Galenstock (Skidepot N-Grat) & Tiefenstock (3515 m)
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Galenstock gewollt - Tiefenstock bekommen
[Tour Robert mit Reto]
"Brennt die Sonne glühend heiß,
rinnt der Schweiß auch ohne Fleiß."
Diese beiden Zeilen aus dem Album "Tabaluga" von Peter Maffay kamen mir bald nach Betreten des in die schon kraftvolle Morgensonne getauchten Tiefengletscher in den Sinn und begleiteten mich den Rest des Aufstieges zum Skidepot unter P. 3418 am Fußes des Nordgrates zum Galenstock. Denn eigentlich sollte dieser unser heutiges Tourenziel sein. Aber es kam etwas anders...
Um 5 Uhr starteten Reto und ich am Parkplatz auf der Furkapass-Straße an der Barrikade rund 1,5 km nach Realp bei Hostetten. Wir mussten etwa 100 m die Ski tragen, dann konnten wir mit Skiern auf der teils noch mit einigen Zentimetern Schnee bedeckten, teils überfrorenen Straße die ersten Serpentinen hinauf gehen. Am westlichen Horizont begann gerade die Dämmerung als wir kurz von Chumme die Passstraße verließen und über den sanften Rücken auf noch gefrorenem Schnee hinauf zum Hotel Galenstock (1995 m) stiegen.
Wir passierten das Hotel Galenstock etwas nordwestlichen und folgten anschließend den Stangen über den Tätsch (P. 2272) und vorbei an P. 2395 Richtung Albert-Heim-Hütte. Als wir den Tätsch erreichten ging die Sonne auf und tauchte die Berglandschaft in warmes, gelbes Licht - wieder einmal ein atemberaubendes Schauspiel. Kurz nach P. 2395 verließen Hüttenweg und fuhren kurz hinab zu P. 2409. Nun folgten wir dem flachen Tal südlich der Albert-Heim-Hütte in einer leichten Linkskurve zum Tiefengletscher, der bereits voll in der Sonne lag.
Der steile Aufschwung des Gletschers zwischen 2600 m und 2700 m war kein Problem und konnte in wenigen Kehren überwunden werden. Dann stiegen wir weiter den Gletscher hinauf und hielten uns links der Mittelmoräne. Am Fuße des N-Grates des Galenstocks konnten wir bereits einige Tourengehen erkennen, die den steilen Hang hinauf zum Skidepot querten. Bei ca. 3100 m bogen wir von der Spur nach links zum Tiefenstock ab und machten uns an den Aufstieg zum Skidepot. Wegen der starken Sonneneinstrahlung wurde uns ziemlich warm und das Gehtempo verlangsamte sich zusehens. Aus den Felsen heraus waren schon einige kleinere Rutsche auf den Hang abgegangen. Kurz vor dem Skidepot gab dann zwei deutliche Zisch-Wumm-Geräusche.
Um viertel nach zehn erreichten wir fast planmäßig das Skidepot unterhalb des N-Grates. Die ständigen Rutsche aus den Felsen und nicht zuletzt die beiden Wumms machten uns aber vorsichtig. Die Überlegung war, dass in zwei Stunden, wenn wir wieder vom Gipfel kämen, der Steilhang wohl noch gefährlicher werden könnte. Reto hatte außerdem gesundheitliche Probleme und wollte den Gipfelaufstieg nicht mehr angehen. So entschlossen wir uns abzubrechen und sofort wieder abzufahren. Sehr schade, das Ziel lag schon zum Greifen nahe...
Vorsichtig fuhren ohne Zwischenfälle wieder zum Tiefengletscher ab. Hier schlug Reto vor, ich solle doch auf den Tiefenstock gehen, während er unten auf dem Gletscher in der Sonne liegen würde. Da ich nicht alleine sein würde (eine große Gruppe kam gerade vom Gipfel, einige weitere Tourengeher waren im Aufstieg) nahm ich den Vorschlag an. Das Skidepot war gut zu erreichen, der Gletscherschrund mit Schnee gefüllt. Im Gegensatz zu letztem August war der Aufstieg durch das kleine Couloir am Fixseil kein Problem und auch die folgende Passage zum Grat hinauf durch den Schnee gut machbar. Der weitere Weg zum Gipfel ist dann fast ein Spaziergang. Genau um 12 Uhr erreichte ich den Gipfel des Tiefenstocks.
