«Back to the Raab» – Ferienauftakt in Feldbach


Publiziert von ABoehlen , 20. Oktober 2011 um 21:12.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Steiermark » Oststeirisches Hügelland
Tour Datum:27 September 2011
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 130 m
Abstieg: 130 m
Strecke:Feldbach kreuz und quer, sowie über den Kalvarienberg
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der ÖBB von Graz nach Feldbach
Unterkunftmöglichkeiten:Gasthof «Hödl-Kaplan» in Feldbach
Kartennummer:Österreichische Karte 1:50'000, Blatt Feldbach, Nr. 192 (alt), 4106 (neu)

«Zurück an die Raab» könnte man das Motto dieser Ferien nennen, denn nach 2003 und 2009 geht es diesen Herbst für mich bereits zum dritten Mal ins Gebiet dieses rund 250 km langen Flusses im südöstlichen Alpenvorland. Zwei Aufenthaltsorte sind in diesen 10 Tagen vorgesehen: Als erstes Feldbach im steirischen Teil des Raabtales und anschliessend das ungarische Körmend, welches dort liegt, wo die Raab die letzten Alpenausläufer endgültig verlässt und ins «kleine Tiefland» – Kisalföld – hinausfliesst.

Für die Anreise wählen wir auch diesmal den Nachtzug, welches m.E. für solche Distanzen (ca. 800 km) die beste Variante ist. Noch betreibt die ÖBB tägliche Nachtzugverbindungen von Zürich nach Graz und Wien in jeweils beiden Richtungen, und es bleibt zu hoffen, dass trotz zunehmender Dominanz von RailJet-Zügen auf Tagesverbindungen (und entsprechenden Ausrangierungswellen konventionellen Rollmaterials) diese Nachtverbindungen auch künftig erhalten bleiben.

Der EuroNight nach Graz mit dem Namen «Zürichsee» wurde im aktuellen Fahrplan etwas vorverlegt und fährt bereits um 20.40 Uhr in Zürich los. Etwas mehr als 9 Stunden später werden wir in der Gegend von Leoben geweckt und geniessen in der letzten Stunde der Fahrt den anbrechenden, sonnigen Tag mit dem kleinen Frühstück, welches bei den ÖBB auch im Liegewagen serviert wird.

Von Graz aus geht es mit der S-Bahn weiter, einem dieselbetriebenen «Wiesel», wie die Baureihe 5022 genannt wird. Die Fahrt führt durch die Vororte und hinaus ins grüne, hügelige Land. Auffallend ist die rege Bautätigkeit entlang der Strecke. Mit «Hart bei Graz» entstand ein neuer Haltepunkt, dafür wurde Autal weiter oben im Tal aufgehoben. Auch jenseits der Laßnitzhöhe, im Raabtal, wurde mit «Takern-St. Margarethen», unmittelbar am Ortseingang von Takern II eine neue Haltestelle aus dem Boden gestampft. Das rund 2 km nördlich gelegene, schmucke Stationshäuschen mit demselben Namen hat nun keine Bedeutung mehr für den Bahnverkehr, bleibt aber hoffentlich stehen!

In Feldbach erwartet uns ebenfalls eine Baustelle am Bahnhof, als wir um 9.00 Uhr aussteigen, über 14 Stunden nach der Abfahrt zuhause. Die vorgängig gebuchte Unterkunft im Gasthaus «Hödl-Kaplan» mitten in der Stadt, finden wir ohne Probleme, auch wenn der Wegweiser einem zum Hintereingang des Gebäudes leitet. Aber wir werden offenbar bereits erwartet, denn das Zimmer ist schon bezugsbereit. Nicht selbstverständlich um diese Uhrzeit! Somit können wir uns des sperrigen Gepäcks entledigen und bald, nur mit einem leichten Rucksack ausgerüstet, auf Erkundungstour gehen.

Nur wenige Schritte von der Unterkunft entfernt liegt der dreieckige Hauptplatz, eingerahmt von gepflegten Häusern, die verschiedene Geschäfte und Restaurants beherbergen. Etwas weiter gegen den Stadtrand hin stossen wir auf den Bahnhof «Feldbach-Landesbahn», gelegen an der Linie Feldbach – Bad Gleichenberg (Gleichenberger Bahn), die zu den Steiermärkischen Landesbahnen StLB gehört. Dort entdecken wir einen ehemaligen SBB-Leichtstahlwagen mit Mitteneinstieg, welcher gemäss Prospekt für Sonderfahrten gemietet werden kann. Diese Fahrzeugtypen wurden von den SBB in den neunziger Jahren komplett ausrangiert und entweder dem Abbruch zugeführt oder verkauft. Nebst den StLB fanden sich auch bei italienischen Privatbahnen in der Lombardei und der Emilia-Romagna Abnehmer.

Durch die recht stark befahrene Schillerstrasse gelangen wir an den bezeichneten Abzweig zum Kalvarienberg, auf den ein Strässchen hinaufführt, welches teilweise entlang von Holunderplantagen verläuft. Oben bei der Kapelle geniessen wir einen umfassenden Blick ins Hügelland, wobei die Sicht wegen der trüben Luft leider nicht sehr weit reicht. Wie den einfach gestalteten Panoramatafeln zu entnehmen ist, würde man bei entsprechenden Bedingungen Alpengipfel wie Schöckl, Osser oder Hochschwab erspähen können. Aber wenigstens können wir die Riegersburg auf ihrem steilen Felsgipfel ausmachen. Diese werden wir sicherlich diese Woche noch besuchen gehen.

Hinter dem Kalvarienberg führt das Strässchen weiter über den teils bewaldeten, teils offenen Höhenrücken. Der darüber verlaufende Wanderweg wird als «Bahnwanderweg» bezeichnet, weil er weiter oben auf die Gleichenberger Bahn stösst und dieser längere Zeit folgt. So weit kommen wir heute aber nicht mehr, aber oberhalb von Oberweißenbach können wir die kurvenreiche Strecke wenigstens von weitem sehen. Direkt dahinter ragen die erloschenen Vulkankegel des Gleichenberger Kogels und Bschaidkogels auf – ebenfalls Ziele für diese Woche.

Mit vielen schönen Eindrücken kehren wir auf demselben Weg in die Stadt zurück und freuen uns auf ein leckeres Abendessen. Im geräumigen Nichtrauchersaal des «Hödl-Kaplan» wird Wild, bzw. Wiener Schnitzel mit passenden Beilagen gereicht, begleitet von einem roten «Sturm» (halbwegs vergleichbar mit dem, was man in der Schweiz als «Sauser» kennt). Die Ferien haben nun wirklich begonnen!

Link zum nächsten Tag

Tourengänger: ABoehlen, Stini


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