Bachtel & Co. - munteres Gipfelsammeln zwischen Wald und Bauma


Publiziert von Linard03 , 28. Mai 2012 um 15:51.

Region: Welt » Schweiz » Zürich
Tour Datum:27 Mai 2012
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Zürcher Oberland   CH-ZH 
Zeitbedarf: 7:15
Aufstieg: 1306 m
Abstieg: 1285 m
Strecke:Wald - Bachtel - Hörnli - Allmen - Waltsberghöchi - Baschlis Gipfel - Sunnenhof - Tännler Südgipfel - Tännler Hauptgipfel - P.777 - Jakobsberg - P.755 - Greifenberg - Stollen - P.714 - P.711 - Stoffel - Bauma
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Wald
Zufahrt zum Ankunftspunkt:cff logo Bauma

Da ich die nächsten 2 Wochen wieder auf Geschäftsreise bin (1x Beton- und 1x Sandwüste), wollte ich unbedingt noch eine Kondi-Tour machen. Das Tösstal bietet sich geradezu an, da gibt es unzählige Möglichkeiten für viele Auf- und Ab's ;-)
Früh bin ich zu Hause weg, um für das heutige Projekt möglichst viel Zeit zu haben. Um ca. 7.20 Uhr bin ich dann bei Wald gestartet, mit dem Bachtel als erstes Tagesziel.

Bachtel, 1115m
Zuerst durch das ganze Dorf hindurch, dann Richtung Dieterswil. Irgendwie hat mich jedoch die Streckenführung etwas verwirrt; schien mehr um als auf den Bachtel zu führen. Immer wieder musste ich zurückschauen; der Mürtschenstock war allgegenwärtig. Allerdings war das Wetter heute gar nicht so strahlend schön, wie prognostiziert. Im Gegenteil, die Sicht war mehrheitlich getrübt.

Zügig ging's hinauf und nach ca. 1 1/4 Std. hatte ich den Bachtel-Turm erreicht. Es war noch lange nicht 9 Uhr und dementsprechend war auch noch nichts los. Dies war auch mit ein Grund, weshalb ich die Tour in Wald gestartet habe und nicht umgekehrt.. So hatte ich den Turm für mich alleine und genoss die Aussicht. So genau weiss ich es nicht mehr, aber es dürfte in der Primarschule gewesen sein, als ich letztmals auf dem Bachtel war ...

Allmen, 1076m
Nach einer kleinen Stärkung ging's weiter, wieder hinunter zu P.973. Beim Abstieg traf ich zunächst auf einen bundesrätlichen Mountainbiker, danach auf ein älteres Pärchen. Letztere fragten mich ganz erstaunt, ob ich denn so früh bereits auf dem Bachtel gewesen wäre. Als ich erklärte, dass ich noch einiges vorhätte und mein Plan erläuterte, meinte der ältere Herr ganz verschmitzt, ich würde wohl für die Hochtouren-Saison trainieren ... - wie wahr ... !

Weiter über Egg und offenes Feld zum Hörnli. Ein schöner Weg führt hinauf; auf dem höchsten Punkt gibt's allerdings keine Gipfelmarkierung. Wieder hinab und ein erneuter Aufstieg zum Allmen. Der höchste Punkt liegt einige Meter abseits des Pfades, im dornreichen Gestrüpp und rumliegenden Gehölz. Kein wirklich schöner Gipfel ...

Waltsberghöchi, 1033m
Vom Allmen ging's alles der Krete nach zum Frauebrünneli (P.1030), dem Waldrand entlang zu P.1009. Dabei hat man einen schönen Blick auf Chli Bäretswil. Den nächsten Gipfel, Waltsberghöchi (1033.4m), hatte ich auch schon erblickt. Ich dachte schon, ich müsste eine ungemähte Wiese überqueren, um den Gipfel zu erreichen; geht natürlich gar nicht!

Zum Glück hat man jedoch eine schmale Schneise gehauen, sodass kein Gras zertreten werden musste. Die Waltsberghöchi ist ein idyllischer Ort mit herrlichen Ausblicken. Auch wenn's nur eine Anhöhe ist, dieser Platz hat meiner Meinung nach den Begriff "Gipfel" verdient!

