Macchapuchare, morgen, vielleicht!
|
||||||||||||||||||||||||||
![]() |
![]() |
Endlich ist es soweit. Nach einem langen Flug nach Kathmandu und einer nervenaufreibenden Fahrt über den Pritvi-Highway sind wir nun endlich in Pokhara angekommen und zusammen mit unserem Führer Kamal, seinem Bruder und Assistenten Lila und unseren Trägern starten wir von dem Ort Phedi zu unserer Treckingtour zum Poon Hill.
Wir wollen vor allem Berge sehen und Berge sollte es im Himalaya ja genug geben. Neben den ganz großen wie Annapurna und Dhaulagiri auch so besonders schöne wie den Macchapuchare, zu deutsch Fischschwanz. Den Namen hat der Berg wegen seinem Gipfelaufbau, der von Westen aus betrachtet wie die Schwanzflosse eines Fisches aussieht.
November ist mit ein bis zwei Regentagen laut Reiseführer die beste Treckingzeit in Nepal. Also starten wir guter Dinge und bei Sonnenschein über eine steile Treppe nach Dhampus und weiter nach Deurali wo wir Mittagspause machen. Doch was ist das?? Innerhalb kürzester Zeit zieht es sich zu und es beginnt wie aus Eimern zu schütten. Ist der Monsun noch nicht vorbei?
Es hört aber bald wieder auf zu regnen und auf dem Weg zu unserer Lodge in Pothana können wir einen ersten Eindruck von den Wäldern bekommen durch die uns der Treck in den nächsten Tagen führen wird. Nebelschwaden und das unüberhörbare Singen der Zikaden tun ihr Übriges um einen überwältigenden Eindruck zu hinterlassen. Das obligatorische Feierabend-Everest genießen wir auch schon wieder in der Sonne. Morgen sehen wir Macchapuchare. In freudiger Erwartung legen wir uns schlafen.
Am nächsten morgen vor dem Frühstück können wir einen stimmungsvollen Sonnenaufgang genießen. Aber der Nebel verspricht nichts gutes. Und als ob wir es geahnt hätten begleitet er uns auch den ganzen Tag über. Mal mehr mal weniger, aber Macchapuchare,.... nicht zu sehen. Dafür gibt es aber wieder Rhododendronwälder und das Singen der Zikaden. Schließlich steigen wir von Landruk zum Modi Khola River durch Reisterassen ab und beobachten die Leute bei der Reisernte. Für uns unvorstellbar, dass alles reine Handarbeit ist. Haben wir gestern noch ein paar motorisierte Fahrzeuge gesehen, ist hier alles nur zu Fuß zu erreichen. Der fehlende Auto- und Mopedlärm wird auf einmal bewusst.
Was uns auch auffällt ist, dass wir erstaunlich wenig junge männliche Einheimische sehen. Nur Kinder oder alte. Jamal erzählt uns, dass sich die meisten Männer als Gurkasöldner beim Militär verdingen und deshalb hier fast nur Frauen die Arbeit machen müssen.
Nach dem Abstieg zum Modi Khola River folgt dann ein ziemlich kraftraubender Aufstieg über circa 700 Höhenmeter und unzählige Treppenstufen nach Ghandruk. Ich weiß nicht was anstrengender ist. Über ein steiles Geröllfeld aufzusteigen oder über die Treppenstufen. Schließlich erreichen wir Ghandruk wo wir auch übernachten werden. In der Lodge machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem einfachen, effektiven aber bei uns mit Sicherheit niemals erlaubten Heizsystem. Um den Tisch im Aufenthaltsraum sind Wolldecken befestigt. Unter dem Tisch steht ein Korb mit glühender Kohle. Schnell macht sich eine wohlige Wärme breit. Die Tischplatte wird jedoch auch schnell sehr heiß und sie beginnt sich zu wölben.
Nach einem guten Daal Bat, einem Everest machen sich der lange Tag und die Heizung schnell in Form von Müdigkeit bemerkbar und wir schlafen glücklich ein. Auch wenn wir wieder nicht unseren Berg gesehen haben.
