Von Kubova Hut' (CZ) zum Boubín (1362m), auch Kubany, zurück über Srní vrch (1296m)


Publiziert von jagawirtha , 6. November 2024 um 11:14.

Region: Welt » Tschechien » Jihočeský kraj
Tour Datum: 3 November 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CZ   Sumava   Böhmerwald 
Zeitbedarf: 2:30
Aufstieg: 440 m
Abstieg: 440 m
Strecke:10 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:B 12 von Passau zum Grenzübergang Philippsreut, dort weiter auf der Nr. 4 Richtung Prag / Strakonice
Unterkunftmöglichkeiten:in Kubana Hut' mehrere Pensionen und Hotels, unterwegs keine Möglichkeit

Für heute ist wieder bestes Bergwetter angesagt, auch für die Bayerwald-Gipfeln. Nur zuletzt waren die an den Sonntagen wieder extrem überlaufen, teilweise mit Sperrung der Parkplätze usw. Da müsste doch ein Ausflug in die Tschechei auf einen Gipfel ohne Hütte genau der richtige Gegensatz sein. Ein mögliches Ziel hatte ich schon länger auf dem Plan, der Boubin sollte es sein, ein Gipfel den ich schon öfters auf meinen Bayerwaldtouren im benachbarten Tschechien sehen konnte und recht gut und schnell über die B12 zu erreichen ist. Nur gibt die Suche im Internet nicht viel her, vielleicht lag es auch an der Schreibweise. Zwei Anstiegswege hatte ich gefunden, die schnell zu erreichen waren. Der Start von der Südseite von Kaplice aus hat mir am meisten zugesagt.
 
Die Zufahrt zum Wanderparkplatz Kaplice ist gut zu finden. Am Parkautomaten fällt mir auf dass ich gar nicht bezahlen kann, denn hier werden Kronen benötigt. Wie dumm? Der Automat scheint aber defekt zu sein, weil ein einheimisches Pärchen auch nicht bezahlen kann. Der Blick in die wenigen Autos die am Parkplatz stehen, zeigt mir, hier konnte oder wollte keiner bezahlen. Vielleicht Saisonende oder einfach nur Glück gehabt, wer weis? Ich folge der Wegmarkierung zum Boubin vorbei an einem Denkmal und einem Informationshaus. Nach etwa einem Kilometer endet die Teerstraße und es beginnt das Landschaftsschutzgebiet des Boubin mit allen möglichen Warntafeln auch mit deutscher Übersetzung. Kurz unterhalb der Kubany-Schwelle (Triftsee) gibt es eine Umleitung über Holzstege. Am wunderschönen Kubanysee freue ich mich erst einmal über die einzigartige Landschaft, merke aber gleich dass viele Wege auch hier gesperrt sind. Genau gesagt ist der Anstieg nach der Kubany-Schwelle zum Boubin gesperrt und ein Ersatzweg ist nicht vorhanden. Schade, denn er handelt sich hier um eines der ältesten Landschaftsschutzgebiete Europas, aber das war es vorerst.
 
Am Rückweg zum Parkplatz überlege ich schon eine Ersatztour auf den Haidel, der direkt auf dem Heimweg liegt. Aber wenn ich schon mal vor Ort bin, kann ich mir den Zugang über den zweiten Anstieg von Kubova Hut‘ mal anschauen. Der Startpunkt liegt direkt an der Hauptstraße nach Prag und bietet vielleicht etwas mehr Infos. Außer Hinweise zum Parken und Wegweiser zum Boubin finde ich nichts Neues. Enttäuscht mache ich mich schon auf die Rückfahrt und entdecke bei der Ortsausfahrt einen Hinweis mit einem zweiten Parkplatz. Es ist der Parkplatz des Skiliftes der zurzeit nicht benutzt wird und anscheinend kostenlos ist. Genau gegenüber kann ich die Anhöhen des Boubin sehen und denke mir einfach nochmals einen Versuch zu starten.
 
