Bishorn

Anfang September 2005 versprach das Wetter ein perfektes Wochenende im Wallis. Ideal um von Freiburg aus noch zu einem 4000er Spontantrip aufzubrechen. Die Akklimatisation vom Strahlhorn sollte noch reichen, sodass die Nacht in der hochgelegenen Tracuithütte kopfschmerzfrei werden sollte. Der Start war es nicht ganz, könnte aber auch am Weinfest tags zuvor gelegen haben :)

Zu dritt brachen wir also morgens auf um nach 5h Autofahrt Zinal im Val d'Anniviers zu erreichen. Obwohl das Bishorn zu den leichtesten 4000ern gehört findet man bei weitem nicht solche Massen wie an Breit- oder Allalinhorn. Dies ist in erster Linie dem 1600HM Hüttenaufstieg geschuldet. Der Berg muss ehrlich verdient werden!
Während des 4 1/2stündigen Hüttenaufstiegs wurden wir dann auch gleich mal von einem Schweizer Rentnerpaar überholt, die (wie wir später auf der Hütte erfuhren) gerade ihre "ca. 30ste" (genau wussten sies selbst nicht mehr) Bishorn-Besteigung durchführten um für einen 6000er im Himalaya zu trainieren, Respekt!
Die Hütte war nicht sonderlich voll und wir konnten einen ruhigen Hüttenabend genießen. Nur ein Bergführer kam spätabends noch hochgejoggt um am nächsten Morgen zwei Gäste zum Gipfel zu führen.

Zum Gipfel selbst muss man nicht sonderlich früh aufbrechen, da es nur 900Hm sind. Der Anstieg selbst ist recht monoton, eine flache Gletscherflanke gehts aufwärts in die Scharte zwischen den beiden Gipfeln (Pointe Burnaby, 4135m und Hauptgipfel, 4153m). Die Besteigung ist absolut einfach, seilfrei gehen sollte man wegen der Spalten dennoch nicht.

Das spektakulärste (und das ist es dann auch wirklich) ist der grandiose Blick auf den Nordgrat des Weisshorn, man würde am liebsten direkt weiterlaufen, ist aber schwer. Wir begnügten uns also mit dem Erreichten und stiegen, latschten und watschelten gegen Ende die 2500Hm zurück nach Zinal, von wo aus wir die Heimreise antraten um nach 40 Stunden wieder im weichen Bett zu liegen.