Les Louèrettes (3069 m) - Vorgipfel

Ein typischer Walliser Gipfel, der wie so manch anderes sehr hübsche Ziel in der Umgebung deutlich weniger Beachtung findet, als Le Mètailler, Rosablanche oder Mont Fort.  
Auf den Gipfel verzichtete ich. Ich begnügte mich mit dem ca.3030m hohen Vorgipfel.
Da ich weder Steigeisen, noch Pickel bei mir hatte, war mir das ziemlich ausgesetzte Schlussstück zum höchsten Punkt keine Begehung Wert. Mit Skischuhen fehlt mir im abschüssigen und felsdurchsetzten Gelände das Sicherheitsgefühl.

Der Start erfolgte in Siviez auf 1730m. Gegen 7:45 lief ich los - um diese Zeit war der Parkplatz noch leer, da die Bergbahnen den Betrieb ins gegenüberliegende Skigebiet erst um 8 Uhr aufnehmen. Ich lief zuerst ein kurzes Stück Richutung Stausee, um dann gleich den ersten freien Hang aufzusteigen. Dieser war hart und nach halben Aufstieg montierte ich die Harscheisen, weil komfortabler, wenngleich sicherlich nicht zwingend nötig. Bei ca. 2000m trifft man dann auf den Weg, welcher von der Skipiste Veysonnaz herführte. Dieser hatte vorgängig offensichtlich apere Stellen, so dass ich mit dem direkten Aufstieg wohl richtig entschied. Anschliessend mussten die Ski nur kurz bei der Überqueerung des Baches abgeschnallt werden. Der weiteren Aufstiegsspur, die sich nun herauskristallisierte, folgte ich bis La Tsa, wo ich die Normalroute zum Le Mètailler verliess. Mir sassen bereits drei Gruppen im Nacken, die alle Richtung Le Mètailler weitermarschierten.
Erstaunlicherweise war ich anschliessend ganz alleine unterwegs. Die Hänge waren aber recht verspurt, so dass man an einen Sonntag auch auf dieser Tour Leute hätte vermuten dürfen. 
Der Aufstieg führt in ein Tal (Les Troutses) hinauf mit immer wieder flacheren Passagen. Der Vorgipfel der Les Louèrettes ist dann bald ganz am Ende als Pyramide erkennbar. Der Schnee war hart, die Sonne kam erst gegen 10 Uhr zaghaft und nicht vollends in den Westhang.
Bei P.2913m ist der "Pass" erreicht, der gegenseitig in Combe de la Rosette führt. Diese Variante scheint die deutlich schönere zu sein. Zumindest mit Skier dürfte der Abfahrtsgenuss ein grosser sein. Weite, durchaus teilweise steile Hänge, bei denen man mit  Nord- und Ostausrichtung Pulver- und Sulzschnee erwarten dürfte.

Ich bewegte mich mit Skiern noch ein kleines Stück den steilen Nordgrat entgegen, um dann doch schnell ein Depot einrichten zu müssen. Weiter nur mit Skischuhen. Der Grat ist zwar breit und völlig unschwierig, im Winter aber dennoch nicht ganz ohne Gefahr, da stellenweise ausgesetzt. Die Spuren waren von Absteigern etwas vertreten und ausgefroren, von daher ohne Steigeisen Ausrutschgefahr. Der Grat ist felsig, fordert und bietet gelegentlich etwas Handarbeit. Der Vorgipfel auf ca. 3030m bietet dann eine wunderschöne Aussicht, die ich sehr genoss. Der Weiterweg zum Hauptgipfel schien mir wegen den sehr ausgesetzten Schlussmeter ohne Steigeisen und/oder Pickel nicht lohnenswert.
Obwohl ich mit der Abfahrt dann erst gegen 13 Uhr begann, war diese hart und etwas ruppig. Zwischen 2800-2550 hielt ich mich möglich nordseitig und konnte stellenweise tiefen Pulver geniessen, allerdings auch gelegentlich Bruchharsch. Die flachen Hänge zwischen 2550 - 2300m nahm ich dann rechts des Baches, da hier wunderbarer Sulz. Nicht verpassen, den Bach rechtzeitig zu queeren! Die restliche Abfahrt war dann bis Siviez durchgängig hart und ruppig.