Traversée des Grandes Jorasses (Westgrat) vom Biwak Canzio
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Besteigungsbericht: 08.08 - 09.08.2012
Überschreitung der Grandes Jorasses vom Biwak Canzio
Route:
Biwak Canzio – Pointe Young – Pointe Margritha – Pointe Elena – Pointe Croz – Pointe Whymper – Pointe Walker – Roches de Reposoir - Refuge Boccalatte - Planpincieux
Die Nacht im Biwak war zunächst recht erholsam. Doch irgendwann wurde ich wach und stellte fest dass ich trotz zweier Wolldecken fror. Eine dritte Decke musste also her und danach dauerte es schon eine Weile, bis ich wieder in den Schlaf fand. Nervosität stieg langsam in mir hoch.
Draussen fegte immer wieder der Wind deutlich hörbar durch das Joch und ich hoffte, dass es auf dem Grat nicht zu stürmisch sein würde. Gabriel hatte mir am Abend bereits geschildert, dass das Gelände des heutigen Tages klettertechnisch anspruchsvoll aber für mich absolut machbar sei.
Ferner erklärte er mir, dass die Einteilung und Bewertung der Schwierigkeitsgrade im Gebiet von Chamonix nicht 1:1 vergleichbar seien mit denen der Walliser Alpen. Kletterstellen im vierten Grad, so wie wir sie heute am Grat häufiger antreffen würden, wären halt woanders doch schon eher mit 5- oder auch 5 vergleichbar.
Mit diesen Worten im Ohr standen wir dann gegen 4:00 Uhr auf und nach einem schnellen Frühstück verliessen wir als erste von insgesamt 3 Zweierseilschaften die Biwakschachtel am Col des Grandes Jorasses, um die komplette Überschreitung des Berges in Angriff zu nehmen.
Und es ging dann auch bereits nach wenigen Minuten sofort zur Sache. Den Einstieg in die Felsflanke der Pointe Young bildet zunächst eine enge Firnrinne. Diese muss aber alsbald linkshaltend verlassen werden, um in eine Zone glatter palttiger Granitfelsen zu queren.
Im Licht der Stirnlampe sah ich Gabriel die erste Seillänge nach oben entschwinden und es war mir sofort klar:
Hier und jetzt beginnen die wirklichen Probleme des heutigen Tages ohne Warmlaufphase für dich!
Und ich tat mich dann auch sehr schwer. Im Licht der Lampe fehlte mir zunächst der Überblick, ich fand keine Griffe ( es gab ja auch für mein Empfinden gar keine) und die Füsse suchten hektisch nach irgendwelchen Vorsprüngen um den Körper zumindest irgendwie nach oben zu wuchten…
Ich fluchte laut vor mich hin und war in dieser ersten Phase einigermaßen unentspannt.
Gabriel ermahnte mich zur Ruhe und gab mir von oben Hinweise auf mögliche Griffe, die ich ansteuern sollte. Er hatte also nicht zuviel versprochen und ich verstand nun auch seine deutliche Mahnung von oben, mich zu entspannen und auf die eigenen Fähigkeiten und die eigene mentale Stärke zu vertrauen.
Und es ging dann doch irgendwie bergwärts mit mir. Nicht schnell und sicher nie elegant aber stetig gewannen wir an Höhe. Dann wurde das Gelände auch etwas leichter und ich spürte in mir die bisher vermisste Ruhe zurückkehren. Die Steigeisen mussten dann angezogen werden, da wir uns, nun in der Nordflanke der Pointe Young befindend, in schneedurchsetzte Felsen einstiegen.
So erreichten wir dann erstmals den Gratfirst, der diesen Namen wahrhaftig verdient.
Die Pointe Young (3996m) war alsbald erreicht und wir stellten rückblickend fest, dass die folgenden Seilschaften offenbar auch nicht schneller als wir unterwegs waren.
Nun mussten wir wieder einige Höhenmeter opfern, dem Grat zunächst folgend, um in eine Scharte hinab zu klettern.
Dort wechselten wir in die bereits sonnige Südflanke des Berges um erneut Richtung Pointe Pointe Margherita anzusteigen. Die klettertechnischen Schwierigkeiten nahmen wieder zu doch im Tageslicht hatte ich nun spürbar mehr Übersicht und das Selbstvertrauen war wieder zurückgekehrt.
