In acht Tage von Matukituki bis Wakatipu. (Selbstversorgungstour)
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Aspiring Valley – Cascade Saddle – Dart Valley – Routeburn Track – Greenstone Valley – Mount Nicholas Station
Neues Jahr neue Taten. Ich starte eine kleine Expedition. Von Wanaka bis Queenstown gibt es keine Möglichkeit sich zu versorgen und nur sehr selten die Möglichkeit zum Kontakt mit der Aussenwelt. Im Notfall, sei dass nun wegen des Wetters oder wegen medizinischer Problemen, ist man auf sich alleine gestellt.
In Wanaka packe ich meinen wasserdichten Rucksack. Mein Proviant für die nächsten acht Tage ist: Reis, Linsen, Haferflocken, Milchpulver, Kakaopulver, Zucker, Erdnussbutter, Päcklisuppe, Tee, Kaffee, Salz, Paprika, Zimt und für die ersten zwei Tage Äpfel, Rübli, Käse, und Brot. Ein Kocher mit Topf und Deckel/Teller, eine grosse Blechtasse, ein grosser Löffel, Taschenmesser, Feuerzeug, Streichhölzer, und eine Wasserflasche aus stabilem Plastik dienen als Küche. Für die Nächte ein robuster Schlafsack. Fünf Paar dicke Schafwollsocken, (zum wechseln nach dem durchqueren von Flüssen und Bächen – das passiert oft in NZ) und ein Paar einfache Lederschuhe. Regenjacke und Schirm (ist im Dauerregen oft wirkungsvoller als eine Jacke), warmer Pullover, Mütze, Handschuhe und lange Hosen für kalte nass Tage oder Abende. Verbandsmaterial, starke Schmerztabletten, Pillen gegen Durchfall, 8 Meter Rebschnur 6mm, Ersatzbrille, Stirnlampe, Bleistift, wasserfestes Papier, Spiegel, Trillerpfeife, Grabstein und Kompass ist meine Notfallabteilung. Kleinzeug: Toilettenartikel, Unterwäsche, Topografische Karten, Spielkarten, und eine Kleinbildkamera. Schwere 15 Kilo sind das am ersten Tag.
Erster Tag. Mit einem Farmer fahre ich bis zur MacPerson Creek Brücke im Matukituki Valley. Wandere erst ein Stück auf der Schotterpiste dann auf dem Pfad der Matukituki River West Branch entlang zur Aspiring Hut. Die Sonne scheint. Der Fluss ist ursprünglich. Das Tal weit und die Gletscher kommen immer besser ins Blickfeld. Einsam – Menschenleer.
Zweiter Tag. Gut geschlafen, gefrühstückt, Wasser aufgefüllt – los geht es. Erst durch den Wald, mit tollen Blicken auf den Mount Aspiring. Über der Waldgrenze (1200 m) liegt überraschenderweise 30-50 cm nasser Schnee, der Hang ist steil. Ich folge nicht dem Verlauf des Pfades sondern gehe eher in direkt Linie auf einer Rippe zum Grat. Link und rechts rutscht der Schnee in die Rinnen – heikel. Nun geht es in die Mulde des Cascade Creek ich halte mich östlich vom Bach bis dieser in einer markanten V-Scharte in die Tiefe stürzt. Genialer Ausschnitt mit einzigartiger Sicht auf den Mount Aspiring.
Auf der Westseite des Cascade Creek weiter über eine 800 Meter lange Fläche. Ein Meter weicher Nassschnee machen das vorwärts kommen schwer. Gut ein halbe Stunde brauche ich dafür… Erst am Cascade Saddle halte ich inne um den Blick auf den Dart Gelstscher zu geniessen. 400 Höhenmeter sind es von hier in den Talgrund des oberen Dart Valley.
Kurz folge ich dem Pfad. Etwa 1 Kilometer südwestlich vom Pass verliert sich die Spur. Nun gilt es über die labile Gletschermoräne abzusteigen. Kies, Blockschutt, und Felsbrocken, alles sehr locker aufgebaut, liegt vor mir. Rucksack festschnallen, Handschuhe anziehen und los. Immer schön quer so dass die losgetretenen Steine hinter mir runter donnern und nicht mich selber treffen. Mit wackligen Knien komme ich unbeschadet im Flussbett des Dart River an. Zwei Stunden folge ich diesem bis zur Hängebrücke am Dart Hut. Geschafft - nass, hungrig und müde.