Baschlis Gipfel, 1064m
Theoretisch hätte ja man von der Waltsberghöchi direkt Richtung Westen weitergehen können - wenn da eben diese ungemähten Wiesen nicht gewesen wären ... Also ein kleiner Umweg und demzufolge gleicher Weg zurück, dann via Ghöch, P.962 zur Ghöchweid. Von hier aus hätte man bequem zum nächsten Gipfel aufsteigen können, wären da nicht wiederum die Wiesen!

Da die Bauern gerade am Mähen bzw. Zetteln waren, getraute ich mich nicht, selbst nur am Rande aufzusteigen. Also dem Wanderweg entlang, welcher südlich vom Baschlis Gipfel direkt zum Sunnenhof führt. Dieser verlief jedoch eher absteigend, während die Hänge zu meinem Ziel immer steiler wurden.

Bis hierher war selbstverständlich alles im Bereich T1 - T2. Jetzt musste ich jedoch zu diesem Baschli; also blieb mir nur die Direttissima-Variante über die "Westwand". Kurz, aber heftig, ziemlich steil und selbstredend weglos ging's hinauf (T3+). Ziemlich ausser Atem kam ich dann bei der Hütte hinaus, welche gleich unterhalb des Gipfel's liegt. Und so erreichte ich auf Umwegen doch noch diesen Baschlis Gipfel (1064m).

Tännler (Süd- und Hauptgipfel)
nordseitig des Baschlis Gipfel gab's dann wieder einen Wanderweg, welcher allerdings nicht auf der Karte eingezeichnet ist. So ging's rassig hinunter zu P.967 und bald schon tauchte der Sunnenhof auf. Da es mittlerweile 11.15 Uhr war und ich demzufolge auch schon 4 Std. unterwegs war, kam eine kurze Mittagsrast gerade recht.

Eine Suppe war optimal für eine Stärkung, danach machte ich mich auf den Weiterweg. Bei Stattboden (P.924) bog ich rechts ab und nachdem das kurze Waldstück passiert war, folgte die nächste Kraxeleinlage. Direkt stieg ich die "Ostwand" hoch (T3), gelangte so auf den Grat und folgte diesem, bis ich den Tännler-Südgipfel (972m) erreichte.

Auch dieser Gipfel ohne Aussicht, dunkel war's im Walde ... Dem Kamm folgte ich weiter und erreichte unschwer auch noch den Tännler Hauptgipfel (965m). Hier genoss ich wieder die Aussicht und überlegte mir den Weiterweg.

Jakobsberg, 946m
man hätte z.B. zurück zum Tännler-Südgipfel gehen können und von dort nach Ober-Rüeggental absteigen. Oder weiter zu P.894 und dann nach Tannen absteigen. Beide Varianten passten mir jedoch nicht und so versuchte ich den Direktabstieg nach Süden (T4).

Der hatte es jedoch in sich; es war teilweise sehr steil und rutschig; ein Pickel wäre äusserst dienlich gewesen. Als ich den ersten Teil gemeistert hatte, erreichte ich eine kleine Lichtung, wo ein Forsthaus stand. Wie weiter? Trotz diesem Haus schien kein Weg von hier wegzuführen. Die Karte zeigte mir an, dass ich nach einem weiteren Direttissima-Abstieg auf einen Wanderweg stossen würde.

Also nochmals ein Steil-Abstieg auf rutschiger Unterlage, ein kleines Couloir und danach war das anstrengendste Stück von heute geschafft - ich hatte den Wanderweg erreicht, welcher mich zu P.777 brachte (Unter-Rüeggental). Aber es war noch nicht zu Ende mit den Kraxel-Einlagen ...
Ein Weg bog zwar nach SW ab, dieser endete jedoch bald. Ich folgte weiter dem Bach; eine ziemlich sumpfige Angelegenheit. Später nach wie vor weglos den Wald hinauf. Hier war's wenigstens nicht mehr ganz so steil (T3). Die grosse Lichtung (Tannenweid) erreichte ich ohne weitere Schwierigkeiten.

