Röntgenblick ins Herz der Lägern
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Geologische Lauf-Kraxel-Tour in die Gipsgrube Ehrendingen und von dort aufs Burghorn. Andere Kraxeltouren an der Lägern siehe
Lägern-Kraxel-Läufe. Start- und Endpunkt beim Parkplatz bei P. 529 in der oberen Judenweid, unterhalb des Schiessstands Ehrendingen.
1. Gipsgrube
Von P. 529 ist die Gipsgrube (600 m) in wenigen Minuten erreicht. Sie liegt genau in der Mulde zwischen dem Süd- (Lägern) und dem Nordschenkel (Antilägern) der Lägern. Die Erosion hat hier tiefere Gesteinsschichten freigelegt, so dass man einen eindrücklichen Röntgenblick ins Innere der Lägern werfen kann. "Röntgenblick" tönt etwas pathetisch, aber geologisch durchaus korrekt: In der Gipsgrube hat man einen direkten Einblick in das Innere der Faltung der Lägern. Seit dem Ende des Gipsabbaus (Gips wurde als Düngemittel verwendet) ist rund um die Grube und den Gipsbach ein wunderbares Naturparadies entstanden. Geissen sorgen dafür, dass das Gebiet nicht verbuscht und die Wälder licht bleiben. In der Gipsgrube hauste seinerzeit in einer selbstgebauten Holzhütte Johann Urban Frei (1910–1978), der "Gipsgrubenheiland". "In unzähligen Arbeitsstunden legte er oberhab der Gipsgrube, in der hinteren Schürwiese, in den fossilhaltigen Liasschichten einen Aufschluss frei" (Meier/Meier 2003: 66). Frei war mit der Geologie in der Gipsgrube so vertraut, dass "viele Exkursionsleiter, auch Hochschulprofessoren, dem Gipsgrubenheiland gern das Wort überliessen, wenn sie mit ihren Studenten auf Lägernexkursion waren" (ebd.). Nachdem er sein geliebtes Grundstück an die Pro Natura, wo er es in guten Händen wusste, verkauft hatte, kehrte er nach über zwei Jahrzehnten ins Dorf Ehrendingen zurück.
2. Burghorn
Aufstieg direttissima aufs Burghorn (859 m). Beim ersten Versuch bin ich ca. 25 m östlich des Horns auf den Grat gestossen, beim zweiten Versuch direkt ca. 5 m neben den Sitzbänkchen, wo mich verwundert drei Wanderer beäugen. "Sorry, habe den direkten Weg genommen"... Nach Demontage meiner Spikes folge ich ostwärts, in Richtung Regensberg, dem Grat. Etwa 400 m nach dem Überschreiten der Kantonsgrenze AG-ZH (Grenzstein "CA"/"CZ") findet sich ein einfacher Abstiegspfad, der über die nördliche Flanke hinab zurück nach Bergwisen und zum Startpunkt bei der Gipsgrube Ehrendingen führt.
3. Heidenwybliloch
Auf dem Rückweg statte ich noch dem Heidenwybliloch (612 m) beim Steinbuck einen Besuch ab. Beim "Loch" handelt es sich um eine grosse Höhle, die an Steinzeitfilme erinnert.
Fotos
Die Fotos stammen aus verschiedenen Tourtagen. Nahaufnahmen mit der G12, alle anderen mit der D90 ;-)
Schwierigkeit
Kraxeln in der Gipsgrube: Schwierigkeitsgrad I.
Direttissima aufs Burghorn: Schwierigkeitsgrad II.
Quellen
Meier, Rolf / Meier, Bruno: Die Lägern – eine Gratwanderung. Landschaft und Kultur eines Grenzberges. Baden, 2003 (1. Auflage). Verlag: hier+jetzt.
Pro Natura: Der Reichtum des "Jurassic Parc"

1. Gipsgrube
Von P. 529 ist die Gipsgrube (600 m) in wenigen Minuten erreicht. Sie liegt genau in der Mulde zwischen dem Süd- (Lägern) und dem Nordschenkel (Antilägern) der Lägern. Die Erosion hat hier tiefere Gesteinsschichten freigelegt, so dass man einen eindrücklichen Röntgenblick ins Innere der Lägern werfen kann. "Röntgenblick" tönt etwas pathetisch, aber geologisch durchaus korrekt: In der Gipsgrube hat man einen direkten Einblick in das Innere der Faltung der Lägern. Seit dem Ende des Gipsabbaus (Gips wurde als Düngemittel verwendet) ist rund um die Grube und den Gipsbach ein wunderbares Naturparadies entstanden. Geissen sorgen dafür, dass das Gebiet nicht verbuscht und die Wälder licht bleiben. In der Gipsgrube hauste seinerzeit in einer selbstgebauten Holzhütte Johann Urban Frei (1910–1978), der "Gipsgrubenheiland". "In unzähligen Arbeitsstunden legte er oberhab der Gipsgrube, in der hinteren Schürwiese, in den fossilhaltigen Liasschichten einen Aufschluss frei" (Meier/Meier 2003: 66). Frei war mit der Geologie in der Gipsgrube so vertraut, dass "viele Exkursionsleiter, auch Hochschulprofessoren, dem Gipsgrubenheiland gern das Wort überliessen, wenn sie mit ihren Studenten auf Lägernexkursion waren" (ebd.). Nachdem er sein geliebtes Grundstück an die Pro Natura, wo er es in guten Händen wusste, verkauft hatte, kehrte er nach über zwei Jahrzehnten ins Dorf Ehrendingen zurück.
2. Burghorn
Aufstieg direttissima aufs Burghorn (859 m). Beim ersten Versuch bin ich ca. 25 m östlich des Horns auf den Grat gestossen, beim zweiten Versuch direkt ca. 5 m neben den Sitzbänkchen, wo mich verwundert drei Wanderer beäugen. "Sorry, habe den direkten Weg genommen"... Nach Demontage meiner Spikes folge ich ostwärts, in Richtung Regensberg, dem Grat. Etwa 400 m nach dem Überschreiten der Kantonsgrenze AG-ZH (Grenzstein "CA"/"CZ") findet sich ein einfacher Abstiegspfad, der über die nördliche Flanke hinab zurück nach Bergwisen und zum Startpunkt bei der Gipsgrube Ehrendingen führt.
3. Heidenwybliloch
Auf dem Rückweg statte ich noch dem Heidenwybliloch (612 m) beim Steinbuck einen Besuch ab. Beim "Loch" handelt es sich um eine grosse Höhle, die an Steinzeitfilme erinnert.
Fotos
Die Fotos stammen aus verschiedenen Tourtagen. Nahaufnahmen mit der G12, alle anderen mit der D90 ;-)
Schwierigkeit
Kraxeln in der Gipsgrube: Schwierigkeitsgrad I.
Direttissima aufs Burghorn: Schwierigkeitsgrad II.
Quellen
Meier, Rolf / Meier, Bruno: Die Lägern – eine Gratwanderung. Landschaft und Kultur eines Grenzberges. Baden, 2003 (1. Auflage). Verlag: hier+jetzt.
Pro Natura: Der Reichtum des "Jurassic Parc"
Tourengänger:
fuemm63

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