Schwanberg - Wanderziel in Mainfranken


Publiziert von laponia41 , 17. Oktober 2010 um 14:57.

Region: Welt » Deutschland » Östliche Mittelgebirge » Sonstige Höhenzüge und Talgebiete
Tour Datum:13 Oktober 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 300 m
Abstieg: 300 m
Strecke:20 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:cff logo Kitzingen

Jährlich besuchen wir unsere Familienangehörigen in Franken. Wir fühlen uns in dieser prächtigen Landschaft sehr wohl, freuen uns am urigen Dialekt der Einheimischen und geniessen die typischen kulinarischen Spezialitäten.

Dieses Jahr wollte ich unbedingt wieder einmal auf den Schwanberg wandern. Diese 460 Meter hohe Erhebung nennt sich zwar stolz Berg, ist aber aus der Sicht ehrgeiziger Gipfelstürmer wohl nur ein Hügelchen. Kein Wunder, dass keiner der fränkischen Hikr jemals auf die absurde Idee gekommen ist, den Schwanberg in einem Bericht auch nur zu erwähnen.Das ganze Wandergebiet des Steigerwaldes wird gar nicht oder nur stiefmütterlich behandelt.

Demnach war meine Wanderung eine Hikr-Première. Von Sickershausen aus war der Anmarsch relativ lang, und weil ich ohne Karte wanderte und anfänglich Bodennebel die Sicht beeinträchtigte, erreichte ich Rödelsee am Fuss des Schwanbergs mit einigen Umwegen. Hier hatte ich eine grosse Auswahl an Wanderwegen: zwei Rundwege, ein Weinweg, ein Panoramaweg. Kein Hinweis, wo's hochgeht auf den Schwanberg. Deshalb war ich wiederum nicht auf der Idealroute unterwegs. Nach dem Aufstieg durch die Weinberge fand ich zufällig einen Pfad, der mich durch den Wald hinaufführte auf das Plateau des Schwanbergs.

Hier oben befindet sich ein evangelisches Kloster. Aus zwei Gründen trat ich da nicht ein: Erstens dürfen in die Communität Casteller Ring nur Frauen eintreten, und zweitens wollte ich das bevorstehende Treffen der Hikr Communität nicht verpassen, zumal ich mich da als Fondue-Koch anerboten habe.

Im Abstieg hielt ich mich dann an Markierungen und fand sicher zurück nach Rödelsee, wo meine Angehörigen inzwischen mit dem Auto eingetroffen waren. Im Gasthaus Löwenhof gab es dann eine echt fränkische Mahlzeit, ofenfrisches Krustenschäufele mit Klössen auf Speckkraut, begleitet von einem Schoppen Frankenwein. Das Ganze wurde abgerundet mit einem fränkischen Trester und dem anschliessenden Verdauungsspaziergang über Fröhstockheim und Hoheim zurück nach Sickershausen.

Fazit: Bei diesem prächtigen Herbstwetter genoss ich die Wanderung in dieser prächtigen Landschaft sehr. Zwar hatte man nicht mehr die Fernsicht der vorangegangen Tage. Es war aber sehr eindrücklich, wie in der Ferne die durch den Dunst weich gezeichnete Landschaft mit dem Himmel buchstäblich zerfloss.

Noch ein Hinweis für geografische Laien: Franken befindet sich zwar im Freistaat Bayern. Gesprochen wird hier aber nicht bayerisch, sondern fränkisch. Und wer weiss, was ein Mamaladaamala ist, zählt schon fast zu den Einheimischen.

Tourengänger: laponia41


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Kommentare (10)


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Gelöschter Kommentar

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 17. Oktober 2010 um 17:23
Freut mich natürlich, dass eine erste Reaktion aus Franken kommt. Meine Heimat ist ja das Emmental, das Land der Chuchichäschtli.

