Midlifecrisis-Tour - mit dem Velo von Travemünde zur Rheinquelle via Rheinmündung...
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Manchmal muss es halt etwas mehr sein. An Kilometern, an Zeit für sich selbst, im Überwinden des inneres Schweinehundes oder eben auch im Erfüllen von Lebensträumen. Letzten Winter hatte ich zu viel Zeit - ihr wisst ja, Ski fahren kann ich leider nicht, und da hatte ich diese schräge Idee dass ich mal diverse Orte die in meinem Leben wichtig waren oder sind besuchen wollte. Also hab ich mir eine Landkarte von Europa genommen und fleissig Pins gesteckt. Südafrika müsste eigentlich auch noch dazu, aber mal kann ja nicht alles haben...
Hier der Bericht meiner Tour:
Teil 1: Travemünde - Duderstadt
Los ging es in Travemünde, direkt am Strand. Lustigerweise hat mir mein GPS als Höhe -12 Meter angegeben, da steht wohl bei Gelegenheit mal eine Kalibierung an. Es ging über die alte Salzstrasse nach Lüneburg und von da aus über den WHH (Weser-HarzHeide) Richtung Harz.
Da der WHH so "super" ausgeschildert ist gab es jeden Tag diverse "Zusatzkilometer". Nach dem ich den Ausgang aus der schönen Stadt Goslar nicht finden konnte, und ich eh schon platt war von den vielen Kilometern und den diversen Höhenmetern der Vortage, wollte ich mir ein paar Höhenmeter und Kilometer sparen und beschloss nach Seesen zu fahren um dort auf die Bahn nach Herzberg zu verladen.
Leider hab ich mal wieder die Karte nicht richtig gelesen - der Profi schaut sich auch die Höhenmeter an :-) Und so führte mich mein Weg über einen netten Pass mit 15 Promille Steigung und das mit gut 20 Kilo Gepäck am Velo.
Beschreibung des Pass siehe hier: http://www.quaeldich.de/paesse/sternplatz/
Zum Glück ging es dann nach Seesen einfach 10 Kilometer bergab, bis zum Bahnhof hab ich sogut wie kaum treten müssen:-) Ab Herzberg war die Sache dann gemütlich - alte Bahntrassenwege:-)
Teil 2: Spaziergang an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze
Als Pausenort hatte ich mir Duderstadt - mein Geburtsort ausgesucht. Dort gibt es neben vielen schönen Fachwerkhäusern das Grenzlandmuseum Eichsfeld. Dort kann man eine kleine Wandrung enlang der alten Grenzanlagen unternehmen, am Besten einfach die Fotos anschauen. Zusätzlich habe ich ein paar Fotos von der Grenzöffnung meines leider viel zu früh verstorbenen Bruders beigefügt.
Teil 3: Auf nach Hoek van Holland (Rheinmündung)
Nach der Kurzpause führte mich dann die Reise weiter auf dem WHH nach Hannoversch Münden. Der Weg würde Richtung Hann. Münden dann deutlich besser, allerdings erwies sich jetzt das Wetter als nicht gerade fahrradfreundlich. Da meine Kräfte immer noch deutlich dezimiert waren bin ich dann statt der Diemel entlang nach Kassel gefahren und hab den Zug genutzt um nach Schwerte zu kommen. Schwerte liegt an der Ruhr. Durch wunderschöne Landschaften - immer wieder unterbrochen von diveresen Grossstädten und Industriedenkmalen - ging es dann nach Dusiburg. Was für ein Gefühl endlich wieder am Rhein zu sein!
Da das Wetter immer noch mehr als durchwachsen war gestaltete sich die Radreise entlang des Niederrheins mehr als feucht:-( Die Route führte mich nach Emmerich und von da nach Nijmegen. Damit ich die Strecke von Nijmegen nach Hoek van Holland nicht zweimal fahren muss ging es dann an den Bahnhof um ein Zugticket nach Hoek van Holland zu erstehen. Ich bin mir vorgekommen wie im Velo-Paradies, ich konnte mit dem voll beladenen Velo direkt in den Intercity rollern:-)
Grundsätzlich kann man sich fast aussuchen wo denn nun die Rheinmündung zu finden sein könnte, da sich der Rhein kurz vor seiner Mündung in einem Delta kräftig verteilt. Ich hab mich für Hoek van Holland entschieden da hier die Rheinkilometrierung endet. Auch gibts einen tollen Strand und sehr nette Leute:-) Allerdings darf man sich nicht an den vielen Schiffen und auch an den Aufbauten des Rotterdamer Hafens nicht stören...