Der weitere Anstieg erfolgte durch eine steile Firnrinne, die vom Westgrat der Pointe Margherita herabzieht.
Ab und an gab es Momente, wo mich die Tiefblicke mehr beeindruckten als die klettertechnischen Anforderungen, denn sowohl nach Norden als auch nach Süden geht es vom scharfen Grat mehr als 1000m steil hinab.
Wenig später war dann Pointe Margherita (4.066m) erreicht und damit ein schwindeler-regender Blick auf das umliegende und kommende Gelände möglich.
Unter uns die riesigen Gletscher auf Nord- und Südseite des Berges; ferner der Einblick in die schattige und unglaublich steile Nordwand der Grandes Jorasses, welche Gabriel bereits mehrmals auf verschiedenen Routen durchstiegen hat.
Vor uns deutlich sichtbar lag nun der extrem scharfe und ausgesetzte Verbindungsgrat hinüber zur Pointe Helene.
Dort wo es ging, ließ Gabriel mich nun abseilend hinab doch entlang dieses Grates ging es dann nur noch schrittweise und langsam weiter.
Der Grat bestand hier eigentlich nur noch aus steil in den Himmel ragenden Felsplatten von 10…30cm Dicke.
Die Füße, inzwischen wieder mit Steigeisen bewaffnet, seitlich im Berg verankernd ging es nun im Seitwärtsschritt langsam aber stetig entlang dieser Himmelsleiter hinüber in Richtung Pointe Helene.
Hier war mir klar: das ist von der Exposition her sicher das Heftigste, was ich bisher erlebt habe.
Aus der Luft gesehen, sieht das ganze ungefähr so aus wie hier in einem youtube-Video von Patrick Berhault zu sehen: Dies im Video ist aber meiner Vermutung nach eine Winterbegehung!!!
http://www.youtube.com/watch?v=8OO30Kj82nU
An manchen Stellen bewegte ich mich mehr rutschend als kletternd, ein Bein links, das andere rechts des Grates über die dort glücklicherweise glatten Felsen hinab und sah dann voller Achtung zu, wie mein Führer diese heiklen Passagen entweder abkletternd oder sich selbst abeilend bewältigte.
Dann war irgendwann auch Pointe Helene (4.045m) erreicht und mein Blick war gerichtet auf den scheinbar nicht näher kommenden Rest des Grates. Vor uns lag nun Pointe Croz und der Grat wurde vorerst nicht einfacher!
Es ging wieder hinunter und die Schärfe des Grates blieb annähernd im bereits geschilderten Rahmen.
Aus einer weiteren tiefen Scharte heraus ging es wieder ohne Steigeisen hinauf zur Pointe Croz (4.110m).
Erst ab der Pointe Croz wurde der Grat dann etwas breiter und die Eisen waren erneut erforderlich, um den firndurchsetzten Grat sicher und zügig bewältigen zu können.
Vom Pointe Whymper (4.184m) aus stellten wir fest, dass der Sichtkontakt zu den uns folgenden Seilschaften nicht mehr bestand. Wir waren also nun alleine auf dem letzten Abschnitt des Grates, der uns vom Pointe Whymper hinüber über eine steile Firnfläche zum Hauptgipfel führte.
Das Laufen im inzwischen angetauten Schnee war eine angenehme Abwechslung zur bisherigen Kletterei und nach kurzem Gegenanstieg standen wir dann um 11Uhr endlich auf dem Hauptgipfel der Grandes Jorasses, dem Pointe Walker (4.208m).
Bei gigantischer Aussicht genossen wir nun den Rundblick und die Stille hier oben auf dem Gipfel.
Fast windstill und angenehm warm war es hier oben und wir verpflegten uns mit Proviant und Getränken, bevor wir uns dann auf den verdammt langen und nicht ganz ungefährlichen Abstieg machten.
2600 Höhenmeter warteten noch auf uns bis hinunter ins Val Ferret vernichtet zu werden.
Von hier oben seien schon noch gute 5 bis 6 weitere Stunden einzuplanen ließ Gabriel mich wissen und die Gletscherquerungen seien bei diesen Temperaturen auch mit Respekt und Konzentration zu bewältigen.
