Guallatiri 6'061m


Publiziert von stkatenoqu , 1. Mai 2012 um 08:31.

Region: Welt » Chile » Región de Arica y Parinacota
Tour Datum:25 September 2001
Hochtouren Schwierigkeit: WS-
Wegpunkte:
Geo-Tags: RCH 
Zeitbedarf: 12:00
Strecke:laut Beschrieb
Zufahrt zum Ausgangspunkt:laut Beschrieb; aufgrund der Abgeschiedenheit der Gegend und der erfoderlichen Besteigungsgenehmigung - wird unterwegs geprüft ! - ist die Teilnahme an einer Expedition sehr zu empfehlen.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:laut Beschrieb
Unterkunftmöglichkeiten:Ausschliesslich im Zelt (oder im Auto). Sehr guter Kälteschutz ist notwendig, da es in der Nacht SEHR kalt werden kann; man nächtigt immerhin auf ca 4'600 m!

Als Krönung einer 12 Tage dauernden Rundreise im Geländewagen von La Paz, Bolivien, über den Salar de Coipase, die Thermas de Chinchillani und den Salar de Surire, durchgeführt vom DAV Summit Club, stand der Guallatiri, ein mächtiger aktiver Vulkan mit einer weithin sichtbaren Rauchfahne, auf dem Programm. Noch im Dunkeln wurden wir von unserer bolivianischen Begleitmannschaft und unserem deutschen Bergführer geweckt und nach einem guten Morgenessen ging es mit dem Geländewagen auf einer alten Bergwerksstrasse hinauf auf ca 5'200m. Vom Ende der befahrbaren Strasse folgt man dieser noch ein kleines Stück -  und dann geht es los: in einer Rinne haben die (releativ vielen) Begeher mittlerweile so etwas wie einen Zigzagweg in den Sand und den Schotter getreten. Die Rinne ist ca 30 - 35 Grad steil und gut begehbar. Auf ca 5'700m beginnt der Gletscher, der das Anlegen der Steigeisen erforderte. Über diesen erreichten wir den Vorgipfel (6'010m) und von dort durch eine kleine Mulde und einen kurzen Grat den Gipfelaufbau. Hier raucht und dampft es aus dem Krater und stinkt es nach Schwefel. Über Eis und Felsen steigen wir  im 50 Grad steilen Gelände 25 Hm hinauf zum Hauptgipfel. 

Das Geführ, zum ersten Mal auf einem Sechstausender zu stehen, ist schlicht unbeschreiblich. Zudem ist der Rundblick auf die ganz Grossen in der Umgebung, allen voran auf den Bilderbuchvulkan Parinacota, phantastisch. Ergänzt wird dies alles noch durch den Blick auf die Wüstenlandschaft, die sich gleichsam endlos erstreckt. Eigentlich kann man das alles nicht beschreiben, man muss es erleben.

Nach ca 10 Minuten war aber schon wieder Zeit zum Aufbruch. Also zurück über den Gletscher und durch die Rinne  hinunter zu den Fahrzeugen, wo wir nach 12 sehr erlebnisreichen Stunden wieder ankamen.

Summa summarum war eine eine echt tolle Reise mit netten Kameraden und einem tollen Team, bestehend aus drei bolivianischen Indios - grossartigen Menschen, die für uns sorgten und uns halfen, wo immer es nur ging - und unserem deutschen Bergführer, der ganz grosse Erfahrung als Bergsteiger hatte.  


Tourengänger: stkatenoqu


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T3 WS-
1 Aug 23
Acotango · frmat

Kommentare (6)


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MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 1. Mai 2012 um 09:08
Salü stkatenoqu

Hast Du eigentlich auch Bilder zu Deinen interessanten Besteigungsberichten?

Liebe Grüsse
N&M

stkatenoqu hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2012 um 09:40
Hallo MaeNi!

Leider habe ich keine Bilder, da ich ein sehr schlechter Fotograf bin und daher die wenigen Bilder, die ich mache, nicht "ausstellungsfähig" sind.

Vauacht hat gesagt:
Gesendet am 3. Mai 2012 um 21:20
Erst einmal Gratulation zu Deinem ersten 6000er!

Wir werden im November in der Gegend zelten. Was für einen Schlafsack hast Du verwendet? Was für Temperaturen hattet Ihr Nachts? Angaben variieren ja immer zwischen 0 und -20 Grad!

stkatenoqu hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2012 um 09:48
Hallo Vauacht!

Nach meiner Erfahrung brauchst Du auf alle Fälle ein sehr gutes Zelt und einen ebensolchen Schlafsack; er sollte bis -25° brauchbar sein. Im September ist es noch nicht so kalt, aber in den Nächten hatten wir auf durchschnittlich 4'200 m schon - 15 °. Ich war einige Jahre davor an der Laguna Verde im Gebiet des Ojos de Salado im Januar und da war es in den Nächten so um die - 20° kalt. Tagsüber fühlt es sich immer sehr angenehm an, bedingt durch das schöne Wetter. Auch was Kleidung betrifft, sollte man am Kälteschutz niemals sparen. Dafür genügen normale Bergschuhe, wenn Du keine Touren planst, wo Du eventuell Steigeisen brauchst.

Wir planen im übrigen im Dezember nach San Pedro de Atcama zu reisen, um dort unter anderem den Aucunquilca (6'175m), technisch ganz einfach, zu probieren. Viele Touren in der Gegend sind nur eine Frage der Akklimatisation und der Kondition.

Die Atacama ist eine grossartige Gegend mit einer wunderbaren Bergwelt, auch für Wanderer mit Ambitionen.

Vauacht hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Juni 2012 um 09:59
Besten Dank fuer die zusaetzlichen Infos! Ich bin erstaunt dass es im Januar (=Sommer) an der Laguna Verde bereits -20 Grad hat in der Nacht!

Wir werden im November in der Tat den Ojos del Salado besteigen. Das Hochlager Tejos ist ja bereits auf ueber 5800m, wir haben uns deshalb den Schlafsack "Mountain Equipment Iceline" besorgt der Komfort bis -20 hat. Plus Daunen-Exped Matte fuer bis -24 Grad.

Wenns uns dann friert sind wir selber schuld :)

Gruesse

stkatenoqu hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Juni 2012 um 17:21
Hallo Vauacht! Vor allem wegen der Nächtigung auf fast 6'000m am Ojos würde ich die Mitnahme eines Schlafsackes für noch tiefere Temperaturen empfehlen. Die Nächte sind auch bei frühem Aufbruch lang, da es ja sehr früh einnachtet! Wir waren 1998, als wir an der Laguna Verde waren, nicht für den Ojos ausreichend trainiert und hatten deshalb auch kein Permit.


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