Poncione Rosso und andere Alp- und Gipfelwege
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Tag 1: Odyssee im Val Lodrino
Route: Lodrino – Pönn – Dureda – Alpe Nuovo – Alpe del Foch – Alpe Sbordan – Alpe Drosina di Sopra – Alpe Drosina di Sotto – Alpe Vercasca – Alpe Laghetti
Schwierigkeit T3, ausser Abschnitt Nuovo – Foch – Sbordan (T5). Zeitbedarf: ca. 8 h mit Pausen.
Wir wollten eigentlich in Picoll übernachten. Da wir unterwegs erfuhren, dass diese Hütte bereits belegt war, wollten wir nach Vercasca ausweichen. Auch da gab’s keinen Platz. Somit übernachteten wir in Laghetti, das mehr durch die Lage als durch die Sauberkeit überzeugt. Die Mäuse haben der Hütte ziemlich zugesetzt. Wegen der Wasserknappheit musste dann noch ein Freiwilliger bestimmt werden, der zurück nach Vercasca geht und den Wasserkanister hochschleppt (300 hm).
Die Pfade sind meist in gutem Zustand, allerdings hat Anfangs Oktober 2006 ein böses Unwetter gewütet. So ist z.B. die Brücke bei Drosina di Sotto weggerissen worden. Der Pfad von Alpe Nuovo über Alpe del Foch bis Sbordan ist in sehr bescheidenem Zustand. Eine hohe Felsstufe wird über eine wacklige Leiter überwunden, danach verliert man den Pfad im steilen Wald immer mal wieder.
Tag 2: Gipfelsammeln mit Überraschungen
Route: Laghetti – Pitei – Sella – Cima della Cengia delle Pecore (T6, III) – Cima del Picoll (T5, II) – Poncione dei Laghetti (T3) – Poncione del Vènn (T5, II) – Alpe Cornavosa – Westflanke – Cima di Precastello (T5) – Cornavosa – Fümegna
Zeitbedarf ca. 8 h mit Pausen
Bis zur Sella, wo wir die Rucksäcke erstmals deponierten, gab es keine Probleme. Nun folgten wir der Via Alta bis zu der Stelle, wo sie in die Flanke der Cima della Cengia delle Pecore absteigt. Weiter über den Grat bis zu einer markanten Verschneidung (etwa III). Nach der Erkletterung dieser Stelle ohne Probleme zum Gipfel.
Die Cima del Picoll erkletterten wir über die rechte Seite, den Poncione del Vènn über die Flanke. Der Abstieg erfolgte dann über den Westgrat (verblasste Markierungen). Nach der Mittagspause in Cornavosa fiel uns auf, dass man die Cima di Precastello überschreiten könnte, um gleich noch den Poncione Rosso anzuhängen. Der Aufstieg ging auch recht gut, man steuert den Grashang an, der zwischen zwei Plattenschüssen zum Gipfelgrat zieht. Der Nordgrat bot aber dann zuunterst, wenige Meter über der Forcarella di Lodrino eine böse Überraschung: Um einem senkrechten Abbruch auszuweisen, muss man auf sehr ausgesetzten Gesimsen in die Ostflanke ausweichen, was ganz unten sehr heikel wird (im Abstieg ungesichert problematisch). Also ging es halt auf gleicher Route zurück nach Cornavosa und in sengender Hitze nach Fümegna, wo wir sehr angenehm nächigten.
Tag 3: Der schöne Gipfel und der lange Abstieg
Route: Fümegna – Forc. Di Lodrino – Poncione Rosso (T6) – Fümegna – Bassa – Ghereresc – Stübiell – Matro Colmo – Pianazzora – Rogliei – Pönn – Citt – Iragna
Zeitbedarf: 3 Stunden für die Runde zum Pne Rosso, danach 7 Stunden von Fümegna bis Iragna
Nach einem recht frühen Start erreichten wir den Poncione Rosso über die weiss-blau markierte Route ohne grosse Probleme. Bei Nässe dürfte die Sache sehr heikel werden. Die Aussicht ist sehr umfassend, dieser formschöne Gipfel ist sehr zu empfehlen.
Zurück in Fümegna schulterten wir die Rucksäcke und stiegen über die Via Alta Verzasca bis in die Bassa. Nun stiegen wir zwischen Felsbändern hindurch zur Alpe Ghereresc ab. Hier könnte man zur Not übernachten (sehr spartanisch). Der frisch geputzte Höhenweg führte uns nach Stübiell (kurz vor dieser Alp könnte man über einen ebenfalls geputzten Pfad ins Val Camana absteigen). Nun ging es durch wildes Gelände auf dem knapp erkennbaren Pfad bis Matro Colmo und anschliessend auf besseren Wegen nach Rogliei. Von hier führt der Alpweg sausteil ins Tal hinunter, von wo wir relativ bequem bis Iragna abstiegen. Das anschliessende Bad im Fluss war sehr erfrischend!
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