Über dem Bodensee – von Riemen über den Fünfländerblick nach Rheineck


Publiziert von Seeger , 23. April 2010 um 00:50.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:22 April 2010
Wandern Schwierigkeit: T1 - Wandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 262 m
Abstieg: 691 m
Strecke:Strecke: 12,7 km: Riemen – Fürschwendi – Fünfländerblick (Rossbüchel) – Unterbilchen – Landegg – Buechberg (Steinig Tisch) – Bahnhof Rheineck
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postautoverbindung von Rheineck nach Heiden – Umsteigen in Postautolinie nach Eggersriet. Riemen liegt kurz vor Eggersriet
Zufahrt zum Ankunftspunkt:SBB/Thurbo von Rheineck
Unterkunftmöglichkeiten:Einkehr: Rossbüchel (momentan wegen Brandschaden geschlossen) Steinig Tisch
Kartennummer:Swissmap 6 - Ostschweiz 1:25'000

Im Appenzeller Vorderland verlaufen verschiedene Höhenzüge – abgebaute Nagelfluh- und Sandsteinsedimente – zum Rheintal und Bodensee hinunter. Ein sehr gepflegtes Wanderwegnetz umspinnt Heiden und Walzenhausen. Und welch ein erhabenes Gefühl, über dem Bodensee zu „schweben“! Dazu ein wunderbarer Frühlingstag mit blühenden Wiesen und Obstbäumen.
Ich starte in Riemen, einem kleinen Weiler rund einen Kilometer von Eggersriet entfernt. Auf dem sogenannten „Reichsweg“ (tönt irgendwie speziell) steige ich gegen Norden zu einer lieblichen und offenen Ebene. Und schon sehe ich den Bodensee. Im Dunst. Aber trotzdem sind die Buchten und Landzungen von Horn, Arbon und Romanshorn gut zu erkennen. In Fürschwendi entdecke ich eine Käserei. Da kaufe ich rezenten Appenzellerkäse von der besten Sorte. Absolut zu empfehlen. Ein kleiner Schwatz und kurzes Flattieren des gutmütigen Sennenhundes. Und der Käse ist mir doppelt sympathisch.
Zuerst eine kleine Steigung, dann in den Wald hinein zum Höhenzug des Fünfländerblickes. Das Restaurant Rossbüchel ist zur Hälfte abgebrannt. Die Abklärungen ziehen sich hin und dieser Ausflugsort bleibt vorderhand leider geschlossen. Der Ausblick auf den Bodensee und Rorschach in der Tiefe sind einmalig. Wie eine Himmelsleiter. Das hat auch eine Spenderin der Lourdeskapelle wahrscheinlich so empfunden. Auf der Krete steht das sehr gepflegte Kirchlein mit einem wunderschönen Interieur. Eingerahmt in Blumen steht die weisse Madonna in einer gemauerten Fels-Nische. Gespendete Kerzen flackern.
Über den breiten Geländerücken nach Unterbilchen. Herausgeputzte Häuser auf dem sonnigen Balkon über dem See. Auf einem romantischen Weg durch den Wald nach Landegg, einst bekanntes Hotel und Restaurant, heute Asylantenheim. Eine etwas versteckte jedoch mit gelbem Rauteck bezeichnete Stiege führt zum Bächlein hinunter. Gemütliches Geplätscher begleitet mich und wie bin ich erfreut, dass der untere Teil renaturiert wird. Röhren raus – Steinbett rein. Jetzt halte ich nach rechts und erreiche die Station Wienacht-Tobel der Rheineck-Heiden-Bahn. Vor dem Geleise führt mich der Weg nach links in den Kreienwald. Querfeldein erreiche ich den Steinbruch Bärlocher, wo ich im Militärdienst immer Unterschlupf fand. Dreissig Jahre her. Die Abbau-Wand steht einiges höher oben. Also nicht nur meine Haarfarbe hat sich verändert. Ein Trost.
Auf markiertem Wanderweg in die Buechsteiggasse – kleiner Pass zwischen Staad und Thal. Mittagessen: Menü 1, erweitert mit dem Appenzeller-Käse der Käserei Acker in Fürschwendi. Geradeaus am Schloss Greifenstein (Privatbesitz) vorbei auf die etwa zwei Kilometer lange Rippe des Buechberges leicht ansteigend hinauf. Vom Flugplatz Altenrhein starten Flieger. Das gleichmässige Rauschen der Autobahn ist unüberhörbar. Ganz vorne steht das Restaurant „Steinig Tisch“. Auf der Sonnenterrasse schlürfe ich eine Glace. Blick auf Thal und die Rebberge.
Gestärkt nehme ich die letzte Etappe unter die Füsse: Schlussspurt zum Bahnhof Rheineck. Wie das Landen der Flieger ist das Gefühl beim Hinuntersteigen nach Buriet.
Und die Zivilisation hat mich wieder: Teerstrasse – Fussgängerstreifen – Autos – Lastwagen – Fabriken.
 

Tourengänger: Seeger


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