Mittelmeer 2009 - Canigou

Was für die Japaner der Fujiyama ist, das ist für die Catalanen der Canigou. Majestätisch und formschön dominiert er die letzten Kilometer der Pyrenäen bis zum Mittelmeer. Ein unschwieriges aber dennoch, oder auch gerade deswegen lohnenswertes Ziel. Ein "Must-Have" für jeden Liebhaber von Frankreich und insbesondere der Region Pyrénées Orientales.

Zusammen mit meiner Frau, meinem Bruder und unserer Trauzeugin verbrachten wir am Ende der Semesterferien noch eine Woche Kurzurlaub am Mittelmeer um uns das sehr empfehlenswerte Weinfest in Banyuls sur Mer anzuschauen.  Eines morgens fuhren mein Bruder und ich in der frühe an's Meer um den Sonnenaufgang zu photografieren. Dies ist uns auch gelungen, jedoch war das Bild hinter uns noch umwerfender als der Blick auf's Meer: Da lag er, der Canigou, leuchtend in der Morgensonne.
Der Plan für den heutigen Tag war geschnürt...

Wir gaben Gas beim Frühstücken, telefonierten mit unseren Eltern, woraufhin mein Vater sich ebenfalls spontan entschloss mit zu kommen. (Meine Eltern besuchten ebenfalls das Weinfest, jedoch unabhängig von uns) Zügig setzten wir uns in Bewegung und erreichten nach etwa einstündiger Fahrt Vernet-Les-Bains. Da bei dieser Tour der sportliche Aspekt nicht im Vordergrund stand, entschlossen wir uns dazu bis zum Refuge zu fahren, anstatt aus dem Tal aufzusteigen.

Die darauffolgenden 20km Piste waren dabei das abenteuerlichste was ich in meinem ganzen Leben gefahren bin. Ausgewaschene Wellen, riesige Schlaglöcher und Steine...
Die Locals wissen auf jeden Fall, wie sie die Autos aus den Bergen fernhalten. 
Nach über 2 Stunden kamen wir am Refuge an. Unterwegs immer wieder überholt von Spaniern und Franzosen, die das letzte aus ihren Stoßdämpfern herausholten...
Fazit: Geländewagen wünschenswert aber nicht unbedingt erforderlich!

Der anschließende Aufstieg gestaltete sich problemlos. Zuerst über ein Teilstück des GR10 Weitwanderweges vorbai an einem See, dann gut markiert weiter hinauf zum Gipfel. Wir ließen den Anstieg sehr gemütlich angehen und erreichten nach zwei Stunden den Gipfel. 
Nützliche Information hierbei: Obwohl es unten im Tal noch über 20 Grad hatte, wehte auf dem Gipfel ein eisiger Wind. Handschuhe waren nicht zu verachten. 

Wir verweilten einige Zeit auf dem Gipfel und ließen den Blick in die Ferne schweifen, bis runter an den Strand an dem wir heute morgen standen. Es wurde ausgiebig photografiert und wir machten uns danach wieder an den entspannten Abstieg. 

Zur Rückfahrt hatten wir eine andere Piste ausgewählt, die sich aber als noch härter herausstellte als die erste. Fast zwei Stunden für 10km... Laufen wäre schneller gewesen, jedoch war es ein einmaliges Erlebnis zu erfahren, wo man mit einem Golf Kombi überall hinkommt...

Die Rückfahrt auf der Schnellstraße verlief entspannt, alle freuten wir uns über den schönen Tag. Zur Krönung entstanden noch wunderbare Bilder des Canigou in der Abendsonne. 
Sicher nicht unser letzter Besuch in dieser Region Frankreichs...