Skitour Louwitor und Äbeni Flue

Wunderschöne Skitour durch das Welt-Naturerbe Aletsch

Nach einer ausgiebigen  Kaffeepause auf dem Jungfraujoch starteten wir zum Skitourenabenteuer Lötschenlücke. Rein ins Gstältli (NB: Wir sahen keine Tourengeher ohne Gstätli, jedoch auch nur zwei Gruppen, die angeseilt über die Gletscher aufstiegen) und rund 200 Höhenmeter auf den Grossen Aletschgletscher runter. Uh, abseits der Spuren war der Schnee reinster Bruch, wenn das nur gut kommt, dachten wir uns.
Bald montierten wir die Felle und über eine gut angelegte Spur ging es in rund 1 Stunde rauf aufs Louwitor. Mittagspause. Dann folgte der erste Abfahrtsspass, und der war doch viel besser als befürchtet. Klar, es hatte alle Sorten von Schnee, aber gegen unten hin war der Schnee schön al dente.
Dann folgte der doch recht lange Zustieg zur Hollandiahütte. Schön flach, dass man auch gut miteinander plaudern konnte, aber immer auch Augen hatte, für die wunderschöne Bergwelt, besonders imposant die Nordwände der Aletschhornkette.
Gegen 4 Uhr erreichten wir die gut besuchte Hollandiahütte. Ein feiner Znacht und ein halbwegs lustiges Kartenspiel (aus Sicht eines ständigen Verlierers) legten den Grundstein zu einer unruhigen Nacht auf 3240 m.ü.M. Ha, die dünne Luft hat wohl auch ihr Gutes, kein Schnarchkonzert und das bei über 20 Personen im gleichen Schlag!

Nachdem alle über Ihre schlaflose Nacht berichtet hatten, ging es los. Zuerst relativ steil, dann sehr flach über den Äbeni Flue-Gletscher. Zügig blies der kalte Wind, aber in der Sonne wurde es dann langsam angenehmer. Und wir wurden angenehm langsamer, man merkt halt schon die dünne Luft. Schon bald kamen uns die ersten Heli-Skier entgegen und deren Abfahrtsspuren verleiteten uns zu einem Fehler. Wir versuchten die auf der Skitourenkarte eingezeichnete Route über die Westseite, aber wir erkannten dann doch noch rechtzeitig, dass wir dort mit einigen Blankeisstellen zu rechnen hätten. Deshalb querten wir die ganze Fläche und gelangten so auf den Zustieg über den Südostsattel. Eine gleichmässig angelegte Spur führte durch die steile Flanke und nach nicht ganz 3 Stunden erreichten wir den Gipfel der Äbeni Flue. Super Aussicht aber halt auch ein wenig windig und dazu eine perfide Spalte, die dann prompt auch ein Tourenmitglied von uns verschlang, aber zum Glück nur bis zur Hüfte, sodass er sich selbständig wieder rausstemmen konnte.
Wir blieben nicht lange, da sich der Nebel langsam aufzuziehen drohte. In schwerem Pulver ging es die ersten 350 Höhenmeter runter, dann folgte die lange Gleiterstrecke, bis es kurz vor der Hollandihütte  - Achtung Spalten ! – wieder steiler wurde.
Wir holten die restlichen Sachen und machten uns schon bald auf die lange Abfahrt ins Lötschental bereit. Der oberste Teil war sehr ruppig und grösstenteils hart. Links oder rechts, es war nicht das grosse Fahrvergnügen, doch es hätte auch viel schlechter sein können. Der mittlere Teil war dann nicht mehr so ruppig und unten, wo es flach wird, kam dann der schöne Sulz.
Von der Fafleralp ging es auf der Strasse (da lag noch 1 Meter gepresster Schnee!) runter nach Blatten. Auf der sonnigen Restaurant-Terrasse feierten wir die tolle Tour.
Es war traumhaft, tolles Wetter, imposante Kulisse, akzeptabler Schnee und eine lustige Truppe.