Schächentaler Windgälle (2764m)

Die Schächentaler, oder auch Höch Windgälle, wurde auf Hikr schon einige Male beschrieben.  Nichts desto trotz möchte ich von unserem tollen Erlebnis berichten. ;-)

Gestartet sind wir vom kleinen Parkplatz bei der letzten Links-Haarnadel-Kurve vor dem Klausenpass Hotel. Der Weg führt bestens rot-weiss markiert via Vorderen Rustigen unterhalb des Geissbergs vorbei am Seelein Unter Chulm zum Ruosalper Chulm.  Dieser Abschnitt ist sehr grün und schon bald erkennt man den Felsriegel der Läged Windgälle. Anschliessend ohne Markierungen aber den gut erkennbaren Wegspuren folgend Richtung Ober Sädel bis man vor der ausladenden Wand der Läged Windgälle steht. (T3, 1.25h)

Das linke Couloir ist zwar steil, kann relativ einfach bestiegen werden, auch wenn es anfänglich nicht den Anschein macht. Einzig das viele lose Gestein birgt Gefahren. Helm empfehlenswert! Wer keine Steine auslösen möchte kann rechts im Couloir die Wand hochkraxeln (II). Wie immer ist diese schöne Passage viel zu kurz (T4, 10 min).

Oben angekommen findet man sich in einer völlig neuen Welt wieder. Grau in grau unterteilen schöne Steinstufen die grossen Karrenfeldern, im Hintergrund der eindrückliche Blick zur Schächentaler Windgälle. Hier soll man rauf können? Oje!

Wir möchten erst auf die Läged Windgälle und wollen es über den Grat versuchen. Also gleich nach dem Couloir in lässiger Kraxlerei auf den Grat. Das geht tip top aber die Freude ich von kurzer Dauer. Der Grat hat ein abruptes Ende und man müsste abseilen. Also zurück auf das Karrenfeld. Weiter vorne versuchen wir es noch einmal - mit dem selben Resultat. Auch der dritte Versuch scheitert so dass wir die Lägend Windgälle erstmal bei Seite lassen und uns auf das Tagesziel, die Schächentaler Windgälle, konzentrieren. Rund 1 Stunde nach dem Couloir erreichen wird den Fuss der Schächentaler Windgälle. (1h, normalerweise T3-T4, Versuch über den Grat T5-T6)

Der Aufstieg zum Gipfel ist einfacher als erwartet und als es von weitem aussieht. Der Weg ist dank der vielen gelben Punkten super gut zu erkennen. Immer wieder wechseln sich Kraxelstellen und leicht ausgesetzte Pfadspuren ab bis wir nach etwas mehr als einer halben Stunde den Gipfel erreichen. (T6-, II, 30min). 

Trotz schlechter Sicht und aufkommendem Nebel geniessen wir eine ausgiebige Mittagspause bevor wir uns wieder auf den Abstieg machen. Der Weg führt uns auf der gleichen Route zurück an den Fuss der Schächentaler Windgälle (30min, T6-) Der Abstecher zur Lägend Windgälle ist von dieser Seite wirklich keine Hexerei (20min, T3). Von der Läged Windgälle ziemlich diretissima auf das Karrenfeld und von dort zurück zum Couloir, dieses abgestiegen und zurück zum Ruosalper Chulm gewandert. (1h, T4)

Wer genug hat vom 'Gleichen-Weg-zweimal-Laufen' kann die Höhenwanderung vom Ruosalper Chulm zum Balmer Grätli noch unter die Füsse nehmen. Bei tollem Wetter sicher sehr hübsch, auf jeden Fall eine Abwechslung! :-) Vom Balmer Grätli erst auf dem markierten Weg Richtung Klausenpass Hotel und irgendwann dann querfeldein über die Wiesen zurück zum Auto. (T3, 1,25h)

Unser Tipp: Helm nicht vergessen!

Die Zeiten verstehen sich ohne grossen Pausen!