Posmeda (2616m) & Pizzo Canariscio (2523m)
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Nach langer, langer Skitouren-Durststrecke und etlichen begrabenen Plänen war es endlich soweit: ein paar schöne Tage versprachen ein paar schöne Touren. Wir hatten vergeblich auf die Öffnung der Furkapassstrasse gewartet, weshalb wir uns etwas vornahmen, was wir nie an einem Wochenende tun würden: die Lucendro-Fibbia-Rundtour.
Nach einer sehr kurzen Nacht standen wir morgens um 5.30 Uhr ziemlich ratlos auf dem Gotthardpass. Nur wenige Autos standen da, die Sicht betrug meist nicht mehr als 20 Meter. Typisches Gotthardwetter – trotz guter Prognosen. Nach einigem Hin-und-Her wagten wir einen Versuch Richtung Fibbia. Als sich der Nebel einmal für ein paar Sekunden verzog, sahen wir, dass es weiter oben auch nicht besser werden würde. Also Rückzug.
Im Auto sitzend liessen wir die Zeit verfliessen. Statt der Rundtour könnte man ja auch zu einem späteren Zeitpunkt halt nur auf die Fibbia. Irgendwann riss der Geduldsfaden und wir beschlossen, irgendwo in der nördlichen Leventina etwas wandern zu gehen. Wir hatten ja extra noch Bergschuhe und Kletterzeugs in den Kofferraum gepackt und Zeit blieb genug.
Oberhalb der Capanna del Buco schweifte dann der Blick Richtung Lago della Sella und was sahen wir: viel blauen Himmel! Der Tatendrang kehrte zurück, und wir mit ihm auf den Gotthardpass. Skis anschnallen und los ging's. Die Passage bis zur Capanna della Bolla gestaltete sich nicht wirklich schön, denn es waren etliche Lawinenkegel zu passieren. Trotzdem wir spät gestartet waren (um 8 Uhr!), war alles noch pickelhart. Es wehte ein kalter Wind.
Nach der Capanna wichen wir vom Weg ab. Das wäre sonst zu mühsam geworden. Auf der Staumauer lag gerade noch genug Schnee, um die Skis nicht tragen zu müssen. Auf der anderen Seeseite wurde es dann etwas mühsam, sprich brutal steil. Nun wurden die Skis gebuckelt und wir versoffen hüfttief im Schnee. Nach etwas Fluchen war aber auch das geschafft und das nächste Zwischenziel, die Laghetti degli Ovi, konnte angesteuert werden.
Noch immer lautete unser Ziel: Giübin. Als wir aber kurze Zeit später endlich mal den Gipfel sahen, verlor ich meine Motivation schlagartig: Dort oben blies es konstant Wolken drüber. Plan B wurde also in Angriff genommen: Posmeda, dann Abfahrt zu den Seen und Wiederaufstieg zum Pizzo Canariscio.
Der Posmeda war bald und unschwierig erreicht. Da wir gleich wieder abfahren wollten, begnügten wir uns mit dem etwas tieferen Nebengipfel (P. 2608). Trotzdem es bereits 10.30 Uhr war, war der Schnee noch grösstenteils gefroren. Da, wo etwas Triebschnee lag, machte die Abfahrt aber schon wesentlich mehr Spass. Mit einigem Vergnügen also kurvten wir zu den Laghetti degli Ovi hinunter.
Da's immer noch genug kalt war, konnten wir mit gutem Gewissen die Skitour noch etwas ausbauen und zum Pizzo Canariscio aufsteigen. Kurz vor 12 Uhr erreichten wir auch diesen Gipfel. Das Hüttchen oben ist im Winter nicht wirklich zu empfehlen, denn sämtliche Fenster fehlen. Empfehlenswert ist hingegen der Tiefblick nach Airolo runter.
Nach der Mittagspause nahmen wir uns für die Abfahrt Route 931 vor, also nicht zum Lago della Sella runter, sondern zum Sella-Fluss. Bis zu den zwei kleinen Seelein war das eine gute Sache, danach wurde der Schnee ziemlich mühsam. Immerhin hatte es noch genug davon, denn von nun an fuhren wir quasi im Bachbett. Auf der Sella fuhren wir derweil nicht allzu weit und zogen mit etwas Stöckeln bald hinüber zur Capanna della Bolla. Der Route bis zur Tremola hinunter zu folgen machte keinen Sinn.
Der restliche Teil zurück zum Gotthardpass bestand in eher mühsamem Stöckeln über Lawinenkegel. Trotz vorgerückter Stunde war das noch zu verantworten. Zuweilen konnte man die Skis etwas laufen lassen, wirklich viel Freude bereitete es aber nicht. Aber immerhin: unser Tag war gerettet!

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