Nochmals ein kurzer Anstieg, und der nächste Gipfel war erreicht: Jakobsberg, 946m. Nun folgte ich dem Wanderweg Richtung Westen zu P.899, welcher im letzten Abschnitt ziemlich überwachsen war. Jetzt teilweise wieder steiler hinunter, jedoch nicht nach Bäretswil. Ich bog nach rechts ab, um zu P.755 zu gelangen, am Fusse des Greifenberg's.

Greifenberg, 883m
durch den Wald stieg der Pfad stetig an, teilweise folgte ich einem Wanderweg, der wohl nicht mehr oft begangen wird. Dieser mündete denn auch bald in den wohl "offiziellen" Wanderweg. Bald erreichte ich den Gipfel des Greifenberg's, welcher im Wald liegt - genauer gesagt, sich auf 2 Lichtungen verteilt. Beide Lichtungen (getrennt durch einen Graben) haben je ein schönes Plateau mit Wiese, Feuerstelle und Picknick-Plätzen.
Offensichtlich hat sich bis anhin noch kein Hikr auf diesen hübschen Hügel verirrt ...

Obwohl auf der Karte "Burgstelle" markiert ist, sieht man davon nichts mehr. Der Burgplatz ist durch zwei Quergräben in drei Hügel zerteilt, auf denen ein Bergfried, ein Pals und ein Wirtschaftshof standen. Die 1223 erstmals erwähnte Burg Gryffenberg wurde 1444 durch Schwyzer Truppen zerstört.

Stoffel, 928m
Nordseitig stieg ich wieder ab bis zum Hof Stollen. Da ich nicht unbedingt dem Wanderweg bis nach Neuthal folgen wollte, sondern möglichst direkt zur Hauptstrasse Bäretswil/Bauma gelangen wollte, suchte ich nochmals eine Direttissima.

Die fand ich denn auch, musste dazu allerdings zuerst einen Zaun überwinden. Danach folgte nochmals ein steiler Waldabstieg - auch hier hätte ich einen Pickel gut gebrauchen können (T3+). Schliesslich gelangte ich direkt zur Kreuzung zwischen P.714 und P.711.

Bei P.711 nahm ich dann den letzten Gipfel in Angriff und folgte zunächst dem Wanderweg Richtung Dürstelen. In teils wilder Landschaft umrundet man mittels Leitern einen Felsen, von welchem ein Wasserfall plätschert. Bald bog ich rechts ab, dem Stoffel-Wegweiser folgend.
Den Gipfel nahm ich von Süden in Angriff; ein Hinweis zum Gipfel gibt es nicht. Kein Wunder, der höchste Punkt befindet sich mitten auf dem Weg; Aussicht gibt's auch keine.

So machte ich mich wieder auf den Abstieg, traf nordseitig auf den Wegweiser Stoffel, der allerdings bei P.919 steht. Jetzt ging's nur noch runter, alles auf dem Kamm folgend, via P.832 hinunter nach Bliggenswil. Mittlerweile machte sich das eine Knie bemerkbar; ich lief nicht mehr ganz so "rund" hinunter.

Aber einmal wieder flaches Gelände bei Bliggenswil erreicht, ging's wieder flott und ohne Schmerzen. Weit war's ja nun nicht mehr, bis ich den Bahnhof Bauma erreichte. Und für einmal hatte ich ein super-timing: auf dem Bahnhof ankommend, fuhr gerade mein Zug ein!

Fazit:
- eine herrliche, alpine Tour im Züri-Oberland! Für meine Verhältnisse eine eher lange Tour, welche ich jedoch erfreulicherweise ohne nennenswerte Mühen absolvieren konnte
- meine ZH-Gipfel Nr. 22-29

Bemerkungen:
- die Bewertung T4 scheint hoch gegriffen und trifft auch nur auf die beschriebenen Stellen zu. Die Normalroute auf Wegen ist mit T2 zu bewerten

Zeiten:
Wald Bahnhof (7.20) - Bachtel (8.40) - Allmen (9.50) - Waltsberghöchi (10.15) - Baschlis Gipfel (11.00) - Tännler Südgipfel (12.00) - Tännler Hauptgipfel (12.10) - Jakobsberg (13.05) - Greifenberg (13.50) - Stoffel (14.55) - Bauma Bahnhof (15.37)

Tourengänger: Linard03


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Geodaten
 10977.gpx Wald - Bauma

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