Zinalrothorn


Publiziert von emely , 16. August 2012 um 12:49.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:18 Juli 2012
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: ZS
Klettern Schwierigkeit: III (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 1123 m
Abstieg: 2621 m

Am Mittwoch, den 18.7. 2012 war es wieder soweit und ich startete bei herrlich heißem Sommerwetter zur Rothornhütte. Am Morgen hatte ich noch mit Eugen telefoniert und wir hatten uns kurzfristig zu der Tour entschlossen, nachdem an den Tagen zuvor die Wetterlage für Donnerstag nicht ganz klar war: ob Regen oder kein Regen, Regen erst am Nachmittag, oder vielleicht nur dichtere Bewölkung, Wind in Böen und frisch oder erst am Abend auflebend.
Der Weg zur Rothornhütte ist zum Glück zuerst einmal gesäumt von Gaststätten, von denen ich keine ausließ: eine Apfelschorle auf der Edelweißhütte und dann einen Eistee nach weiteren 400 Hm im Trifthotel. So gestärkt fühlte ich mich gewappnet das letzte Stück in Angriff zu nehmen.
Oben auf der Hütte herrschte schon reger Betrieb: einige Tagestouristen, aber auch Tourengänger, die vom Obergabelhorn und natürlich auch vom Zinalrothorn kamen. Die fragte ich auf Eugens Geheiß nach den Verhältnissen der Tour. “Es ist noch sehr viel Schnee am Berg, aber es liegt eine gute Spur!“ bekam ich zur Antwort. Was das im Einzelnen zu bedeuten hatte, sollte ich am nächsten Tag erfahren.
Nach einer schlaflosen Nacht, d.h. schlaflos war sie natürlich nicht für die Schnarcher, traf ich um 3 Uhr Eugen, der kurz vorher angekommen war. Nach einem kurzen Frühstück zogen wir um 3.50 Uhr los. Schon bald merkte ich, dass diese Uhrzeit einfach nicht meinem Biorhythmus entsprach: während sich Eugen exakt wie ein Schweizer Uhrwerk auf den Weg machte und mühelos jeden Höhenmeter nahm, stolperte ich atemlos über Felsbrocken hinter ihm her und fragte mich schon das eine oder andere mal, warum ich mir das eigentlich antue. Mit zunehmender Höhe und etwas Wind ging es mir bald besser und wir kamen gut voran. Nach ca. 2 Stunden hatten wir den Firngrat erreicht und dann ging es ans Klettern. Wie versprochen war der Schnee immer noch nicht weggetaut und so brauchten wir die Steigeisen auch nicht im Rucksack mit zu schleppen, sondern wir konnten sie an den Füßen lassen. Die ganze Tour über. Der Weg war vorgegeben und Eugen kletterte souverän und zügig vor. An der Gabel empfing uns ein äußert unangenehmer, kalter und vor allem heftiger Wind. Das meinte der Wetterbericht also mit böigem Wind, der allerdings erst ab 14 Uhr in dieser Stärke auftauchen sollte.
Der Fels war fest und griffig, die Biner-Platten eisfrei und es hätte das reinste Vergnügen sein können, wäre das Wetter wärmer und freundlicher gewesen. Dann zügig weiter hoch, um den Gendarm links herum und dann zur Kanzel. Weil man hier gut stehen und sich festhalten konnte, fand ich die exponierte Lage nicht unangenehm, tief herunter fallen konnte man schließlich auf der ganzen Tour. Nach 4 Stunden und 16 Minuten kamen wir dank Eugens genauer Zeitnahme auf dem Gipfel an, wo wir die erste Pause machten. Aber richtige Euphorie wollte sich auch hier nicht einstellen und selbst Eugen, der sich sonst in den Pausen sehr eloquent unterhalten kann, war still und in sich gekehrt, schoss der Form halber noch ein paar Fotos und drängte dann zur Rückkehr. In der Gabel trafen wir noch weitere Seilschaften, die auf dem Weg zum Gipfel waren.
Erst als wir auf dem Firngrat angekommen waren, fiel die Spannung von uns ab. Der Rückweg zur Hütte ging zügig und nach 4 Stunden und 24 Minuten waren wir wieder dort.  Nach dem obligatorischen Bier ging es nach Zermatt. Hatten wir am Gipfel immer sorgenvoll auf die Wolken geschaut und gefroren, mussten wir jetzt mehrmals anhalten um uns diverser Jacken und Pullover zu entledigen. Von Gewitter oder Regen natürlich keine Spur. Nach einem Zwischenstopp auf der Edelweißhütte ging es flott nach Zermatt hinunter.

Tourengänger: eugen, emely


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