Die Ansage lautete also im Klartext: einmal im Gletscher drin, würden wir nicht viel Zeit für Pausen oder Fotos haben. Es musste zügig gegangen werden! (also wie immer J)
Und tatsächlich war die vergletscherte Südseite des Berges inzwischen nicht nur durch die Sonneneinstrahlung weich geworden sondern auch ziemlich zerrissen. Teilweise mussten wir grössere Spaltenzonen weiträumig umgehen. Aber auch der Durchstieg durch eine Bruchzone war unumgänglich und gewährte mir Tiefblicke in die eine oder andere Gletscherspalte.
Nach dem Verlassen des obersten Gletscherbeckens erreichten wir endlich eine steil abfallende und vom Gletscher glatt gehobelte Felsrippe, die uns durch mehrfaches Abseilen ermöglichte in relativ kurzer Zeit viele Höhenmeter talwärts zu machen. Von dort auf den unteren, nun weniger steilen Abschnitt des Gletschers und auf weiteren einen Felssockel (Roches de Reposoir?) zuhaltend, der uns dann schlussendlich in Richtung Rifugio Boccalatte (2.804m) führen sollte.
So erreichten wir dann irgendwann die inzwischen verlassene aber immer offene Hütte, die sich inzwischen in einem verwahrlosten Zustand befindet.
Kurzer Stopp an der Hütte und eine letzte Verpflegung auf sicherem Boden und dann noch einmal 1200Hm hinab bis nach Planpincieux, welches wir dann gegen 17 Uhr erreichten.
Fazit:
Meine klettertechnisch bisher anspruchsvollste und eindrücklichste Bergtour in wilder, exponierter, alpiner Umgebung.
Einfach unvergesslich und nachhaltig beeindruckend!!
Diese zusammenhängende Überschreitung vom Col du Géant bis zur Pointe Walker bewältigt zu haben, erfüllt mich mit Freude und ein wenig Stolz.
Möglich geworden für mich dank meines professionellen und perfekten Bergführers & Seilkameraden, der mich über alle Schwierigkeiten hinweg diesen Weg geführt und die zahlreiche Schwierigkeiten erfolgreich hat bewältigen lassen.
Danke Gabi!
Und zum Abschluss noch einmal der ganze Grat vom Pointe Walker zurück bis zum Dent du Géant im Vorbeiflug:
Quelle: Patrick Berhault:
http://www.youtube.com/watch?v=XtgnvVzFoYI
Überschreitung der Grandes Jorasses vom Biwak Canzio
Route:
Biwak Canzio – Pointe Young – Pointe Margritha – Pointe Elena – Pointe Croz – Pointe Whymper – Pointe Walker – Roches de Reposoir - Refuge Boccalatte - Planpincieux
Die Nacht im Biwak war zunächst recht erholsam. Doch irgendwann wurde ich wach und stellte fest dass ich trotz zweier Wolldecken fror. Eine dritte Decke musste also her und danach dauerte es schon eine Weile, bis ich wieder in den Schlaf fand. Nervosität stieg langsam in mir hoch.
Draussen fegte immer wieder der Wind deutlich hörbar durch das Joch und ich hoffte, dass es auf dem Grat nicht zu stürmisch sein würde. Gabriel hatte mir am Abend bereits geschildert, dass das Gelände des heutigen Tages klettertechnisch anspruchsvoll aber für mich absolut machbar sei.
Ferner erklärte er mir, dass die Einteilung und Bewertung der Schwierigkeitsgrade im Gebiet von Chamonix nicht 1:1 vergleichbar seien mit denen der Walliser Alpen. Kletterstellen im vierten Grad, so wie wir sie heute am Grat häufiger antreffen würden, wären halt woanders doch schon eher mit 5- oder auch 5 vergleichbar.
Mit diesen Worten im Ohr standen wir dann gegen 4:00 Uhr auf und nach einem schnellen Frühstück verliessen wir als erste von insgesamt 3 Zweierseilschaften die Biwakschachtel am Col des Grandes Jorasses, um die komplette Überschreitung des Berges in Angriff zu nehmen.
Und es ging dann auch bereits nach wenigen Minuten sofort zur Sache. Den Einstieg in die Felsflanke der Pointe Young bildet zunächst eine enge Firnrinne. Diese muss aber alsbald linkshaltend verlassen werden, um in eine Zone glatter palttiger Granitfelsen zu queren.
Im Licht der Stirnlampe sah ich Gabriel die erste Seillänge nach oben entschwinden und es war mir sofort klar:
Hier und jetzt beginnen die wirklichen Probleme des heutigen Tages ohne Warmlaufphase für dich!
