Tannhorn im Winter - ein Versuch


Publiziert von Domino , 27. Januar 2013 um 11:29. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Schweiz » Bern » Berner Voralpen
Tour Datum:27 Januar 2013
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT5 - Alpine Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: Schrattenflue-Gruppe   CH-BE   Brienzergrat 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1113 m
Abstieg: 1113 m
Strecke:Kemmeriboden Bad, Mirrenegg, Oberläger, Pt. 1980, Pt. 2089
Zufahrt zum Ausgangspunkt:PW
Zufahrt zum Ankunftspunkt:PW
Unterkunftmöglichkeiten:Kemmeriboden Bad
Kartennummer:1189 Sörenberg, 1209 Brienz

Kemmeriboden, -16 °C. Obwohl das weit jenseits meiner Wohlfühlgrenze liegt, zögere ich nicht lange, das gut geheizte Auto zu verlassen.

Vom Parkplatz des Hotels geht es entlang der Fahrstrasse Richtung Mirrenegg erst einmal ohne Schneeschuhe los. Bei einer Holzbeige kurz nach Pt. 1203 deponieren wir unsere Bobs und folgen, nun beschneeschuht, Ski- und Snowboardspuren den Hang hinauf. So kürzen wir 2 Kurven ab und erreichen bald die Mirrenegg.

Via Pt. 1495 steigen wir auf einer guten Skispur vorbei am Ällgäuw auf zum Obere Läger. Nun führt die Spur unmissverständlich zum Schnierehöreli, wir aber zweigen ab und steigen in der Nordflanke des Allgäuwhore zuerst moderat, dann immer steiler werdend auf zum Grat bei Pt. 1980. Das letzte Stück ist sehr steil und der Schnee nicht über alle Zweifel erhaben. Das fast aper geblasene Steilgras scheint uns die sicherste Aufstiegsmöglichkeit zu sein. Auf der Brienzerseeseite ist viel Schnee abgerutscht, wo gut ein Dutzend Gämsen äsen und die Sonne geniessen.

Nach einer kurzen Trinkpause geht es weiter auf dem Grat. Rechts hat es kleinere Wächten, links ist der Grat mehr oder weniger abgeblasen. Ohne grössere Schwierigkeiten gelangen wir bis zum Pt. 2089 (wieso hat der keinen anständigen Namen?). Nun folgt ein arg schmales Gratstück von ca. 100-150m. Rechterhand Wächten, links fast senkrecht abfallend. Da dies nicht unsere letzte Tour sein soll, ist hier Schluss. Zurück beim Pt. 1980  macht mir der steile Einstieg in den Hang etwas Sorgen. Wir haben zwar Steigeisen dabei, aber der Gedanke, dann in der steilen Flanke wieder auf die Schneeschuhe zu wechseln scheint uns suboptimal.

Also steigen wir vorsichtig und auf die Frontzacken unserer Schneeschuhe vertrauend rückwärts ab, bis wir wieder Trittschnee unter den Füssen haben. Es kommen uns 3 Tourenskifahrer und eine Schneeschuhläuferin mit Snowboard entgegen. Sie freuen sich schon, im noch unverfahrenen Hang ihre Schwünge zu ziehen.

Bei uns geht es nicht ganz so elegant, aber doch zügiger als im Aufstieg talwärts. Richtung Schnierehöreli steigen immer noch viele Tourenskifahrer auf. Wir folgen mehr oder weniger unserer Aufstiegsspur und erlauben uns bei der Mirrenegg, auf dem Bänkli vor em Huisli, noch eine kleine Pause. An der Sonne ist es herrlich warm und wir geniessen den Anblick von Hogant und Furggegütsch.

Bald sind wir zurück bei unseren Bobs und sausen dann mit einigen kurzen Unterbrüchen, wo das Gefälle nicht ausreicht, zurück zum Kemmeriboden.

Im Aufstiegshang zum Grat änderte sich die Schneebeschaffenheit alle paar Schritte. Mal feiner Powder, mal Bruchharst, manchmal tragend, dann brachen wir wieder ein.

Alles in allem eine gelungene Tour, obwohl wir unser Gipfelziel nicht erreicht haben.

Tourengänger: Aemmitauer, Domino


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Kommentare (2)


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Fenek hat gesagt: Huii!!
Gesendet am 27. Januar 2013 um 12:51
An diesem Unternehmen studiere ich schon Jahre herum, ist das Tannhorn sozusagen mein Hausberg.
Der Respekt davor hat mich bisher zurückgehalten. Die Flanken sind sehr steil und die Wechten unberechenbar.
Spannend euer Bericht...!

Domino hat gesagt: RE:Huii!!
Gesendet am 27. Januar 2013 um 18:03
Hallo Christoph
Merci! Ich glaube, mit den Steigeisen wäre es machbar, wenn es denn sein müsste. Aber da wir unser Leben durchaus schätzen und noch so einiges im Sinn haben, liessen wir es, ohne gross zu hadern, mit dem Pt. 2089 bewenden.
Im Sommer wird das Tannhorn aber bestimmt mal von uns Besuch bekommen.

Gruss
Marianne


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