Haunoldköpfl 2158m - Für diesen einen Blick


Publiziert von georgb , 24. November 2024 um 21:02.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:21 November 2024
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

Eigentlich sind es zwei Blicke, die mich zum Haunoldköpfl ziehen, neben den spektakulären Drei Zinnen ist es auch das alte, verfallene Wildbad, das mich lockt. Jetzt um diese Zeit ist es dort besonders mystisch, mit Schnee sieht es noch verfallener aus.
Ob ich bei der Schneeauflage überhaupt zum Haunoldköpfl komme? Doch es hat in allen Höhen etwa gleichviel geschneit, mehr als 10 bis 15 Zentimeter werden es auch am Gipfel nicht. Bis zur Gemeindekaser haben die Waldarbeiter sogar eine Fahrspur gelegt und auch auf dem Steig daneben komme ich gut voran, ohne Eiskrallen und Gamaschen.
Ich trabe durch den einsamen Wald, nur das Getöse der Forstarbeiter stört meine Kontemplation. Überall stoße ich auf Wildspuren, die dazugehörigen Vierbeiner bekomme ich aber noch nicht zu Gesicht. Der Steig zieht lange durch die Nordflanke des Haunoldköpfls und dann endlich kommt der magische Augenblick, wo mich die ersten Sonnenstrahlen treffen und die Drei Zinnen am Horizont auftauchen, für diesen Blick allein lohnt es sich.
Bis zum Gipfel steige ich jetzt in der Sonne, herrlich. Die Blicke öffnen sich immer weiter und es bleibt erträglich mild, selbst der angesagt starke Nordwind scheint woanders zu blasen.
Den Sprung zum Westgipfel nehm ich natürlich mit, nur bei einigen steilen Querungen ist aufzupassen im Schnee. Ich staune in die Umgebung, herrliche Weit- und Tiefblicke tun sich auf. Aber nur am Ostgipfel gibt es die einzigartigen Drei Zinnen zu bewundern und nur dort scheint um diese Jahreszeit die Sonne. Ein wenig bleibe ich noch und dann folge ich meiner eigenen Spur zurück ins Tal.
Auf dem Rückweg erhasche ich auch noch einen Blick auf die anderen, in der Sonne äsenden Spurenleger und dann tauche ich wieder in den Schatten. In rasanter Abfahrt husche ich an der Gemeindealm vorbei und unversehens stehe ich wieder am Wildbad. Fünf verschiedene Heilquellen gibt es hier, trotzdem reichte es nie mehr zu einem Badebetrieb. Das einst luxuriöse Badehaus verfällt seit den 1930er Jahren mehr und mehr, nur das Quellwasser wird noch abgefüllt und gelegentlich verliert sich ein Wanderer hierher für einen Blick.


Tourengänger: georgb


Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden

Galerie


In einem neuen Fenster öffnen · Im gleichen Fenster öffnen


Kommentar hinzufügen»