Das sich mir bietende Panorama war umwerfend. Die Gipfel des Berner Oberlandes im Osten und die Berg um Zermatt waren ebenso zu sehen wir die Bündner Berge im Osten. Einfach großartig. Am Gipfel traf ich Erika und Michael, mit denen ich anschießend zusammen abstieg. So kam ich auch in den Genuss des Abseilen durch das kleine Couloir hinab zum Gletscher - vielen Dank euch beiden nochmals!
Dann gings an die Abfahrt durch schönen Sulz auf den Gletscher und den völlig aufgeweichten Schnee in den Hängen oberhalb des Hotels Tiefenbach auf die Furka-Passstraße. Insgesamt eine beeindruckende Tour, wenn auch das Gipfelglück auf dem Galenstock gefehlt hat; eine offene Rechnung, die allerdings durch die geschlossene am Tiefenstock aufgewogen wurde. Vielen Dank auch an Reto, es wieder viel Spaß gemacht!
Verhältnisse
Lawinengefahr "mäßig" für trockene Lawinen; Gefahr für Nassschneelawinen im Tagesverlauf auf "erheblich" ansteigend. Viele Rutsche und kleine Nassschneelawinen aus den Felsen auf den Gletscher. Zwei deutliche Wumms beim Aufstieg zum Skidepot Galenstock N-Grat.
Nur noch wenig Schnee auf der Furka-Passstraße und hinauf zum Hotel Galenstock. Morgens gefrorene Schneedecke, Harscheisen zu empfehlen, je nach Qualität der Felle. Dann noch durchgängige Schneedecke.
Bei der Abfahrt oben bis ca. 2200 m schöner Sulz, danach im Tiefenbachtal ziemlich aufgeweicht und anstrengend.
[Tour Robert mit Reto]
"Brennt die Sonne glühend heiß,
rinnt der Schweiß auch ohne Fleiß."
Diese beiden Zeilen aus dem Album "Tabaluga" von Peter Maffay kamen mir bald nach Betreten des in die schon kraftvolle Morgensonne getauchten Tiefengletscher in den Sinn und begleiteten mich den Rest des Aufstieges zum Skidepot unter P. 3418 am Fußes des Nordgrates zum Galenstock. Denn eigentlich sollte dieser unser heutiges Tourenziel sein. Aber es kam etwas anders...
Um 5 Uhr starteten Reto und ich am Parkplatz auf der Furkapass-Straße an der Barrikade rund 1,5 km nach Realp bei Hostetten. Wir mussten etwa 100 m die Ski tragen, dann konnten wir mit Skiern auf der teils noch mit einigen Zentimetern Schnee bedeckten, teils überfrorenen Straße die ersten Serpentinen hinauf gehen. Am westlichen Horizont begann gerade die Dämmerung als wir kurz von Chumme die Passstraße verließen und über den sanften Rücken auf noch gefrorenem Schnee hinauf zum Hotel Galenstock (1995 m) stiegen.
Wir passierten das Hotel Galenstock etwas nordwestlichen und folgten anschließend den Stangen über den Tätsch (P. 2272) und vorbei an P. 2395 Richtung Albert-Heim-Hütte. Als wir den Tätsch erreichten ging die Sonne auf und tauchte die Berglandschaft in warmes, gelbes Licht - wieder einmal ein atemberaubendes Schauspiel. Kurz nach P. 2395 verließen Hüttenweg und fuhren kurz hinab zu P. 2409. Nun folgten wir dem flachen Tal südlich der Albert-Heim-Hütte in einer leichten Linkskurve zum Tiefengletscher, der bereits voll in der Sonne lag.
