Für den heutigen Tag bzw. das gesamte Wochenende hatte die Meteorologen uns herrlichstes Bergwetter prognostiziert und daher - nix wie auffi auf dieselben ;-)
Ich hatte mir diesmal eine Tour ausgesucht, die ich noch nicht gegangen/gefahren war - den Schattnerzinken; ein Berg mit etwas über 2100m Höhe.
Diverse Quellen hatten berichtet, dass die Verhältnisse auf dieser Seite der Niederen Tauern Süd einigermaßen passable Schneeverhältnisse zu bieten hätten. Die Anfahrt von zu Hause dauert ca. eineinviertel Stunden und daher beschloss ich lieber früher zu starten, denn "Der frühe Vogel fängt den Wurm" soll auch heißen, da der Ausgangspunkt in einem Graben liegt, ist nicht mit einem großen Parkplatz zu rechnen - und meine Kalkulation sollte sich als richtig erweisen.
Bei der Zufahrt durch das Murtal, leuchteten die Berge schon schön weiß herunter. Über Judenburg, Pöls und Bretstein erfolgte die Zufahrt in den hintersten Graben. Bei der Bichlerhütte ist ein schöner Parkplatz und sie ist gleichzeitig der Ausgangspunkt auf den Schattnerzinken. Beim Start, um 8.30 Uhr standen schon etliche Autos am Parkplatz und es herrschte ein reges Treiben in alle Richtungen.
Allein ist man, zumindest am Wochenende und bei den derzeitigen Verhältnissen, sicher auf keinem der umliegenden Berge.
Der erste Teil des gut gespurten Anstiegs führt, in gemütlicher Steigung, eine Forststraße entlang. Einige idyllisch gelegene Jagdhütten liegen, tiefverschneit, am Wegesrand.
Man geht gemütlich ein flaches Hochtal hinein,
bis an dessen Ende sich die Spur aufzusteilen beginnt.
Der Harschdeckel ist teilweise ziemlich brüchig und immer wieder rutschen die Schier auf einer dünnen Pulverschneeauflage weg. Es ist ein mühsames Hochsteigen der etwas steileren Flanke. Die Spur ist sehr schön und vor allem wie aus einem Lehrbuch für Lawinenkunde angelegt. Nach dieser Flanke kommt eine lange Querung in einen engen Graben.
Durch diesen geht es gemütlich aufwärts und schließlich, in einer großen Schleife, über einen pickelharten Harschdeckel zum Gipfel des "Kreuzlosen" Schattnerzinken.
Die Rundumsicht ist herrlich, jedoch sind die Berge teilweise, je nach Windzugewandtheit, ziemlich abgeblasen/schneelos.
Es ist windstill am Gipfel und nach einer kurzen Rast erfolgt der Aufbruch. Die ersten 200 Meter sind sehr vorsichtig und mit Bedacht zu fahren. Es ist eine sehr dünne, brüchige Harschschicht vorhanden und die Steine schauen heraus. Erst weiter unten dann, auf einem harten Harschdeckel geht es einigermaßen. Inzwischen "strömen" Tourengeherscharen, in einer fast durchgehenden Kolonne, dem Gipfel entgegen.
Nur ein Tourengeher hat seine Spuren in die Hänge vor mir gezogen und was jetzt folgt ist ein Schigenuss allererster Qualität. Traumhafter Pulverschnee auf einer tragenden Harschschicht. Schwung um Schwung setzte ich in den Hang und genieße diesen unverhofften Hochgenuss.
Bis in den flachen Teil des Hochtales habe ich unbeschwertes Schwingen im Pulverschnee. Der Rest erfolgt gemütlich entlang der Forststraße zurück zum Auto.
Wie gut ich beraten war, früh zu starten, zeigt sich bei der Fahrt talauswärts. Etliche hundert Meter lang parken nun die Autos neben der Straße. Da lob' ich mir meinen frühen Start ;-) allein schon wegen des unglaublichen Hochgenusses und unverspurter Hänge :-)))
Fazit der Tour: Besser als erwartet und schöner als erhofft - eine unglaubliche Tour - der frühe Vogel hat den Wurm gefangen ;-)
Einige Tourdaten:
Zeit in Bewegung: 03:25:30
Zeit im Stillstand: 00:29:06
Strecke: 10,67km
Maximale Höhendifferenz: 902m
Aufstieg gesamt: 956m
Abstieg gesamt: 954m
Kommentare (3)