Dritter Tag. Gut geschlafen, fit, Kleider und Schuhe trocken. Geniesse den Morgen am Fluss. Ich kenne den Track bis ins unter Dart Valley - war vor Jahren schon mal hier (Rees-Dart Track). Wandere gemütlich durch den grünen Wald, über Auenwiesen, raste ab und zu am Fluss. Fröhlich erreiche ich das Daleys Flat Hut.
Vierter Tag. Der Routeburn Track ist heute mein Ziel – 14 Stunden werde ich dafür brauchen. Ich gehe früh los und bin in knapp drei Stunden am Chinamans Bluff. Hier will ich den Te Awa Whakatipu überqueren. Der Wasserstand ist höher als gehofft. Watte von Sandbank zu Sandbank das reissende Wasser ist ab und zu höher als mein Knie. Mit einem Treibholzstock versuche ich die Balance zu halten. Muss aufpassen dass mir die „Felle“ nicht davon schwimmen :- ) Nach einem Sockenwechsel geht es weiter. Erst sanft steigend durch den Wald, dann steil durch das Tal des Rock Burn zum Sugarloaf Pass. Zum Glück ist der Schnee seit dem Cascade Saddle kein Thema mehr. Der Pfad ist gut gehbar. Nach steilem Abstieg der Einstieg zum Routeburn Track. Zum Glück ist der Rucksack schon viel leicht als am Anfang der Tour gut für die letzten sechs Kilometer vor dem Ziel des Marathons beim Routeburn Flats Hut.
Fünfter Tag. Erste Nacht nicht allein in der Hütte. 2x2 Wandere sind auch hier am Frühstücken. Der Weg heute führt mich auf komfortablem Weg in einem grossen Bogen um den Ocean Peak zur Lake Mackenzie Hut. Pittoresk die Sicht vom Harris Saddle zurück zum Routeburn Valley und über das Hollyford Valley /Whakatipu Ka Tuka auf die mit Schnee verzierten Darran Mountains. Mit einem Abstecher zum Conical Hill gut vier gemütliche Stunden unterwegs. Fünf Personen kommen mir entgegen zwei überhole ich.
Sechster Tag. Habe mich entschieden nicht an der Te Anau – Milford Strasse auszusteigen. Ein Wandere hat mir etwas Proviant (extra süsses Crunchy Müsli, Spagetti und Nutella – man ist nicht wählerisch) abgetreten. Das reicht um das Greenstone Valley anzuhängen. Das Wetter ist heute eher feucht was soll’s irgendwann müssen die 12000mm Regen pro Jahr in der Region Fjordland runter kommen. Nach dem ich den Routeburn Track verlassen habe bin ich wieder alleine… wie erwartet. Es ist feucht aber nicht nass der Wald ist tief grün und wird ab und zu von einzeln Sonnestrahlen erleuchtet. Der Weg wird wilder aber das Gelände ist nun flach. Kurz nach dem See erreiche ich das McKellar Hut.
Siebter Tag. Schönes Wetter. Das Tal ist weiter. Das Wasser zahm. Ich gehe im Flussbett was bei Hochwasser nicht geht. Und das gibt es hier, wie das viel Treibholz und die mächtigen Sandbänke verdeutlicht. Auf dem Weg überhole ich zwei Wandere die wollen im Zelt übernachten. Ich gehe ohne grosse Anstrengung weiter zum Greenstone Hut.
Achter Tag. Der Greenstone River zwängt sich nun durch ein verengtes Tal, die Seitenbäche sind wilder und oft mit einer Hängebrücke passierbar gemacht. Zweige bald zum Lake Rere ab und weiter an den Wakatipu See bei der Elfin Bay. Ein Traum. Folge nun dem riesigen See mal nah am Ufer mal weiter oben. Zum baden ist es zu frisch… der Weg wird immer verwilderter Stachelsträucher müssen umgangen werden. Die Bäche sind aus gespült aber führen nur wenig Wasser. Etwas mühsam zugehen das letzte Stück, aber ich wollte unbedingt zur Mount Nicholas Station und nicht schon am Greenstone Delta abbrechen. Zufrieden erreich ein am späten Nachmittag mein Ziel. Die Station bietet bequeme Unterkunft und lecker Verpflegung. Ich geniesse den Abend am See, die warme Dusche und das weiche, duftende Bett.
Fazit: Logistische und körperliche Herausforderung, Super Landschaft, Gutes Wetter, Natur und Einsamkeit pur.
Distanz: 155 km, Gesamtanstieg: 3805 m, Gesamtabstieg: -3846 m, 200 km Leistung, reine Wanderzeit circa 50 Stunden, Maximale Höhe: 1730 m, Minimale Höhe: 316 m.