Gruss Peter

Sputnik Pro hat gesagt:
Gesendet am 17. Oktober 2010 um 21:52
Schöne Bilder aus Deutschland, es ist immer schön einmal etwas Anderes aus dem grossen Kanton ausserhalb von Bayern.

Viele Grüsse,

Sputnik

laponia41 hat gesagt: RE:
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 08:38
Es freut mich natürlich, dass auch Berichte über nicht spektakuläre Gebiete bei hikr.org beachtet werden. Es wundert mich aber schon, dass es über die Wandergebiete Steigerwald und Hassberge praktisch keine Berichte und Wegpunkte gibt. Viele Schweizer-Hikr haben doch die Angewohnheit, im Übergang vom Herbst zum Winter auch die nähere Umgebung zu erkunden.

Viele Grüsse und bis bald auf der Bannalp
Peter

gero hat gesagt: Daham is daham !
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 15:14
Servus Bederla,

goud, daß Du a wengala über mei fränggische Heimad erzähl'n dousd!

Mei Heimadschdad Nermberch is zwoar a wengala endfernd vom Rödelsee und vom Schwoanaberch, und douderwegn woar i a nu ned dod'n - oba hin und wieda dääd i scho a wous berichdn vo dera Fränggischen Schweiz und vo dera gandsen Umgebung - wenn i ned dauernd in dera Schweids umernanda reisen dääd! Dou wo Eure scheena Vierdausenda rumstenga, weil dou davu, dou hama ned a sou viele in die Ostalbn, woasd!

Und an goud'n Frangenwein mid an Scheiferla und Gniedla derzou ... hmm, dou grieg i schon von dera Vorschdellung an mords Abbedid!

Mou i edzerdla des übersedzn? Naa, iich glaab, des dousd na scho verstehgn, oda?

Jedenfalls viele Grüße ins Emmental mit den schönen Walm- und Krüppelwalmhäusern - schön ist es auch anderswo, und hier bin ich sowieso....

vom Bergkameraden Georg

Gemse hat gesagt: RE:Daham is daham !
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 18:53
Ich glaube, das hat er nicht verstanden. Ich bin gebürtiger Würzburger. Ich habe viele Wanderungen auch in die Rhön gemacht. Das war in den 50er - Anfang 60ger Jahre. Wer hatte da schon einen Foto und heute komme ich leider nicht mehr rauf. Bitte vergiss nicht die Meefischli.
Gruß Karl

laponia41 hat gesagt: RE:Daham is daham !
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 19:32
Das hat er sehr wohl verstanden! Und noch etwas zum goud'n Frangenwein:

Za viel it ungesund! hässt an alts
Schprüchwort. S it wos derhinter!
Doch wenn mer trinkt, da denkt mer als:
Za weng it nu ungsünder!

(Joseph Kram, 20.02.1852 bis 19.03.1874)

gero hat gesagt: Unter-, Ober-, Mittelfränkisch
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 19:40
Servus Peter,

ja, Karl hat in gewisser Weise Recht: die von Dir beschriebene Gegend ist ja bereits Unterfranken - da hat meine mittelfränkische Mundart nix mehr zu suchen. Und Unterfränkisch kann ich nicht, da werden gelegentlich die Endsilben verschluckt und dafür ein "li" hinten drangehängt - z.B. Karls Meefischli ...

Also nix für ungut ... und nochmals Danke für Deinen Beitrag aus dem Fränkischen im weiteren Sinne!

Gruß ins Emmental vom Georg

Gemse hat gesagt: RE:Unter-, Ober-, Mittelfränkisch
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 19:54
Leider kann ich kein echtes Unterfränkisch mehr, nur so viel weiss ich: In Würzburg sagt man - wie weit reicht der Nebel - Bis Radersacker (5km südl. von Wbg) - da heißt er Nabl.
Servus und alles Gute weiterhin
Karl

Gemse hat gesagt: RE:Daham is daham !
Gesendet am 18. Oktober 2010 um 19:48
Endschuldigung, so wars nicht gemeint.
Viele unterfränkische Grüße
Karl


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