Der steile Aufschwung des Gletschers zwischen 2600 m und 2700 m war kein Problem und konnte in wenigen Kehren überwunden werden. Dann stiegen wir weiter den Gletscher hinauf und hielten uns links der Mittelmoräne. Am Fuße des N-Grates des Galenstocks konnten wir bereits einige Tourengehen erkennen, die den steilen Hang hinauf zum Skidepot querten. Bei ca. 3100 m bogen wir von der Spur nach links zum Tiefenstock ab und machten uns an den Aufstieg zum Skidepot. Wegen der starken Sonneneinstrahlung wurde uns ziemlich warm und das Gehtempo verlangsamte sich zusehens. Aus den Felsen heraus waren schon einige kleinere Rutsche auf den Hang abgegangen. Kurz vor dem Skidepot gab dann zwei deutliche Zisch-Wumm-Geräusche.
Um viertel nach zehn erreichten wir fast planmäßig das Skidepot unterhalb des N-Grates. Die ständigen Rutsche aus den Felsen und nicht zuletzt die beiden Wumms machten uns aber vorsichtig. Die Überlegung war, dass in zwei Stunden, wenn wir wieder vom Gipfel kämen, der Steilhang wohl noch gefährlicher werden könnte. Reto hatte außerdem gesundheitliche Probleme und wollte den Gipfelaufstieg nicht mehr angehen. So entschlossen wir uns abzubrechen und sofort wieder abzufahren. Sehr schade, das Ziel lag schon zum Greifen nahe...
Vorsichtig fuhren ohne Zwischenfälle wieder zum Tiefengletscher ab. Hier schlug Reto vor, ich solle doch auf den Tiefenstock gehen, während er unten auf dem Gletscher in der Sonne liegen würde. Da ich nicht alleine sein würde (eine große Gruppe kam gerade vom Gipfel, einige weitere Tourengeher waren im Aufstieg) nahm ich den Vorschlag an. Das Skidepot war gut zu erreichen, der Gletscherschrund mit Schnee gefüllt. Im Gegensatz zu letztem August war der Aufstieg durch das kleine Couloir am Fixseil kein Problem und auch die folgende Passage zum Grat hinauf durch den Schnee gut machbar. Der weitere Weg zum Gipfel ist dann fast ein Spaziergang. Genau um 12 Uhr erreichte ich den Gipfel des Tiefenstocks.
Das sich mir bietende Panorama war umwerfend. Die Gipfel des Berner Oberlandes im Osten und die Berg um Zermatt waren ebenso zu sehen wir die Bündner Berge im Osten. Einfach großartig. Am Gipfel traf ich Erika und Michael, mit denen ich anschießend zusammen abstieg. So kam ich auch in den Genuss des Abseilen durch das kleine Couloir hinab zum Gletscher - vielen Dank euch beiden nochmals!
Dann gings an die Abfahrt durch schönen Sulz auf den Gletscher und den völlig aufgeweichten Schnee in den Hängen oberhalb des Hotels Tiefenbach auf die Furka-Passstraße. Insgesamt eine beeindruckende Tour, wenn auch das Gipfelglück auf dem Galenstock gefehlt hat; eine offene Rechnung, die allerdings durch die geschlossene am Tiefenstock aufgewogen wurde. Vielen Dank auch an Reto, es wieder viel Spaß gemacht!
Verhältnisse
Lawinengefahr "mäßig" für trockene Lawinen; Gefahr für Nassschneelawinen im Tagesverlauf auf "erheblich" ansteigend. Viele Rutsche und kleine Nassschneelawinen aus den Felsen auf den Gletscher. Zwei deutliche Wumms beim Aufstieg zum Skidepot Galenstock N-Grat.
Nur noch wenig Schnee auf der Furka-Passstraße und hinauf zum Hotel Galenstock. Morgens gefrorene Schneedecke, Harscheisen zu empfehlen, je nach Qualität der Felle. Dann noch durchgängige Schneedecke.
Bei der Abfahrt oben bis ca. 2200 m schöner Sulz, danach im Tiefenbachtal ziemlich aufgeweicht und anstrengend.
Tourengänger:
alpinos

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