Monte Limidario: durch das NE-Couloir nach Bordei
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Um nicht über 8h mit öV fahren zu müssen, war bisher fast jede Ausrede gut genug gewesen, bis an dem Tag, als Wetterbericht und Lawinenbulletin eigentlich nur für diese Tour perfekt zu passen schienen. Nach der Ankunft um 9.30 im frühlingshaft milden Brissago wollte ich die 40min Wartezeit bis zur Weiterfahrt nach Piodina in der Zanzottera vertreiben. Aber schon nach einer Viertelstunde nahm mich ein Kunde bis dorthin mit, liess mich jedoch angesichts der vorgerückten Stunde ernsthaft an meinem Vorhaben zweifeln, waren doch bis Cortaccio zunächst immer noch gut 700Hm Portage auf Asphaltstrasse und Bergweg zu bewältigen. Aber ich hatte Glück: ein Bewohner der Costa di Piodina fuhr mich nach Cortaccio, beurteilte meine Projekt weitaus pragmatischer und erklärte mir die beiden Aufstiegsvarianten über Vantarone und das Rifugio Al Legn zur Btta di Valle. Vielen Dank!
Aufstieg: von Cortaccio (1067m) auf dem markierten Bergweg skitragend bis ca. 1220m und abzweigend auf einem leicht absteigenden Pfad mit Ski nach SW ins Valle della Pioda, wo mich vereiste Felsstufen von einem Direktaufstieg abhielten. Auf dem Pfad weiter nach Rescerasca (1207m) und z.T. dem markierten Bergweg folgend auf sonnseits tragendem Bruchharsch entlang der E-Rippe und N an der Alpe Pianoni (1612m) vorbei zu P. 1963 (bis 35 Grad). Wegen schattseits grundlosem Pulver verzichtete ich auf eine Querung in das mittlere Valle di Pianoni und den faszinierenden Aufstieg von
skyboy1969 durch dieses und das steile E-Couloir. Nun bei böigem Nordföhn über den verwächteten SE-Grat (eine kurze Tragpassage) auf den Monte Limidario (2188.1m), 3h 30min, ZS.
Abfahrt: kurz über die S-Flanke bis zum tief eingeschnittenen NE-Couloir. Durch dieses hinunter (ca. 160 Hm, bis 45 Grad, die unterste Felsstufe N umfahrend) und weiter nach NE bis ca. 1700m (stark verblasen, einige abgehende oberflächliche Schneebretter und Treibschneekeile). Nun entlang dem eingezeichneten Bergweg (ab dem Wald sichtbare Markierungen) ruppig und einigen vereisten Stufen ausweichend durch das Val di Bordei bis ca. 950m. Ski tragend nach Marrone (826m) und auf harten Schneeresten nach Bordei (726m). Zu Fuss auf der Strasse hinüber nach Palagnedra (657m) und hinunter zur Bahnstation Fta di Palagnedra (ca. 545m) der Centovallibahn (2 kurze Gegenanstiege), insgesamt 7h, S.
Material: zusätzlich Leichtpickel und -steigeisen, die ich aber nicht brauchte.
Ich hatte es geahnt: trotz doch nicht ganz optimalen Schneeverhältnissen übertraf die Tour in landschaftlicher Hinsicht alle meine Erwartungen und wäre wohl auch durch den Monte Etna oder Sail'n'Ride in den norwegischen Fjorden kaum zu überbieten...oder mit den Worten des Dichters:
"So komm! dass wir das Offene schauen,
Dass ein Lebendiges wir suchen, so weit es auch ist." (F. Hölderlin, Brod und Wein)
Aufstieg: von Cortaccio (1067m) auf dem markierten Bergweg skitragend bis ca. 1220m und abzweigend auf einem leicht absteigenden Pfad mit Ski nach SW ins Valle della Pioda, wo mich vereiste Felsstufen von einem Direktaufstieg abhielten. Auf dem Pfad weiter nach Rescerasca (1207m) und z.T. dem markierten Bergweg folgend auf sonnseits tragendem Bruchharsch entlang der E-Rippe und N an der Alpe Pianoni (1612m) vorbei zu P. 1963 (bis 35 Grad). Wegen schattseits grundlosem Pulver verzichtete ich auf eine Querung in das mittlere Valle di Pianoni und den faszinierenden Aufstieg von

Abfahrt: kurz über die S-Flanke bis zum tief eingeschnittenen NE-Couloir. Durch dieses hinunter (ca. 160 Hm, bis 45 Grad, die unterste Felsstufe N umfahrend) und weiter nach NE bis ca. 1700m (stark verblasen, einige abgehende oberflächliche Schneebretter und Treibschneekeile). Nun entlang dem eingezeichneten Bergweg (ab dem Wald sichtbare Markierungen) ruppig und einigen vereisten Stufen ausweichend durch das Val di Bordei bis ca. 950m. Ski tragend nach Marrone (826m) und auf harten Schneeresten nach Bordei (726m). Zu Fuss auf der Strasse hinüber nach Palagnedra (657m) und hinunter zur Bahnstation Fta di Palagnedra (ca. 545m) der Centovallibahn (2 kurze Gegenanstiege), insgesamt 7h, S.
Material: zusätzlich Leichtpickel und -steigeisen, die ich aber nicht brauchte.
Ich hatte es geahnt: trotz doch nicht ganz optimalen Schneeverhältnissen übertraf die Tour in landschaftlicher Hinsicht alle meine Erwartungen und wäre wohl auch durch den Monte Etna oder Sail'n'Ride in den norwegischen Fjorden kaum zu überbieten...oder mit den Worten des Dichters:
"So komm! dass wir das Offene schauen,
Dass ein Lebendiges wir suchen, so weit es auch ist." (F. Hölderlin, Brod und Wein)
Tourengänger:
lorenzo

Communities: Ticino Selvaggio
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