Teil 4: Von Hoek van Hollland nach Mainz
Nach ein paar sehr angenehmen Ruhetagen machte ich mich dann auf den Kurs Richtung Heimat. Der Weg führte mich via Dortrecht unter anderm in ein traumhaftes Naturschutzgebiet - De Biesbosch. Wer gerne Wasservögel beobachtet sollte hier wirklich mal vorbei schauen. Ich war ein bischen traurig dass ja mein Ziel weiter im Süden liegt, aber ich komme bestimmt wieder!
Jetzt wurde es für ein paar Tage glutheiss, ich habe die schwarze Velohose verflucht. Zur Belohnung wurde es dann hinter Köln wieder nass. Erfahrung aus dem Regen: GoreTex-Schuhe sind was tolles um den Fuss trocken zu halten, aber wenn das Wasser erstmal im Schuh steht, dann bleibt es leider auch drinne :-(
Weiter ging es am Mittelrhein mit seinen wunderschönen Burgen entlang nach Mainz. Hier hab ich mich dann entschlossen auszusteigen, leider sind meine Finger immer noch mehr taub als lebendig. Da ich aber diesen Tourenbericht tippen kann, ist es wohl nicht so schlimm:-)
Mit den Regionalzügen der deutschen Bahn ging es dann zurück via Basel nach Chur. Als Abschluss stand noch der Besuch der Rheinquelle an:
Teil 5: Besuch der Rheinquelle
Zum Abschluss war mein grösster Wunsch nun auch die Rheinquelle zu besuchen. Eigentich war geplant miot dem Velo auf den Oberalp zu fahren, aber es ist auch ein bisschen Weisheit seine eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Daher bin ich mit dem Zug auf den Pass und habe die Quelle erwandert. Besonders fasziniert hat mich das Schild "1340 KM bis zur Mündung". Die Wanderung war wunderschön, vor Allem hat mir das Feld mit lauter Türken-Bünden gefallen
Fazit:
Ich würde sofort wieder gehen. Die Navigation mit dem GPS hat sich bewährt, auch wenn das heisst, dass man zumindest ein Netbook mitnehmen muss - die diversen Karten für diese Tour hätten mehr gewogen.
Holland hat mir sehr gut gefallen, vor allem Hoek van Holland. Meine Vorstellungen von deutschen Radwegen - als nette geteerte Pisten wurde gründlich revidiert, insbesondere der Weser-Harz-Heide hat doch mächtig an meinem Selbstbewusststein gezerrt.
Auf dem Tacho stehen nun rund 1200 km mehr, 2 Kilo Gewicht sind auch weg, was mir ja nicht schadet:-)
Also, bald auf eine neue Abenteuertour, gemäss dem Motto eines Hikrs: Wo ein Wille ist ist auch ein Weg:-))
Hier der Bericht meiner Tour:
Teil 1: Travemünde - Duderstadt
Los ging es in Travemünde, direkt am Strand. Lustigerweise hat mir mein GPS als Höhe -12 Meter angegeben, da steht wohl bei Gelegenheit mal eine Kalibierung an. Es ging über die alte Salzstrasse nach Lüneburg und von da aus über den WHH (Weser-HarzHeide) Richtung Harz.
Da der WHH so "super" ausgeschildert ist gab es jeden Tag diverse "Zusatzkilometer". Nach dem ich den Ausgang aus der schönen Stadt Goslar nicht finden konnte, und ich eh schon platt war von den vielen Kilometern und den diversen Höhenmetern der Vortage, wollte ich mir ein paar Höhenmeter und Kilometer sparen und beschloss nach Seesen zu fahren um dort auf die Bahn nach Herzberg zu verladen.
Leider hab ich mal wieder die Karte nicht richtig gelesen - der Profi schaut sich auch die Höhenmeter an :-) Und so führte mich mein Weg über einen netten Pass mit 15 Promille Steigung und das mit gut 20 Kilo Gepäck am Velo.
Beschreibung des Pass siehe hier: http://www.quaeldich.de/paesse/sternplatz/
Zum Glück ging es dann nach Seesen einfach 10 Kilometer bergab, bis zum Bahnhof hab ich sogut wie kaum treten müssen:-) Ab Herzberg war die Sache dann gemütlich - alte Bahntrassenwege:-)
Teil 2: Spaziergang an der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze
Als Pausenort hatte ich mir Duderstadt - mein Geburtsort ausgesucht. Dort gibt es neben vielen schönen Fachwerkhäusern das Grenzlandmuseum Eichsfeld. Dort kann man eine kleine Wandrung enlang der alten Grenzanlagen unternehmen, am Besten einfach die Fotos anschauen. Zusätzlich habe ich ein paar Fotos von der Grenzöffnung meines leider viel zu früh verstorbenen Bruders beigefügt.