Achtung die Wanderung habe ich vor 30 Jahren gemacht. Ich weiss das viel Hütten und Tracks heute im voraus gebucht werden müssen. Das war damals nicht so.
Neues Jahr neue Taten. Ich starte eine kleine Expedition. Von Wanaka bis Queenstown gibt es keine Möglichkeit sich zu versorgen und nur sehr selten die Möglichkeit zum Kontakt mit der Aussenwelt. Im Notfall, sei dass nun wegen des Wetters oder wegen medizinischer Problemen, ist man auf sich alleine gestellt.
In Wanaka packe ich meinen wasserdichten Rucksack. Mein Proviant für die nächsten acht Tage ist: Reis, Linsen, Haferflocken, Milchpulver, Kakaopulver, Zucker, Erdnussbutter, Päcklisuppe, Tee, Kaffee, Salz, Paprika, Zimt und für die ersten zwei Tage Äpfel, Rübli, Käse, und Brot. Ein Kocher mit Topf und Deckel/Teller, eine grosse Blechtasse, ein grosser Löffel, Taschenmesser, Feuerzeug, Streichhölzer, und eine Wasserflasche aus stabilem Plastik dienen als Küche. Für die Nächte ein robuster Schlafsack. Fünf Paar dicke Schafwollsocken, (zum wechseln nach dem durchqueren von Flüssen und Bächen – das passiert oft in NZ) und ein Paar einfache Lederschuhe. Regenjacke und Schirm (ist im Dauerregen oft wirkungsvoller als eine Jacke), warmer Pullover, Mütze, Handschuhe und lange Hosen für kalte nass Tage oder Abende. Verbandsmaterial, starke Schmerztabletten, Pillen gegen Durchfall, 8 Meter Rebschnur 6mm, Ersatzbrille, Stirnlampe, Bleistift, wasserfestes Papier, Spiegel, Trillerpfeife, Grabstein und Kompass ist meine Notfallabteilung. Kleinzeug: Toilettenartikel, Unterwäsche, Topografische Karten, Spielkarten, und eine Kleinbildkamera. Schwere 15 Kilo sind das am ersten Tag.
Erster Tag. Mit einem Farmer fahre ich bis zur MacPerson Creek Brücke im Matukituki Valley. Wandere erst ein Stück auf der Schotterpiste dann auf dem Pfad der Matukituki River West Branch entlang zur Aspiring Hut. Die Sonne scheint. Der Fluss ist ursprünglich. Das Tal weit und die Gletscher kommen immer besser ins Blickfeld. Einsam – Menschenleer.
Zweiter Tag. Gut geschlafen, gefrühstückt, Wasser aufgefüllt – los geht es. Erst durch den Wald, mit tollen Blicken auf den Mount Aspiring. Über der Waldgrenze (1200 m) liegt überraschenderweise 30-50 cm nasser Schnee, der Hang ist steil. Ich folge nicht dem Verlauf des Pfades sondern gehe eher in direkt Linie auf einer Rippe zum Grat. Link und rechts rutscht der Schnee in die Rinnen – heikel. Nun geht es in die Mulde des Cascade Creek ich halte mich östlich vom Bach bis dieser in einer markanten V-Scharte in die Tiefe stürzt. Genialer Ausschnitt mit einzigartiger Sicht auf den Mount Aspiring.
Auf der Westseite des Cascade Creek weiter über eine 800 Meter lange Fläche. Ein Meter weicher Nassschnee machen das vorwärts kommen schwer. Gut ein halbe Stunde brauche ich dafür… Erst am Cascade Saddle halte ich inne um den Blick auf den Dart Gelstscher zu geniessen. 400 Höhenmeter sind es von hier in den Talgrund des oberen Dart Valley.
Kurz folge ich dem Pfad. Etwa 1 Kilometer südwestlich vom Pass verliert sich die Spur. Nun gilt es über die labile Gletschermoräne abzusteigen. Kies, Blockschutt, und Felsbrocken, alles sehr locker aufgebaut, liegt vor mir. Rucksack festschnallen, Handschuhe anziehen und los. Immer schön quer so dass die losgetretenen Steine hinter mir runter donnern und nicht mich selber treffen. Mit wackligen Knien komme ich unbeschadet im Flussbett des Dart River an. Zwei Stunden folge ich diesem bis zur Hängebrücke am Dart Hut. Geschafft - nass, hungrig und müde.
Dritter Tag. Gut geschlafen, fit, Kleider und Schuhe trocken. Geniesse den Morgen am Fluss. Ich kenne den Track bis ins unter Dart Valley - war vor Jahren schon mal hier (Rees-Dart Track). Wandere gemütlich durch den grünen Wald, über Auenwiesen, raste ab und zu am Fluss. Fröhlich erreiche ich das Daleys Flat Hut.
