Peppiger 3000er über der Schweinfurter Hütte


Publiziert von Peak2003 , 26. August 2024 um 16:16.

Region: Welt » Austria » Ötztaler alpen
Tour Datum:15 August 2024
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 8:00
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m
Strecke:20 km
Unterkunftmöglichkeiten:Schweinfurter Hütte

Am Donnerstag, den 15.08.2024 startete ich um 7:30 Uhr vom großen Parkplatz in Niederthai. Es waren erst drei Autos geparkt, obwohl die Region um die Schweinfurter Hütte mit einem tollen Mehrtagestouren Angebot brillieren kann.
Zu Beginn folgte ich dem breiten Wirtschaftsweg ins Horlachtal. Nach ca. 30 Minuten erreichte ich den Abzweig zum Bergmahderweg, der mich über den Horlachbach führt. An einer kleinen Gedenkstätte, wo eine doch recht interessante Sage über einen Jäger aus der Gegend dargestellt ist, startet der markierte Steig zum Poschachkogel und man verlässt den Forstweg. Der Pfad erreicht sofort eine enorme Steigung und die Tatsache, dass ich alle fünf Meter durch Spinnenweben laufe, zeigt mir, dass ich wohl der erste am heutigen Tage bin, der sich hier herauf quält. Schnell ließ ich den Wald hinter mir und über Wiesen flacht der Weg etwas ab und nach insgesamt 2 Stunden ab Parkplatz erreichte ich den Abzweig zum Poschachkogel. Ich brang es nicht übers Herz den Gipfel links liegen zu lassen und stattete ihm einen schnellen Besuch ab. Wieder zurück an der Weggabelung folgte ich dem Wegweiser Richtung Gruesee und machte dort auch meine erste größere Pause. Hier erspähte ich sogar eine Gämse, welche vor dem Geschrei zweier Wanderer flüchtete. Manche Menschen können einfach nicht leise sein… Auch ich ergriff die Flucht und nach weiteren 30 Minuten stand ich am Gruejoch.
Jetzt begann der ärgerliche Teil, da man ca. 300 Höhenmeter wieder absteigen muss, um zum Steig zur Hohen Wasserfalle zu gelangen. Auf der Höhe abkürzen ist nicht empfehlenswert, da eine abstürzende Bergflanke schnell zu Problemen führen würde. Der Pfad zum Gipfel führt zunächst an begrünten Hängen empor, ehe man sich durch das eher mühsame Wannenkar, voll mit grobem Blockwerk kämpfen muss. Auch die Markierungen waren hier etwas spärlich, sodass es mich mehr Zeit gekostet hat, als mir lieb war. Mir kamen dann zwei Männer mit Sprühdosen entgegen und es stellte sich heraus, dass die Wegmarkierung erneuert wurde.  Demnach müsste der Aufstieg durch das Blockwerk wieder etwas schneller gehen.
Die Männer fragten mich ob ich wissen würde was da oben auf mich zukommt und ganz selbstbewusst bejahte ich die Frage. Gen Talende wird der Steig steiler und ca. 100 Meter unter dem Gipfel, erreicht man eine Rinne, die sich vom Kreuz herabzieht. Das ist die Stelle, die die Jungs gemeint haben und ich zog mir meine Gartenhandschuhe an und packte meine Stöcke in den Rucksack. Jetzt nimmt man am besten die Hände aus den Hosentaschen und klettert bevorzugt rechts an den großen festen Felsen. Oft liegt Schutt auf den Steinen, was ein größeres Maß an Vorsicht erfordert, damit man nicht abrutscht. Der Kamin macht richtig Laune und dass ich bei 20 Grad alleine am Gipfel stand, war wie die Kirsche auf der Sahnetorte. Die Aussicht auf den gegenüberliegenden Geigenkamm ist grandios. Auch die Stubaier Alpen zieren sich nicht. Wer gute Augen hat, erspäht in nordwestlicher Richtung am Horizont den Hochvogel in den Allgäuer Alpen.

Nach einer ausgiebigen Rast und zahlreichen Fotos machte ich mich an den Abstieg. Bevor man die Rinne abwärts steigt, sollte man sich besser vergewissern, dass sich kein Bergsteiger unter einem befindet, da rasch Steine losgetreten werden, die schnell zu Tal rasen. Der Rückweg durch das Wannenkar zog sich wieder etwas. Man folgt dem Weg Richtung Schweinfurter Hütte, bis man an einer Holzbrücke auf den Wilhelm-Oltrogge-Weg trifft, der vom Hochreichkopf abwärtsführt. Hier entschied ich mich aber direkt ins Horlachtal abzusteigen. Nach kurzer Zeit mündet der Steig bei der Kleinhorlachalm auf die Forststraße, welche via Larstigalm zum Startpunkt in Niederthai führt.

Tourengänger: Peak2003


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Kommentare (4)


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Andi_mit_i hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2024 um 14:48
Danke für's Wegräumen der Spinnweben! Ich bin gegen Mittag auch da hoch, allerdings dann hinter zum Hochreichkopf.
Und keine Sorge, am späten Vormittag war der Parkplatz praktisch komplett voll. ;-)

Peak2003 hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. August 2024 um 19:39
Servus Andi,
danke für deinen Kommentar. Am Hochreichkopf war ich 2022, als ich den traumhaften Wilhelm-Oltrogge-Weg ging.
Als ich am Parkplatz ankam, war wieder weniger los. :)

Christine1 hat gesagt:
Gesendet am 27. August 2024 um 18:22
Das war bestimmt eine tolle Erfahrung, super beschrieben und so schöne Fotos!! Freue mich auf weitere Tourenbeschreibungen.

Peak2003 hat gesagt: RE:
Gesendet am 27. August 2024 um 19:40
Hey Christine,
danke für die lieben Worte. Es werden noch viele Berichte folgen! :)


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