Ja, den Winter habe ich heute definitiv angetroffen!
Nach längerer Abstinenz wollt ich heute „gisch was hesch“ wieder auf Tour!
Das ich somit einen der kältesten Tage erwisch war mit bewusst, die Packung war entsprechend.
Zuhause bei -18°C abgefahren, in Hospental bei -23°C angekommen erwartete ich einen sehr kalten Aufstieg. Doch es war ganz angenehm. Mit der üblichen Kleidung lief ich hoch, einzig wärmere Handschuhe hatte ich an und ein Halstuch vor dem Gesicht, das die kalte Luft etwas wärmte. Was mich wunderte war, obwohl ich erst um 8.30h ablief, war ich der Erste und noch niemand weiteres in Sicht. War das Tüürele verboten worden oder hocken doch alle hinter dem warmen Ofen?
Was soll’s. Mit Leonard Cohen im Ohr stieg ich genüsslich dem Ziel entgegen und genoss die Landschaft, das verschwinden der Wolkenfetzen und schaltete so richtig vom Alltag ab. Ich freute mich wie der Körper arbeitet und heizt, wie ich die Sinne wieder auf’s Wesentliche fokussieren konnte, nämlich auf mich und den Berg.
Doch da war noch was, die Kälte? Wo war sie? Natürlich, ohne Halstuch viel mir das Atmen in der eisigen Luft schwer, aber so schlimm war es ja auch nicht. Also fröhlich stapfte ich weiter, die letzten Masten des Liftes hinter mir lassend und den Gipfel vor Augen.
Urplötzlich war fertig mit Lustig! Da hat jemand den Schalter umgelegt um mir Pfiff die Bise um die Ohren.
JETZT war es kalt! Der Kopf schien mir zu zerspringen, hatte ich doch bloss ein Stirnband an und der Wind kühlte gnadenlos die unbedeckte Stellen runter. Stopp. Rucksack auf und Kleider raus. Mütze, Jacke an und Handschuhe gewechselt, ich wusste gar nicht dass ich mich so schnell bewegen kann und schon trotzte ich der Kälte. Der alte Spruch stimmt, es gibt kein schlechtes Wetter nur schlechte Kleider. Schon toll, was die Industrie da so alles fertig bringt auf jeden Fall war mir warm. Weiter ging’s dem Winterhorn entgegen. Kurz vor dem Gipfel die Ski weg und weiter zu Fuss auf den höchsten Punkt.
Es erstaunt mich immer wieder, was man so alles mit Handschuhen machen kann. Auf jeden Fall war ausziehen eine schlechte Idee, sofort wieder rein in die Wärme. Fotos machen, es geht doch.
Lang blieb ich nicht oben und so verliess ich den Gipfel wieder. Auf der Abfahrt kamen mir dann noch ein paar Skitüüreler entgegen auch sie lockte wohl das schöne Wetter.
Es ist immer wieder schön zu sehen zu was man fähig ist. Heute war wohl nicht der Tag an dem man unerfahrenen das Skitüürele schmackhaft machen konnte, aber mir hat’s gefallen!
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