Arco, ...immer wieder (5)

Klettertrip nach Arco, Do., 21.05. bis Fr. 29.05.2009 mit Ernesto, Holger, Helmut, Reinhold, Albert und weiteren 8 Teilnehmer der Sektion Köln des DAV.

Am Mittwoch, 27.05.09 gehen Ernesto und ich wieder zum Parete San Paolo und hier zur “Via Adonis”. In wenigen Minuten ist der markierte Einstieg erreicht, ein echter Vorteil am Parete San Paolo. Durch eine kaminartige Verschneidung führt Ernesto im unteren sechsten Grad zum ersten Stand. Bei gleicher Schwierigkeit übernehme ich die zweite Seillänge ehe es für Ernesto in der 3. SL etwas leichter wird. Die vierte Seillänge ist dann wieder etwas besonderes, umgeht sie doch eine große, steile und grifflose Platte. Dazu quere ich zuerst nach rechts hinaus, steige dann am Plattenrand bis unter ein kleines Dach an, um am oberen Rand der Platte wieder nach links zurück zu queren um nach ca. 35 Klettermetern nun ca. 15 Meter über Ernesto den 4. Standplatz zu finden. Die ganze Querung erfolgte im unteren sechsten Grad und erfordert vom nachsteigenden Ernesto die gleiche Aufmerksamkeit wie für mich im Vorstieg. So ist das nun mal bei Quergängen, da gibt es für den Nachsteiger kaum einen Vorteil. Noch zwei abwechslungsreiche Seillängen im oberen fünften Grad (wieder tolle Piazzstellen) und wir tragen uns erneut ins Wandbuch am Gipfel ein. Es folgt die übliche Wanderung zurück und der neuerliche Zustieg zur schon ausgewählten Abschlusstour des Tages.

Es wird die “Via Calliope”, die südlichste Tour im Gebiet.

Am Einstieg dann die Überraschung. Wir steigen noch im Wald einige steilen Stufen hinauf, die uns in eine kleine Höhle führen. Diese kleine Höhle öffnet sich nach oben und wird dort von einem riesigen Klemmblock in einer Höhe von ca. 6 oder 7 Metern begrenzt. Zwischen Wand und Klemmblock ist eine Seilschlinge gefädelt, die sich als erste Sicherung entpuppt. Also 6 bis 7 Meter ohne Sicherung aufwärts und dies mit einer zusätzlichen freien Sturz- und Flugbahn den steilen Waldanstieg hinunter.
Ein wenig einladender Beginn.

Im Topo ist die Einstiegschwierigkeit mit 4 angegeben; also sollte das doch zu schaffen sein! Als Team meistern wir den Einstieg, erreichen die erste Sicherung, klinken unser Kletterseil beruhigt ein, überwinden den sperrigen Klemmblock und stehen bald am ersten Stand.
Hier müssen wir uns erst einmal neu orientieren, denn wir befinden uns am Rande einer überdimensionalen Spalte, die sich senkrecht bis in eine Höhe von über 20 Metern ebenfalls höhlenartig öffnet. Ich steige vor und finde in Spreiztechnik einen guten Rhythmus, der mich sicher Haken um Haken höher bringt. Laut Topo und auch gefühlt bewegen wir uns hier im unteren 6. Grad und ich bin froh um die guten Bohrhaken, die eine gute Sicherheit bieten. Der Ausstieg aus der Spalte ist noch einmal spannend, da ich aus einer ausgeprägten Spreizstellung (Kaminklettern) auf die weiterführende Wand finden muss, was mir doch sichtlich schwer fällt. Mit der dritten Seillänge klettert Ernesto im oberen fünften Grad erst links querend und dann durch eine steile Verschneidung aufwärts. Schließlich muss er über einen Pfeiler hinauf und unter dessen unüberwindbarem Dach griffarm nach links querend bis zum nächsten Stand. Eine tolle Linie, die nicht unbedingt logisch erscheint aber eine überaus spannende Kletterei ermöglicht. Es folgen zwei weitere moderate Seillängen und ein neuerlicher Eintrag ins Wandbuch.

Wieder eine tolle Tour, ausreichend und immer an der richtigen Stelle gesichert, mit einer Linie, die vom Erschließer überaus kreativ gestaltet wurde und uns einfach riesigen Spaß gemacht hat.

Bildbericht:
http://picasaweb.google.com/ueberberg/KletternInArco2009#