Und ich tat mich dann auch sehr schwer. Im Licht der Lampe fehlte mir zunächst der Überblick, ich fand keine Griffe ( es gab ja auch für mein Empfinden gar keine) und die Füsse suchten hektisch nach irgendwelchen Vorsprüngen um den Körper zumindest irgendwie nach oben zu wuchten…
Ich fluchte laut vor mich hin und war in dieser ersten Phase einigermaßen unentspannt.
Gabriel ermahnte mich zur Ruhe und gab mir von oben Hinweise auf mögliche Griffe, die ich ansteuern sollte. Er hatte also nicht zuviel versprochen und ich verstand nun auch seine deutliche Mahnung von oben, mich zu entspannen und auf die eigenen Fähigkeiten und die eigene mentale Stärke zu vertrauen.
Und es ging dann doch irgendwie bergwärts mit mir. Nicht schnell und sicher nie elegant aber stetig gewannen wir an Höhe. Dann wurde das Gelände auch etwas leichter und ich spürte in mir die bisher vermisste Ruhe zurückkehren. Die Steigeisen mussten dann angezogen werden, da wir uns, nun in der Nordflanke der Pointe Young befindend, in schneedurchsetzte Felsen einstiegen.
So erreichten wir dann erstmals den Gratfirst, der diesen Namen wahrhaftig verdient.
Die Pointe Young (3996m) war alsbald erreicht und wir stellten rückblickend fest, dass die folgenden Seilschaften offenbar auch nicht schneller als wir unterwegs waren.
Nun mussten wir wieder einige Höhenmeter opfern, dem Grat zunächst folgend, um in eine Scharte hinab zu klettern.
Dort wechselten wir in die bereits sonnige Südflanke des Berges um erneut Richtung Pointe Pointe Margherita anzusteigen. Die klettertechnischen Schwierigkeiten nahmen wieder zu doch im Tageslicht hatte ich nun spürbar mehr Übersicht und das Selbstvertrauen war wieder zurückgekehrt.
Der weitere Anstieg erfolgte durch eine steile Firnrinne, die vom Westgrat der Pointe Margherita herabzieht.
Ab und an gab es Momente, wo mich die Tiefblicke mehr beeindruckten als die klettertechnischen Anforderungen, denn sowohl nach Norden als auch nach Süden geht es vom scharfen Grat mehr als 1000m steil hinab.
Wenig später war dann Pointe Margherita (4.066m) erreicht und damit ein schwindeler-regender Blick auf das umliegende und kommende Gelände möglich.
Unter uns die riesigen Gletscher auf Nord- und Südseite des Berges; ferner der Einblick in die schattige und unglaublich steile Nordwand der Grandes Jorasses, welche Gabriel bereits mehrmals auf verschiedenen Routen durchstiegen hat.
Vor uns deutlich sichtbar lag nun der extrem scharfe und ausgesetzte Verbindungsgrat hinüber zur Pointe Helene.
Dort wo es ging, ließ Gabriel mich nun abseilend hinab doch entlang dieses Grates ging es dann nur noch schrittweise und langsam weiter.
Der Grat bestand hier eigentlich nur noch aus steil in den Himmel ragenden Felsplatten von 10…30cm Dicke.
Die Füße, inzwischen wieder mit Steigeisen bewaffnet, seitlich im Berg verankernd ging es nun im Seitwärtsschritt langsam aber stetig entlang dieser Himmelsleiter hinüber in Richtung Pointe Helene.
Hier war mir klar: das ist von der Exposition her sicher das Heftigste, was ich bisher erlebt habe.
Aus der Luft gesehen, sieht das ganze ungefähr so aus wie hier in einem youtube-Video von Patrick Berhault zu sehen: Dies im Video ist aber meiner Vermutung nach eine Winterbegehung!!!
http://www.youtube.com/watch?v=8OO30Kj82nU
An manchen Stellen bewegte ich mich mehr rutschend als kletternd, ein Bein links, das andere rechts des Grates über die dort glücklicherweise glatten Felsen hinab und sah dann voller Achtung zu, wie mein Führer diese heiklen Passagen entweder abkletternd oder sich selbst abeilend bewältigte.
