SAC Sektion Emmental - Schneeschuhtour Mont Racine

Es scheint zur Regel zu werden bei von mir geleiteten SAC-Touren: das Wetter und die Sicht sind beim Rekognoszieren top, am Tourentag flop. Die Verschiebung um einen Tag ermöglichte dann immerhin die Höhenwanderung über den Mont Racine bei passablen Verhältnissen.

Zu fünft fuhren wir mit ÖV in den Neuenburger Jura. Nach dem obligaten Kaffeehalt im Hotel de la Tourne schnallten wir sogleich die Schneeschuhe an und folgten anfänglich einer Schneeschuhspur. Diese führte ab Pt. 1204 Richtung Combe des Fies, eben nicht zum Mont Racine - für mich war nun im Nebel und Schneetreiben Spuren angesagt. Von der alten verfestigten Spur war nichts mehr zu sehen, ich wusste jedoch genau, wo sie durchläuft. Über Petit Coeurie und La Petite Sagneule erreichten wir problemlos La Grande Sagneule, wo die Bänke in der Gartenwirtschaft nicht zum Sitzen einluden. Wir rasteten stehend. Sogar die Infrastruktur für die Erleichterung der Blasen war vorhanden (berndeutsch Sch.....).

Erstaunlich: auch im Aufstieg zum Grat waren wir heute Pioniere. Der schmale Durchgang durch die Tanksperre bei Pt. 1383 war eingeschneit und deshalb sehr bequem zu passieren. Ich erklärte kurz die Aussicht: der hohe Berg im Westen, den man nicht sieht, ist der Mont Blanc.... Dann kam aber Hoffnung auf: durch ein Nebelloch schimmerte blassgelb der Neuenburgersee. Für sehr kurze Zeit: bis hinauf zum Mont Racine steckten wir wieder im Nebel. Bis hinunter zur Langlaufloipe waren dann wieder meine Ortskenntnisse gefragt. Einfach links vom Steinmäuerchen bleiben. Obwohl wir korrekt leicht ausserhalb der Loipe wanderten, schimpfte ein Langläufer mit uns - aber zum Glück verstehe ich die hiesige Landessprache nicht so gut....

Im Aufstieg nach Les Pradières begann es plötzlich aufzuklaren. Das Val de Ruz schälte sich aus dem Nebel heraus, der Neuenburgersee und dahinter der Murtensee waren zu sehen, nur die Hochalpen versteckten sich in den Wolken. Allerdings war es jetzt auch mit der Einsamkeit vorbei. Vom Parklatz bei den Hotels von Tête de Ran aus starteten die Spaziergänger zu ihrer nachmittäglichen Runde.

Der Abstieg nach Les Hauts-Geneveys war dann eine kurze Sache. Weil der lange Skilift nicht lief, stachen wir durch lockeren Tiefschnee in der Falllinie das Skilifttrassee hinunter. Unten am Bahnhof war der Kommentar in der Gruppe einhellig: es war schön, aber wir kommen in diesem Winter nochmals, um zu sehen, was man hätte sehen können. Danke Elisabeth, Rita, Ruth und Edi!