Teil 3: Auf nach Hoek van Holland (Rheinmündung)
Nach der Kurzpause führte mich dann die Reise weiter auf dem WHH nach Hannoversch Münden. Der Weg würde Richtung Hann. Münden dann deutlich besser, allerdings erwies sich jetzt das Wetter als nicht gerade fahrradfreundlich. Da meine Kräfte immer noch deutlich dezimiert waren bin ich dann statt der Diemel entlang nach Kassel gefahren und hab den Zug genutzt um nach Schwerte zu kommen. Schwerte liegt an der Ruhr. Durch wunderschöne Landschaften - immer wieder unterbrochen von diveresen Grossstädten und Industriedenkmalen - ging es dann nach Dusiburg. Was für ein Gefühl endlich wieder am Rhein zu sein!
Da das Wetter immer noch mehr als durchwachsen war gestaltete sich die Radreise entlang des Niederrheins mehr als feucht:-( Die Route führte mich nach Emmerich und von da nach Nijmegen. Damit ich die Strecke von Nijmegen nach Hoek van Holland nicht zweimal fahren muss ging es dann an den Bahnhof um ein Zugticket nach Hoek van Holland zu erstehen. Ich bin mir vorgekommen wie im Velo-Paradies, ich konnte mit dem voll beladenen Velo direkt in den Intercity rollern:-)
Grundsätzlich kann man sich fast aussuchen wo denn nun die Rheinmündung zu finden sein könnte, da sich der Rhein kurz vor seiner Mündung in einem Delta kräftig verteilt. Ich hab mich für Hoek van Holland entschieden da hier die Rheinkilometrierung endet. Auch gibts einen tollen Strand und sehr nette Leute:-) Allerdings darf man sich nicht an den vielen Schiffen und auch an den Aufbauten des Rotterdamer Hafens nicht stören...
Teil 4: Von Hoek van Hollland nach Mainz
Nach ein paar sehr angenehmen Ruhetagen machte ich mich dann auf den Kurs Richtung Heimat. Der Weg führte mich via Dortrecht unter anderm in ein traumhaftes Naturschutzgebiet - De Biesbosch. Wer gerne Wasservögel beobachtet sollte hier wirklich mal vorbei schauen. Ich war ein bischen traurig dass ja mein Ziel weiter im Süden liegt, aber ich komme bestimmt wieder!
Jetzt wurde es für ein paar Tage glutheiss, ich habe die schwarze Velohose verflucht. Zur Belohnung wurde es dann hinter Köln wieder nass. Erfahrung aus dem Regen: GoreTex-Schuhe sind was tolles um den Fuss trocken zu halten, aber wenn das Wasser erstmal im Schuh steht, dann bleibt es leider auch drinne :-(
Weiter ging es am Mittelrhein mit seinen wunderschönen Burgen entlang nach Mainz. Hier hab ich mich dann entschlossen auszusteigen, leider sind meine Finger immer noch mehr taub als lebendig. Da ich aber diesen Tourenbericht tippen kann, ist es wohl nicht so schlimm:-)
Mit den Regionalzügen der deutschen Bahn ging es dann zurück via Basel nach Chur. Als Abschluss stand noch der Besuch der Rheinquelle an:
Teil 5: Besuch der Rheinquelle
Zum Abschluss war mein grösster Wunsch nun auch die Rheinquelle zu besuchen. Eigentich war geplant miot dem Velo auf den Oberalp zu fahren, aber es ist auch ein bisschen Weisheit seine eigenen Möglichkeiten realistisch einzuschätzen. Daher bin ich mit dem Zug auf den Pass und habe die Quelle erwandert. Besonders fasziniert hat mich das Schild "1340 KM bis zur Mündung". Die Wanderung war wunderschön, vor Allem hat mir das Feld mit lauter Türken-Bünden gefallen
Fazit:
Ich würde sofort wieder gehen. Die Navigation mit dem GPS hat sich bewährt, auch wenn das heisst, dass man zumindest ein Netbook mitnehmen muss - die diversen Karten für diese Tour hätten mehr gewogen.
Holland hat mir sehr gut gefallen, vor allem Hoek van Holland. Meine Vorstellungen von deutschen Radwegen - als nette geteerte Pisten wurde gründlich revidiert, insbesondere der Weser-Harz-Heide hat doch mächtig an meinem Selbstbewusststein gezerrt.
Auf dem Tacho stehen nun rund 1200 km mehr, 2 Kilo Gewicht sind auch weg, was mir ja nicht schadet:-)
Also, bald auf eine neue Abenteuertour, gemäss dem Motto eines Hikrs: Wo ein Wille ist ist auch ein Weg:-))
Tourengänger:
bikerin99

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