Aufregung am nächsten Morgen. Die Wolken sind zum Teil weg und man sieht den Gipfel des Annapurna Süd ganz weit oben über dem Nebel herausschauen. Unvorstellbar die Dimensionen. Diesen Augenblick empfinde ich sehr ehrfurchteinflößend und ich glaube in dem Moment zu verstehen, warum die Leute hier diese Berge als Sitz der Götter bezeichnen.
Das nächste Etappenziel ist nicht sehr weit. Ein Hinweisschild warnt: "Do not walk alone in the jungle!" Bisher haben wir auch schon dichten Wald gesehen. "Kann der Wald noch dichter werden?" fragen wir uns. Dichtes Unterholz, abgestorbene Baumstümpfe, Nieselregen, Nebelschwaden, das Rauschen von versteckten Wasserfällen lassen den Ort unheimlich erscheinen. Ich glaube alleine deshalb möchte ich hier schon nicht allein spazieren. Was für ein Erlebnis.
Abends in Tadapani wieder die bereits bekannte Heizung. Wieder gutes einfaches Essen. Eine gute Gesellschaft. Wir bringen Kamal "Wutz", ein deutsches Kartenspiel, bei. Weil es für ihn etwas schwierig ist "Wutz" auszusprechen, nennen wir es kurzerhand in Macchapuchare um. Wir haben unglaublich viel Spaß zusammen und der Abend wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Übrigens haben wir unseren BErg auch heute nicht gesehen. Egal. Morgen. Vielleicht.... ?
Aber auch am nächsten Tag sollten wir ihn nicht sehen. Im Regen, im Nebel gehen wir über den Deuralipass nach Ghorepani. Unser heutiges Ziel und Ausgangspunkt für die Besteigung des Poon Hill. Wie war das nochmal mit den ein bis zwei Regentagen im November??? Vielleicht wird es ja morgen besser. Immerhin konnten wir Affen beim Herumtoben in den Bäumen beobachten.
Um fünf Uhr früh sind wir startbereit unter sternenklarem Himmel. Keine Wolke in Sicht. Guter Dinge nehmen wir zusammen mit hunderten anderer Trecker den Poon Hill in Angriff. Aber was ist das? Auf halbem Weg: Wolken! Prima, warum hätte es auch anders werden soll. Jedoch pünktlich zum Sonnenaufgang reißt der Himmel im Osten auf und wir erhaschen einen kurzen Blick auf die Annapurna Range. Dhaulagiri im Norden ziert sich. Nichts zu machen. Also Abstieg, Frühstück und dann über unzählige Treppenstufen abwärts. Lila, Kamals Bruder, zeigt uns, wie Nepali über diese steilen Treppen absteigen. Einfach nur laufen. Wir versuchen es auch und Lila hat sichtlich Spaß daran uns dabei zuzusehen. Ganz so trittsicher wie er sind wir dann doch nicht und die heiklen Passagen gehen wir lieber langsam und sicher an. Danach überqueren wir die letzten Hängebrücken und sind in Hile. Am letzten Abend eines Trecks ist es üblich die Guides und Träger einzuladen und ihnen kleine Geschenke als Zeichen der Anerkennung der geleisteten Arbeit zu machen. Schließlich haben sie Teile unseres Gepäcks geschleppt und haben uns einen Zugang zur Welt der Nepali geöffnet den wir so mit Sicherheit nicht bekommen hätten wenn wir ohne sie als reine Touristengruppe unterwegs gewesen wären. Auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an euch. Wenn wir wieder nach Nepal kommen, dann werden wir wieder mit euch unterwegs sein.
Der letzte Tag führt über einen recht breiten Weg nach Birethanti und schließlich über eine Straße nach Nayapul. Auch Autos fahren hier wieder. Uns wird auf einmal wieder bewusst, dass wir in den letzten 4 Tagen keine Autos gesehen haben und Lasten in die Dörfer nur mit Muskelkraft bewegt werden können. Wie verwöhnt sind wir doch in Europa....