Vierter Tag. Der Routeburn Track ist heute mein Ziel – 14 Stunden werde ich dafür brauchen. Ich gehe früh los und bin in knapp drei Stunden am Chinamans Bluff. Hier will ich den Te Awa Whakatipu überqueren. Der Wasserstand ist höher als gehofft. Watte von Sandbank zu Sandbank das reissende Wasser ist ab und zu höher als mein Knie. Mit einem Treibholzstock versuche ich die Balance zu halten. Muss aufpassen dass mir die „Felle“ nicht davon schwimmen :- ) Nach einem Sockenwechsel geht es weiter. Erst sanft steigend durch den Wald, dann steil durch das Tal des Rock Burn zum Sugarloaf Pass. Zum Glück ist der Schnee seit dem Cascade Saddle kein Thema mehr. Der Pfad ist gut gehbar. Nach steilem Abstieg der Einstieg zum Routeburn Track. Zum Glück ist der Rucksack schon viel leicht als am Anfang der Tour gut für die letzten sechs Kilometer vor dem Ziel des Marathons beim Routeburn Flats Hut.
Fünfter Tag. Erste Nacht nicht allein in der Hütte. 2x2 Wandere sind auch hier am Frühstücken. Der Weg heute führt mich auf komfortablem Weg in einem grossen Bogen um den Ocean Peak zur Lake Mackenzie Hut. Pittoresk die Sicht vom Harris Saddle zurück zum Routeburn Valley und über das Hollyford Valley /Whakatipu Ka Tuka auf die mit Schnee verzierten Darran Mountains. Mit einem Abstecher zum Conical Hill gut vier gemütliche Stunden unterwegs. Fünf Personen kommen mir entgegen zwei überhole ich.
Sechster Tag. Habe mich entschieden nicht an der Te Anau – Milford Strasse auszusteigen. Ein Wandere hat mir etwas Proviant (extra süsses Crunchy Müsli, Spagetti und Nutella – man ist nicht wählerisch) abgetreten. Das reicht um das Greenstone Valley anzuhängen. Das Wetter ist heute eher feucht was soll’s irgendwann müssen die 12000mm Regen pro Jahr in der Region Fjordland runter kommen. Nach dem ich den Routeburn Track verlassen habe bin ich wieder alleine… wie erwartet. Es ist feucht aber nicht nass der Wald ist tief grün und wird ab und zu von einzeln Sonnestrahlen erleuchtet. Der Weg wird wilder aber das Gelände ist nun flach. Kurz nach dem See erreiche ich das McKellar Hut.
Siebter Tag. Schönes Wetter. Das Tal ist weiter. Das Wasser zahm. Ich gehe im Flussbett was bei Hochwasser nicht geht. Und das gibt es hier, wie das viel Treibholz und die mächtigen Sandbänke verdeutlicht. Auf dem Weg überhole ich zwei Wandere die wollen im Zelt übernachten. Ich gehe ohne grosse Anstrengung weiter zum Greenstone Hut.
Achter Tag. Der Greenstone River zwängt sich nun durch ein verengtes Tal, die Seitenbäche sind wilder und oft mit einer Hängebrücke passierbar gemacht. Zweige bald zum Lake Rere ab und weiter an den Wakatipu See bei der Elfin Bay. Ein Traum. Folge nun dem riesigen See mal nah am Ufer mal weiter oben. Zum baden ist es zu frisch… der Weg wird immer verwilderter Stachelsträucher müssen umgangen werden. Die Bäche sind aus gespült aber führen nur wenig Wasser. Etwas mühsam zugehen das letzte Stück, aber ich wollte unbedingt zur Mount Nicholas Station und nicht schon am Greenstone Delta abbrechen. Zufrieden erreich ein am späten Nachmittag mein Ziel. Die Station bietet bequeme Unterkunft und lecker Verpflegung. Ich geniesse den Abend am See, die warme Dusche und das weiche, duftende Bett.
Fazit: Logistische und körperliche Herausforderung, Super Landschaft, Gutes Wetter, Natur und Einsamkeit pur.
Distanz: 155 km, Gesamtanstieg: 3805 m, Gesamtabstieg: -3846 m, 200 km Leistung, reine Wanderzeit circa 50 Stunden, Maximale Höhe: 1730 m, Minimale Höhe: 316 m.
Achtung die Wanderung habe ich vor 30 Jahren gemacht. Ich weiss das viel Hütten und Tracks heute im voraus gebucht werden müssen. Das war damals nicht so.
Tourengänger:
KurSal

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