Dann war irgendwann auch Pointe Helene (4.045m) erreicht und mein Blick war gerichtet auf den scheinbar nicht näher kommenden Rest des Grates. Vor uns lag nun Pointe Croz und der Grat wurde vorerst nicht einfacher!
Es ging wieder hinunter und die Schärfe des Grates blieb annähernd im bereits geschilderten Rahmen.
Aus einer weiteren tiefen Scharte heraus ging es wieder ohne Steigeisen hinauf zur Pointe Croz (4.110m).
Erst ab der Pointe Croz wurde der Grat dann etwas breiter und die Eisen waren erneut erforderlich, um den firndurchsetzten Grat sicher und zügig bewältigen zu können.
Vom Pointe Whymper (4.184m) aus stellten wir fest, dass der Sichtkontakt zu den uns folgenden Seilschaften nicht mehr bestand. Wir waren also nun alleine auf dem letzten Abschnitt des Grates, der uns vom Pointe Whymper hinüber über eine steile Firnfläche zum Hauptgipfel führte.
Das Laufen im inzwischen angetauten Schnee war eine angenehme Abwechslung zur bisherigen Kletterei und nach kurzem Gegenanstieg standen wir dann um 11Uhr endlich auf dem Hauptgipfel der Grandes Jorasses, dem Pointe Walker (4.208m).
Bei gigantischer Aussicht genossen wir nun den Rundblick und die Stille hier oben auf dem Gipfel.
Fast windstill und angenehm warm war es hier oben und wir verpflegten uns mit Proviant und Getränken, bevor wir uns dann auf den verdammt langen und nicht ganz ungefährlichen Abstieg machten.
2600 Höhenmeter warteten noch auf uns bis hinunter ins Val Ferret vernichtet zu werden.
Von hier oben seien schon noch gute 5 bis 6 weitere Stunden einzuplanen ließ Gabriel mich wissen und die Gletscherquerungen seien bei diesen Temperaturen auch mit Respekt und Konzentration zu bewältigen.
Die Ansage lautete also im Klartext: einmal im Gletscher drin, würden wir nicht viel Zeit für Pausen oder Fotos haben. Es musste zügig gegangen werden! (also wie immer J)
Und tatsächlich war die vergletscherte Südseite des Berges inzwischen nicht nur durch die Sonneneinstrahlung weich geworden sondern auch ziemlich zerrissen. Teilweise mussten wir grössere Spaltenzonen weiträumig umgehen. Aber auch der Durchstieg durch eine Bruchzone war unumgänglich und gewährte mir Tiefblicke in die eine oder andere Gletscherspalte.
Nach dem Verlassen des obersten Gletscherbeckens erreichten wir endlich eine steil abfallende und vom Gletscher glatt gehobelte Felsrippe, die uns durch mehrfaches Abseilen ermöglichte in relativ kurzer Zeit viele Höhenmeter talwärts zu machen. Von dort auf den unteren, nun weniger steilen Abschnitt des Gletschers und auf weiteren einen Felssockel (Roches de Reposoir?) zuhaltend, der uns dann schlussendlich in Richtung Rifugio Boccalatte (2.804m) führen sollte.
So erreichten wir dann irgendwann die inzwischen verlassene aber immer offene Hütte, die sich inzwischen in einem verwahrlosten Zustand befindet.
Kurzer Stopp an der Hütte und eine letzte Verpflegung auf sicherem Boden und dann noch einmal 1200Hm hinab bis nach Planpincieux, welches wir dann gegen 17 Uhr erreichten.
Fazit:
Meine klettertechnisch bisher anspruchsvollste und eindrücklichste Bergtour in wilder, exponierter, alpiner Umgebung.
Einfach unvergesslich und nachhaltig beeindruckend!!
Diese zusammenhängende Überschreitung vom Col du Géant bis zur Pointe Walker bewältigt zu haben, erfüllt mich mit Freude und ein wenig Stolz.
Möglich geworden für mich dank meines professionellen und perfekten Bergführers & Seilkameraden, der mich über alle Schwierigkeiten hinweg diesen Weg geführt und die zahlreiche Schwierigkeiten erfolgreich hat bewältigen lassen.
Danke Gabi!
Und zum Abschluss noch einmal der ganze Grat vom Pointe Walker zurück bis zum Dent du Géant im Vorbeiflug:
Quelle: Patrick Berhault:
http://www.youtube.com/watch?v=XtgnvVzFoYI
Tourengänger:
garaventa
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