Einsamer Novembertag am Aatereschtei


Publiziert von ossi , 9. Januar 2010 um 17:03.

Region: Welt » Schweiz » Glarus
Tour Datum:19 November 2009
Klettern Schwierigkeit: 7a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GL 
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Postbus bis zum ehemaligen Bhf. Engi und in zehn Minuten zum Einstieg.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Kartennummer:Kletterführer GLCLimbs

Der Aatereschtei ist bestens innert kürzester Zeit zu erreichen, wobei man mit OEV ebenso gut bedient ist wie mit PW. Erreichbarkeit, Einstiegsbereich und Routenvielfalt namentlich in den unteren und mittleren Schwierigkeitsgraden prädestinieren den Aatereschtei geradezu für ein gepflegtes "kids and hike". Während der grosse, hohe Hauptfelsen auch einige Routen so um den achten Grad bietet, eignet sich der kleine Fels unterhalb perfekt für die ersten Kletterzüge.

Den Aaterschtei hab ich mir ausgesucht, weil man den auch alleine beklettern kann; Kaum irgendwo ist es so einfach, von hinten gemütlich an die Ausstiege zu gelangen, sich ein Toprope einzurichten und abzuseilen. Während man an einem Sommertag selten bis nie alleine am Felsen unterwegs ist, war ich an diesem milden Novembertag ganz alleine zugegen. Die grösstenteils nördliche Ausrichtung begründete noch einige nasse Stellen am Aatereschtei, insgesamt liess er sich aber wunderbar beklettern.

Zustieg: Vom ehemaligen Bahnhof Engi (bzw. vom grossen Parkplatz gleich an der Strasse) überquert man den Fluss und folgt der Beschilderung zum Aatereschtei (breiter Weg, Fels von weitem sichtbar, Zustieg ca. 10min).

Einstiegsbereich: absolut ungefährlich. Eine Feuerstelle und reichlich Auslauf garantieren auch weniger ambitionierten Kletternden einen gelungenen Tag. Das Gestein ist sehr solide, man braucht also nicht gross Angst zu haben vor herunter fallenden Brocken.

Routen: Am unteren Felsen ab II, oben von IV bis VIII+, wobei der Grossteil der Touren zwischen IV und VII angesiedelt ist. Neben einigen kurzen steilen Stellen herrscht vorwiegend Gelände vor, bei dem Stehvermögen und Gleichgewicht gefragt sind. Eingefärbte Bohrhaken versprühen "Kletterhallencharme" und erleichtern das Finden der richtigen Linie ungemein. Der rauhe Fels sorgt bis zum Abend für ordentlich massierte Fingerkuppen, dafür aber speckt er kaum ab und bleibt so noch lange genussreich bekletterbar. Am grossen Felsen sind einzelne Touren in zwei Seillängen machbar, für Tourenneulinge sicher ein optimales Übungsgelände.

Meine Routen:
Tolle Lola (6b):
Im ersten Versuch noch etwas kalt und hilflos an der einen Stelle, im zweiten Anlauf problemlos: Eine etwas feine Schlüsselstelle, die ziemlich direkt angegangen werden kann. Zwei Versuche.

Psychodelic (6c): Berauschende Linie: Stets leicht seitwärts haltend einer natürlichen Linie entlang. Hat man das Bewegungsmuster mal intus, geht's tiptop. Im ersten Versuch.

Psychotest (6c+): Einstiegsvariante zur obigen Route: Hier will eine sehr feine und steile plattige Stelle geknackt werden: ziemlich bouldriger Charakter, dennoch eher was für Bewegungstalente. Im ersten Versuch.

Feigling (6a+): Hübsche Route am späteren Nachmittag, die auch in zwei Längen gemacht werden kann. Den Startzug in die zweite Seillänge fand ich für 6a doch etwas hart. Im ersten Versuch.

Weitere Einträge am 12.08.2012:

Besäfrässer (6b):
Bauchige, feingriffige Stelle zwischen dem ersten und zweiten Haken. Knifflig einzuhängen. Anschliessend einfacher hoch zum Stand.

Yael (7a): kurze Route mit (geschlagenem?) Griff am Einstieg: Bouldrige Stelle am Anfang mit schlechten Tritten, anschliessend sehr feingriffig weiter.

Gniggschuss (6c+): Drei herzhafte Züge in ausladendem Überhang, am besten Gas geben...Nach der Schuppe folgen sensationelle, einfachere Züge aus dem Überhang hinaus auf die Platte.

Tourengänger: ossi


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