Altes Karl (2031m), Pfunderer Berge


Publiziert von Tef , 13. Dezember 2012 um 21:21.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 8 Dezember 2012
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:von Schaabs zu Beginn des Pustertales links hinauf Richtung Spinges, bis es links ab zum P Wetterkreuz geht
Kartennummer:Kompass Nr.56

Wenn aus einem Trinkjoghurt im Rucksack Eiscreme wird, muß es wohl ganz schön zapfig sein. Pfeift dann noch der Nordföhn, kann es schnell unangenehm werden.
Also muß eine Tour her, die viel im windgeschütztem Wald verläuft, um es möglichst lange draußen auszuhalten. Die ist zwar im unteren Teil kurz mal etwas eintönig, wir aber weiter oben hübscher und bietet zuletzt recht gute Ausblicke. Zudem ist man in absoluter Einsamkeit unterwegs, oft weglos oder nur auf schwachen Pfaden.
Eigentlich wollten wir ja auf das Stoanamandl, aber unsere Weglosvariante kostete uns mehr Zeit als wir dachten und zudem wären wir auf dem Weiterweg extremster Kälte ausgesetzt gewesen. So beließen wir es mit dem Alten Karl, einen Gipfel hoch über dem Eisacktal, den wohl nur wenige kennen.
Vom Parkplatz "Wetterkreuz" (1357m) gehen wir einige Meter auf der Straße zurück bs nach rechts ein Pfad steil hinauf zu einem Felsen führt. Der Felsen entpuppt sich als gruseliger Bunker. Da wurde anscheinend ein ganzer Fels ausgehölt.
Wir gehen rechts daran vorbei und dahinter links, überqueren einen kleinen Bach und landen auf einer freien Wiese mit einigen Holzhütten. Der Blick gaht nach Süden vom Schlern bis zum Langkofel, leider noch vom grauen Himmel überspannt, doch der Föhn schaffte im Norden schon erste Lücken. Es lag hier überaschend wenig Schnee, so daß unsere Schneeschuhe zunächst noch getragen werden mußten. Wir steigen über die Wiese aufwärts zum letzten Haus im linken oberen Eck.
Dahinter verschwinden wir im Wald und folgen einem alten Hohlweg rechts eines Bacheinschnittes. Sobald der Einschnitt weniger ausgeprägt ist, queren wir ihn auf Wildspuren nach links. Nun wandern wir im etwas eintönigen Stangenwald nicht sonderlich steil aufwärts, im groben schräg nach links bis wir eine quer verlaufende Forststraße erreichen
. Wir überqueren sie und folgen einem alten Waldpfad weiter aufwärts bis wir einen lichten, sehr schwach ausgeprägten Gipfel erreichen, vermutlich das in der Karte verzeichnete Brandeck (1675m).
Ab hier ist nun ein schwacher Rücken wenig ausgeprägt bemerkbar, auf dem ein immer wieder schwarz-gelb markierter Pfad entlang führt. Landschaftlich ist es nun deutlich schöner, der Wald abwechlungsreicher und aufgelockerter, so daß wir immer wieder Ausblicke - vor allem in die Pfunderer Berge - genießen können. Im Auf und Ab geht es nun nordwärts dahin, Lichtungen wechseln mit Wald. Wir treffen auf einen breiteren Waldweg, der sich in einer Senke etwas verliert. Den folgenden Hang nehmen wir parallel eines Holzzaunes.
Auf der nächsten Lichtung kommen wir zu einer Ansammlung von Holzhäusern der Zaublitzer. Ab hier können wir nun unsere Schneeschuhe anschnallen. Wir gehen zwischen den Hütten hinudurch und steigen den mit großen Lärchen bestandenen Hang empor. Dahinter überkraxeln wir einen Zaun und wandern weiter nordwärts, zunächst noch auf einem wieder schwarz-gelb markierten Pfad.
Als dieser jedoch nach links in die Flanke zieht, gehen wir gerade weglos weiter und plötzlich wird es deutlich steiler. Den Weg des geringsten Widerstand wählend überwinden wir das Stück und zum ersten Mal wird uns richtig warm. Dann wird's flacher und wir kommen vermehrt auf Lichtungen. Der Wind wird nun zum Thema und geschützt hinter einem Baum ziehen wir uns eine weitere Schicht an. Wenige Meter weiter treffen wir auf den markierten Knappensteig.
Nach Süden werden wir später absteigen, doch zunächst wandern wir auf ihm weiter nordwärts bis wir die weite Gipfelkuppe des Alten Karl erreichen. Hier tobt der Nordföhn, doch wir harren mit allen Kleidungsschichten solange es geht, denn die Aussicht ist sehr schön.
Mit dem Wind im Rücken wandert es sich dann südwärts bedeutend angenehmer auf dem Knappensteig, der uns über Lichtungen und durch Wald nun wieder abwärts bringt. Bei einigen Holzhütten rasten wir nochmal mit Dolomitenblick, ehe es zuletzt über eine etwas fade Forststraße wieder zum Ausgangspunkt zurück geht.
Fazit: für AKW ist die Tour wegen des hohen Waldanteiles zu schade, aber so wie heute hat's gepasst. Auch bezüglich Lawinen kann hier nicht viel anbrennen, also auch für den Hochwinter geeignet.

Tourengänger: Tef


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