu zu entdecken. Gruss Lynx


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