Routeburn Track


Publiziert von t2star , 11. Juni 2013 um 10:33.

Region: Welt » New Zealand » Fjordland Nationalpark
Tour Datum: 6 Februar 2006
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: NZ 
Zeitbedarf: 3 Tage

Im Laufe meiner Reise durch NZ bin ich ab und zu mal gefragt worden welche Wanderung denn die lohnenswertere sei, der Milford Track oder der Routeburn Track. Da ich den Milford Track nicht gemacht hatte konnte ich darauf auch keine Antwort geben, außer dass ich keine Lust hatte für diesen Monate vorher die Hütten zu reservieren, was (zumindest damals) für den Routeburn Track nicht so zwingend war. Mehr als 6 Jahre später sollte ich den Milford Track außerhalb der Buchungssaison nachholen (hikr.org/tour/post60080.html), daher nun die simple Antwort: jeder Track ist auf seine Art und Weise schön, daher würde ich keinem hier einen Vorzug geben. Etwa zwei Drittel des Milford Tracks gehen durch den Wald, und nur ein Drittel außer- bzw. oberhalb davon erlaubt einen Blick über die Regenwälder des Fiordland National Park. Beim Routeburn Track ist das mindestens umgekehrt, schätzungsweise sind sogar über 80% der gesamten Tour über der Baumgrenze – ein klarer Pluspunkt für den Routeburn Track. Auf der anderen Seite ist die Flora des Regenwaldes auf dem Milford Track so beeindruckend und die Talblicke vom MacKinnon Pass schlichtweg grandios dass sich das wieder ausgleicht. Am besten man macht beide; und wenn man nur einen davon wandert braucht man sich keinen Kopf machen welchen zu wählen – die Regenwahrscheinlichkeit dürfte bei beiden gleich enorm groß sein;-)

Trotz der starken Beliebtheit des Routeburn Tracks als einer der Great Walks in NZ ist die 3-Tages-Wanderung uneingeschränkt empfehlenswert – schlichtweg wegen der Schönheit und der Belassenheit der Natur des Fiordlands. Genauso wie der Mildford Track darf hier nur eine begrenzte Anzahl von Wanderern pro Tag auf einer Etappe unterwegs sein (~50). Wer allerdings das Fiordland in Ruhe und Einsamkeit erleben möchte und statt wuseligen 50-Leute-Hütten winzige Hütten mit kleinem Holzofen bevorzugt, dem sei der (deutlich schwierigere) Dusky Track ans Herz gelegt.

Die 2-Stunden Busfahrt von Queenstown zum Ausgangspunkt des Tracks sind wie die meisten Fahrten in NZ äußerst „scenic“. Der erste Tag zur Routeburn Falls Hut ist sehr gemächlich – sehr gemütliche 4 h reichen dazu – daher haben wir uns erstmal eine Stunde auf die Wiese gesetzt und gepicknickt bevor wir los gingen. Und wie fast immer (in meinen bisher 2 ½ Monaten Wandern in NZ) – traumhaftes Wetter! Ich habe mal das Gerücht gehört hier soll es angeblich viel regnen…

Nach einer Nacht mit mal wieder einem wahren Schnarchkonzert der Hüttengäste sind wir um 7 Uhr aufgestanden damit wir früh und vor den vielen anderen loskommen. Beim Loslaufen war noch eine geschlossene Wolkendecke knapp über uns, welche sich nach einer Stunde schnell aufzulösen begann, einhergehend mit einer phantastischen Stimmung aus Sonne und Nebel. Vom Harris Saddle, dem höchsten Punkt des Tracks, haben wir noch einen Abstecher (1 h, T3) auf den Gipfel des Conical Hill gemacht, das überragende Panorama da oben sollte man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen – gletscherbedeckte Berge, tiefe Flusstäler mit grünem Regenwald und das Meer mit einem noch zu erkennenden Sandstrand.

Der weitere Weg vom Harris Saddle zur McKenzie Hut ist eine Wanderung voller traumhafter Ausblicke – praktisch der ganze zweite Tag geht oberhalb der Baumgrenze entlang, demzufolge ist hier gutes Wetter ein Segen. Vom Harris Saddle geht es auf einem Höhenweg weit oberhalb des Hollyford Valley weiter. Kurz vor der McKenzie Hut biegt der Weg nach links in ein kleines Seitental des Hollyford, hier sieht man schon das nächste Ziel des Tages – die McKenzie Hut am attraktive grün-farbigen McKenzie Lake. Um dorthin zu gelangen verliert man allerdings noch deutlich an Höhenmeter. Aufgeheizt vom Abstieg gönnten wir uns als allererstes ein Schwimmerchen im schweinekalten McKenzie Lake.

Am dritten Tag ist es doch glatt bewölkt und keine Sonne! Mal was völlig neues. Der Rest des Weges bis zum Divide (an der Straße zwischen Te Anau und Milford Sound) ist geprägt durch die Regenwald-Flora. Inklusive einer ausgiebigen Teepause auf der Howden Hut, einer weiteren Übernachtungsmöglichkeit ca. 1 h vor Ende des Tracks, erreichten wir die Divide nach sehr gemütlichen 5 Stunden. Von dort brachte uns der Bus in 4 h zurück nach Queenstown.

Eine halbe Stunde vor Ende des Tracks zweigt ein Weg ab zum sogenannten Key Summit. Aufgrund einsetzenden Regens haben wir auf diesen Seitenabstecher (1 h) verzichtet. 6 Jahre später sollte ich diesen Abstecher ausgehend vom Parkplatz an der Divide nachholen (nur 2-3 Stunden, d.h. ohne den ganzen Routeburn Track nochmal zu machen).

Tourengänger: t2star


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