Kurz die Onlinekarte gecheckt und schon geht es los. Die Hauptstraße (Zebrastreifen) wird überquert und ein Weg hinab Richtung Bahnhof genommen. Die Wegweiser leiten mich nach Überschreiten des Bahngleises gleich zum Boubin hinauf. Es ist wohl einer der Hauptwege hinauf zum Gipfel, denn es sind einige Wanderer unterwegs und vielleicht habe ich über diesen Anstieg Glück. Der gut ausgeschilderte Weg ist etwas eintönig über eine breite Forststraße zu bewältigen. Bei etwa 1200 m kommt von links der Weg aus Vimperk (Winterberg) hinzu. Da gibt es auch eine gute Aussicht nach Nordwesten. Weiter geht es auf der Forststraße bis rechts eine Holzstiege hinauf zum Boubin leitet. Einen Kilometer hat man dann noch vor sich, bevor der 21 Meter hohe Aussichtsturm des Boubin vor einem steht. Und siehe da, das einheimische Pärchen vom ersten Parkplatz steht vor mir und wir lächeln uns an. Zum Glück benötige ich für die Besteigung des Turmes keine Kronen sondern kann mit Karte bezahlen was mich wieder mal verblüfft. Auf den Hütten des Bayerwaldes ist meist nur Barzahlung möglich. Die Aussicht auf dem Turm ist jedenfalls gigantisch und wesentlich besser als ich mir das vorgestellt habe. Eine 360° Rundumsicht wird geboten mit Blick zu den Alpen, bei optimalen Verhältnissen sogar bis zur Zugspitze.
 
Schnell sind die Anlaufschwierigkeiten vergessen und ein kleines Glücksgefühl kommt hoch. Nach dem Abstieg vom Turm gönne ich mir eine erste Pause mit Tee und Brotzeit. Neben dem Tisch erkenne ich etwas versteckt den gleichen Plan wie an der Kubany-Schwelle mit dem eingezeichneten Sperrgebiet, jedoch keine Warnungen für den Abstieg über die Südseite. Nach einer halben Stunde trete ich den Rückweg an und nehme dafür den Besuch des Johnsteines in Betracht ohne den genauen Standort zu kennen. Auf den aufgestellten Wandertafeln müsste dort der Wanderweg enden. Auf meiner Internetkarte soll es einen Steig hinab nach Kubova Hut‘ geben, der weiter unten wieder auf die Forststraße vom Anstieg trifft. Notfalls muss ich die angegebenen 800 m wieder zurück gehen, so verausgabt habe ich mich heute noch nicht.
 
Auf dem Steig zum Johnstein bemerke ich eine Markierung an Bäumen mit zwei weißen Balken, die immer neben dem Pfad zu finden sind. Es handelt sich um eine Wegmarkierung, da bin ich mir sicher. Der dreiseitige Johnstein (s. Infotafel) steht auf einer kleinen Anhöhe, vermutlich auch der Punkt Srní vrch (1296m) in der Landkarte. Für den weiteren Abstieg halte ich mich jetzt an die Wegspuren und die weiße Markierung in westlicher Richtung.  Ein kleiner Gegenanstieg zum Srni hlava liegt noch vor mir. Auch hier folge ich der Wegspur nach Westen und nicht dem Grenzpfad des Naturschutzgebietes nach Süden. Wegweiser gibt es auf diesem Weg über den Johnstein keine, da sollte man sich schon sicher sein bei der Begehung. Der weitere Abstieg in Richtung Kubova Hut‘ führt fast geradewegs zu der offenen Hütte, die ich schon im Aufstieg über den Forstweg passiert hatte. Der Rest des Rückweges war dann nur noch Spazierengehen.

Nachtrag:

Die beiden ersten Wegpunkte gehören zu der abgebrochenen Tour. Hier war ich etwa 4 km und 1 h 15 min unterwegs.

Tourengänger: jagawirtha


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