Macchapuchare haben wir übrigens erst am Abend vom Hotel aus gesehen.
Wir wollen vor allem Berge sehen und Berge sollte es im Himalaya ja genug geben. Neben den ganz großen wie Annapurna und Dhaulagiri auch so besonders schöne wie den Macchapuchare, zu deutsch Fischschwanz. Den Namen hat der Berg wegen seinem Gipfelaufbau, der von Westen aus betrachtet wie die Schwanzflosse eines Fisches aussieht.
November ist mit ein bis zwei Regentagen laut Reiseführer die beste Treckingzeit in Nepal. Also starten wir guter Dinge und bei Sonnenschein über eine steile Treppe nach Dhampus und weiter nach Deurali wo wir Mittagspause machen. Doch was ist das?? Innerhalb kürzester Zeit zieht es sich zu und es beginnt wie aus Eimern zu schütten. Ist der Monsun noch nicht vorbei?
Es hört aber bald wieder auf zu regnen und auf dem Weg zu unserer Lodge in Pothana können wir einen ersten Eindruck von den Wäldern bekommen durch die uns der Treck in den nächsten Tagen führen wird. Nebelschwaden und das unüberhörbare Singen der Zikaden tun ihr Übriges um einen überwältigenden Eindruck zu hinterlassen. Das obligatorische Feierabend-Everest genießen wir auch schon wieder in der Sonne. Morgen sehen wir Macchapuchare. In freudiger Erwartung legen wir uns schlafen.
Am nächsten morgen vor dem Frühstück können wir einen stimmungsvollen Sonnenaufgang genießen. Aber der Nebel verspricht nichts gutes. Und als ob wir es geahnt hätten begleitet er uns auch den ganzen Tag über. Mal mehr mal weniger, aber Macchapuchare,.... nicht zu sehen. Dafür gibt es aber wieder Rhododendronwälder und das Singen der Zikaden. Schließlich steigen wir von Landruk zum Modi Khola River durch Reisterassen ab und beobachten die Leute bei der Reisernte. Für uns unvorstellbar, dass alles reine Handarbeit ist. Haben wir gestern noch ein paar motorisierte Fahrzeuge gesehen, ist hier alles nur zu Fuß zu erreichen. Der fehlende Auto- und Mopedlärm wird auf einmal bewusst.
Was uns auch auffällt ist, dass wir erstaunlich wenig junge männliche Einheimische sehen. Nur Kinder oder alte. Jamal erzählt uns, dass sich die meisten Männer als Gurkasöldner beim Militär verdingen und deshalb hier fast nur Frauen die Arbeit machen müssen.
Nach dem Abstieg zum Modi Khola River folgt dann ein ziemlich kraftraubender Aufstieg über circa 700 Höhenmeter und unzählige Treppenstufen nach Ghandruk. Ich weiß nicht was anstrengender ist. Über ein steiles Geröllfeld aufzusteigen oder über die Treppenstufen. Schließlich erreichen wir Ghandruk wo wir auch übernachten werden. In der Lodge machen wir zum ersten Mal Bekanntschaft mit einem einfachen, effektiven aber bei uns mit Sicherheit niemals erlaubten Heizsystem. Um den Tisch im Aufenthaltsraum sind Wolldecken befestigt. Unter dem Tisch steht ein Korb mit glühender Kohle. Schnell macht sich eine wohlige Wärme breit. Die Tischplatte wird jedoch auch schnell sehr heiß und sie beginnt sich zu wölben.
Nach einem guten Daal Bat, einem Everest machen sich der lange Tag und die Heizung schnell in Form von Müdigkeit bemerkbar und wir schlafen glücklich ein. Auch wenn wir wieder nicht unseren Berg gesehen haben.
