im Frühlingsschnee auf den Monte Bisbino

Der Frühling scheint uns im 693 m hoch gelegenen Sagno zu begrüssen: auf der Sonnenterrasse über Chiasso, am Eingang des Valle di Muggio, welches von der Breggia entwässert wird, wachsen Palmen - und blühen die Primeln zu Tausenden (sogar bis weit in den ansteigenden Wald hinein begegnen wir ihnen später). Ausgangs Dorf, in den lichten Wald hinein schreitend, liegt jedoch auf dem Bergweg bereits Schnee - er wird uns in teilweise beachtlichen Mengen nun auf unserer Tour begleiten.

Erst erreichen wir den Ort I Crusètt (P. 908), wo drei alte Holzkreuze an eine vergangene Zeit erinnern; danach geht es stetig weiter im, mal mit mehr, mal mit weniger Ausblicken zum Himmelsblau; in unzählbarer Menge säumen Leberblümchen den Weg - Grüne Nieswurz und Zweiblättriger Blaustern erfreuen unsere Sinne zusätzlich. Je weiter wir an Höhe gewinnen, desto dichter reihen sich teilweise majestätische Birken auf - und beim Hinaustreten auf den sanften Kretenhang nimmt unsere Wanderung herrlich anmutigen Charakter an: nicht nur zeigt sich erstmals unser Gipfelziel, vis-à-vis können wir gut Einblick nehmen in die Südflanke des Monte Generoso - und über der dicht besiedelten Ebene erhebt sich weit hinten das Monte-Rosa-Massiv.

Auf der Rastbank auf P. 1065 geniessen wir diese Ausblicke - auch den erstmaligen nach Como und den untersten Teil des überaus grossen Comersees.

Auf einer guten Spur im stets etwas höheren Schnee folgen wir aussichtsvoll der Krete, nehmen die beiden Hügel (P. 1241 und P. 1261) mit und steigen zu P. 1244 ab, wo der letzte etwas steilere, erst waldige, Abschnitt zum Monte Bisbino beginnt. An einem alten Schützengraben vorbei gewinnen wir im tiefen Schnee die letzten Meter, und erreichen die Fernmeldemasten und die Kirche auf dem Aussichtspunkt (die in den Bau integrierte Beiz ist geschlossen). Auf der Südseite lassen wir uns an der Kirchenwand (auf dem trockenen Grasstreifen) nieder - die beste windgeschützte Ecke ist bereits von einer italienischen Schneeschuh-Gruppe „besetzt“; auch Touristen mit Stadtschuhen geniessen den Ausblick auf den nur spärlich zu erblickenden Comersee: von der italienischen Seite führt eine Fahrstrasse bis zur Kirche hoch.

Unseren anschliessenden Rückmarsch gestalten wir etwas anders: nach dem Abstieg zu P. 1244 folgen wir einer weniger deutlichen Spur nach Cavazzo bis P. 1162, wo wir auf unseren Aufstiegsweg stossen. Diesem folgen wir bis zum ausgeschilderten Wanderweg zwischen den Anhöhen von P. 1182 und P. 1178, auf welchem wir - weiterhin mit reichlich Schneeunterlage - erst flach auf der der dem Valle di Muggio zugewandten Talseite in Richtung unseres Startortes zurücklaufen. Nach P. 798 und dem schliesslich etwas steileren letzten Wegstück im Wald treten wir am westlichen Dorfrand wieder ins sonnige Sagno ein.

Nach der Fahrt mit dem PW nach Capolago, unternehmen wir dort den Verdauungsspaziergang bereits vor dem exzellenten Mahl im Albergo Svizzero; er führt uns zum von Weitem sichtbaren Rundbau der Kirche Santa Croce in Riva San Vitale; einmal nur direkt zum Lago di Lugano - mit nur noch leicht getrübten Blick auf den San Salvatore einerseits, und über die beachtlichen Felswände hinweg zum Monte Generoso.