Schneeschuhtour im Tessin: Im Banne des Pizzo Vogorno
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Traumhafter Wintertag im Tessin. Die Berge lassen mich nicht in Ruhe. Auch wenn bereits ab 500m.ü.M. schlagartig die Schneedecke auf 80cm ansteigt. Ob ich wohl Bardughè auf halbem Weg zwischen Vogorno und dem Pizzo Vogorno erreiche? In Costapiana sind bereits die ersten Treppen schneeüberzogen. Doch der Weg ist begangen! Die Schneeschuhe auf den Rucksack gebunden ziehe ich los.
In den uralten Kastanien-Hainen mit etlichen Methusalems steige ich im Zick-Zack Meter um Meter empor. Auf 850m ist eine ganze Häusergruppe mit viel Engagement und Geschmack hergerichtet worden. Wieder staune ich ob den erstellten Terrassen. Heute alles in Winterruhe. Ich ziehe die Schneeschuhe an.
Auf 960m liegt Sponda inmitten des Waldes. So etwas verwunschen kommt mir das vor. Im Sinne: Man wünschte, diese Häuser nicht zu besitzen. Kann ja auch eine Last sein. Bei Sponda wähle ich den markierten Weg nach rechts. In etwa zwanzig (!) Kehren steige ich nach Corte Nuovo, Pt. 1148, hinauf. Wunderbar restauriert. Beim letzten Besuch war ein junger Vater mit Grossvater und Familie, eventuell Kollegen, am Säubern der Wiesen, sprich Fällen der Birken. Welch eine Wohltat nach dem verwahrlosten Sponda!
Dem Waldrand entlang und nachher über offenes Gelände stapfe ich auf Corte Nuovo Pt.1250 hinauf. Ein Haus ist eingerüstet seit ich hier vorbei komme. Aber was soll’s. Was lange währt…
Auf dem Brunnenrand nehme ich mein Menü 1 ein, heute mit scheusslichen Vanille-Ringli. Doch zum Glück ist der Hunger der beste Koch. Ich geniesse die Sonne und den Tiefblick auf den Verzasca-Stausee und gleich darüber den Lago Maggiore – nur mit dem Staumauer-Rand unterteilt. Heute ganz eigen mit dem vielen Schnee. Gegen Osten entdecke ich auf gleicher Höhe Odro, das im Sommer bewirtet ist und Massenlager anzubieten hat. Darüber den Eingang ins Val Porta, an dessen Ende die Borgna-Hütte müden Alpinisten der Via-Alta-Verzasca eine vorübergehende Bleibe bedeutet. Jenseits des Lago Maggiore erkenne ich den Tamaro (Antenne), Gambarogno und Paglione. Alles Berge, welche ich letztes Jahr besuchen durfte.
Es wäre ja schön, hier noch länger zu verweilen. Auf, Buam! Weiter ersteige ich oberhalb der Häuser einen „elements gäche“ Hang. Zuerst in Kehren, dann in Direttissima. Die Spuren verschwinden und es verbleiben lediglich reine Schuhstapfen. Mühsam folge ich auch diesen – wenigstens ein Stück weit. Auf 1420m.ü.M sehe ich ein, dass die restlichen zweihundert Höhenmeter nicht mehr in nützlicher Frist (und Kraft) zu schaffen seien. Noch ein letztes Mal geniesse ich das Panorama und entdecke ein „neues Tal“. Für die Sommerwunschliste: Valle di Corippo. Gebucht.
Was gibt es Schöneres, als mit Schneeschuhen in weichem Schnee hinunter zu gleiten! Schnell verfliessen die Höhenmeter.
Morgen ist Sonntag. In die Stille dringt der Glockenklang von Mergoscia.
Feierlich. Alles festlich in Weiss.
Tourengänger:
Seeger

Communities: Schneeschuhtouren, Ticino Selvaggio
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