Aufregung am nächsten Morgen. Die Wolken sind zum Teil weg und man sieht den Gipfel des Annapurna Süd ganz weit oben über dem Nebel herausschauen. Unvorstellbar die Dimensionen. Diesen Augenblick empfinde ich sehr ehrfurchteinflößend und ich glaube in dem Moment zu verstehen, warum die Leute hier diese Berge als Sitz der Götter bezeichnen.
Das nächste Etappenziel ist nicht sehr weit. Ein Hinweisschild warnt: "Do not walk alone in the jungle!" Bisher haben wir auch schon dichten Wald gesehen. "Kann der Wald noch dichter werden?" fragen wir uns. Dichtes Unterholz, abgestorbene Baumstümpfe, Nieselregen, Nebelschwaden, das Rauschen von versteckten Wasserfällen lassen den Ort unheimlich erscheinen. Ich glaube alleine deshalb möchte ich hier schon nicht allein spazieren. Was für ein Erlebnis.
Abends in Tadapani wieder die bereits bekannte Heizung. Wieder gutes einfaches Essen. Eine gute Gesellschaft. Wir bringen Kamal "Wutz", ein deutsches Kartenspiel, bei. Weil es für ihn etwas schwierig ist "Wutz" auszusprechen, nennen wir es kurzerhand in Macchapuchare um. Wir haben unglaublich viel Spaß zusammen und der Abend wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Übrigens haben wir unseren BErg auch heute nicht gesehen. Egal. Morgen. Vielleicht.... ?
Aber auch am nächsten Tag sollten wir ihn nicht sehen. Im Regen, im Nebel gehen wir über den Deuralipass nach Ghorepani. Unser heutiges Ziel und Ausgangspunkt für die Besteigung des Poon Hill. Wie war das nochmal mit den ein bis zwei Regentagen im November??? Vielleicht wird es ja morgen besser. Immerhin konnten wir Affen beim Herumtoben in den Bäumen beobachten.
Um fünf Uhr früh sind wir startbereit unter sternenklarem Himmel. Keine Wolke in Sicht. Guter Dinge nehmen wir zusammen mit hunderten anderer Trecker den Poon Hill in Angriff. Aber was ist das? Auf halbem Weg: Wolken! Prima, warum hätte es auch anders werden soll. Jedoch pünktlich zum Sonnenaufgang reißt der Himmel im Osten auf und wir erhaschen einen kurzen Blick auf die Annapurna Range. Dhaulagiri im Norden ziert sich. Nichts zu machen. Also Abstieg, Frühstück und dann über unzählige Treppenstufen abwärts. Lila, Kamals Bruder, zeigt uns, wie Nepali über diese steilen Treppen absteigen. Einfach nur laufen. Wir versuchen es auch und Lila hat sichtlich Spaß daran uns dabei zuzusehen. Ganz so trittsicher wie er sind wir dann doch nicht und die heiklen Passagen gehen wir lieber langsam und sicher an. Danach überqueren wir die letzten Hängebrücken und sind in Hile. Am letzten Abend eines Trecks ist es üblich die Guides und Träger einzuladen und ihnen kleine Geschenke als Zeichen der Anerkennung der geleisteten Arbeit zu machen. Schließlich haben sie Teile unseres Gepäcks geschleppt und haben uns einen Zugang zur Welt der Nepali geöffnet den wir so mit Sicherheit nicht bekommen hätten wenn wir ohne sie als reine Touristengruppe unterwegs gewesen wären. Auch an dieser Stelle nochmals ein ganz herzliches Dankeschön an euch. Wenn wir wieder nach Nepal kommen, dann werden wir wieder mit euch unterwegs sein.
Der letzte Tag führt über einen recht breiten Weg nach Birethanti und schließlich über eine Straße nach Nayapul. Auch Autos fahren hier wieder. Uns wird auf einmal wieder bewusst, dass wir in den letzten 4 Tagen keine Autos gesehen haben und Lasten in die Dörfer nur mit Muskelkraft bewegt werden können. Wie verwöhnt sind wir doch in Europa....
Macchapuchare haben wir übrigens erst am Abend vom Hotel aus gesehen.
Tourengänger:
Bjoern

Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare