Grauspitz

Leider folgte das Sonntagswetter nicht  seiner Vorhersage. Nachdem ich eine Nacht in Vorsiez

im hinteren Weisstannental im Auto verbrachte, hoffte ich doch auf die Aufhellungen, die der Meteorologe um kurz vor 06 Uhr für den Vormittag prophezeite.

Von Vorsiez 1175 m auf breitem Alpweg kurzweilig über die Steilstufen nach Unterscheubs 1642 m.

Ab hier durchgehend mit Kurzski  im Schnee nach Oberscheubs, nördlich um den Graseggchopf  zum Beginn des NW-Rückens der Grauspitz. Ab hier zu Fuß  mäßig steil zum Westgrat und zum höchsten Punkt der Grauspitze 2478 . Ringsum auch alles grau, Nebeluntergrenze ca 2600 m und leichter Schneefall, aber kaum Wind. Bin noch etwas hin und her gelaufen um den Aufhellungen

eine Chance zu geben, erfolglos.

Auch bei der Abfahrt weiter grau. Dann eben nicht. Jetzt wollte ich sie auch nicht mehr, sonst bin

ich nur beleidigt, wenn ich im Wald stehe und oben leuchten die Gipfel ohne mich.

Berge mit Schnee, ohne Licht und Schatten sind eine sehr triste Angelegenheit.

Daß eine Bisenströmung so schnell in eine SW-Lage umkippen kann ist allerhand und auch noch
ohne jegliche Miniföhneffekte.

Bei viel Schnee kann man auch von Walabütz-Untersäss direkt durch die Schlucht in den hinteren Talkessel gelangen um die Grauspitze von Süden, oder den Heubützler über die Westflanke zu

besteigen. Ein Übergang über den Heubützlipass ins Sardonagebiet ist auch gut möglich.

Im Weisstannental gibt es bei guten Verhältnissen einige anspruchsvolle Skitouren, die im Band 5 „Alpine Skitouren“ von 1990 nicht erwähnt werden .