Grand Pic de Belledonne (2977)
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Der Grand Pic de Belledonne ist der Hauptgipfel der Chaîne de Belledonne, die zwischen Chambéry und Grenoble den Westrand der Alpen bildet. Der Grand Pic ist ein imposanter Zacken, der vom Isèretal aus gesehen etwas versteckt hinter vorgelagerten Gipfeln liegt. Bei eingefleischten Alpinisten ist die "traversée des trois pics", die Überschreitung der drei Gipfel Grand Pic, Pic Central und Croix de Belledonne beliebt (4c). Uns reicht der Normalweg auf den Grand Pic via Nordgrat/Ostwand, der immerhin mit Kletterstellen im dritten Grad und einem 45° steilen Schneecouloir aufwartet. Typisch französisches PD also.
Die Hauptschwierigkeit der Tour liegt in der Wegfindung. Die französischen Tourenbeschreibungen waren für uns nur bedingt hilfreich, da die Onlineübersetzer mit den alpinen Fachbegriffen nicht klarkommen, da suchten wir schon mal vergeblich nach einem «Briefkasten». Ausser Steinmännchen, die zwar reichlich vorhanden aber teilweise schwer zu finden sind gibt es keine Wegmarkierungen, obwohl dieser Berg oft begangen sein soll. Die Franzosen mögen ihre Berge halt Farbklecksfrei. Die Kletterei bewegt sich meist zwischen I und II, eine IIIer Stelle ist obligatorisch, eine weitere fakultativ. Die obligatorische IIIer Stelle kann abgeseilt werden, Stand vorhanden. Haken gibt es ausser am Einstieg des Grates keine, im oberen Teil gibt es dafür zwei fixe Drahtseile, eine ziemlich merkwürdige Sache, da der Fels dort fest und gut zu klettern wäre (II). Wir haben den Aufstieg seilfrei geklettert und beim Abstieg nur an der IIIer Stelle abgeseilt. Trotzdem hat die Tour sehr lange gedauert. Deswegen biwakieren viele am Lac Blanc und machen die Tour an zwei Tagen. Man könnte auch im Refuge Jean Collet übernachten, aber das bringt nicht so viel Zeitersparnis.
Parkplatz Pré Comté / La Souille - Lac Blanc (T2, 1000 Hm, 2,5 h)
Vom Parkplatz folgt man dem Wanderweg zum Refuge Jean Collet. Ein Forstweg führt in einen schattigen steilen Nordhangwald hinein. Der breite Weg geht bald in einen Pfad über, der in den «Cirque des Cascades du Boulon» hineinführt. Ab und zu gibt der Wald einen Blick auf die zahlreichen Wasserfälle frei, die in den Kessel unterhalb des Refuge Jean Collet rauschen. Oberhalb der Waldgrenze überquert man die Passerelle du Mousset und folgt nicht weiter dem ausgeschilderten Wanderweg zum Refuge Jean Collet, sondern der mit Steinmännchen markierten Abkürzung. Der Weg trifft weiter oben im Hang wieder mit dem offiziellen Wanderweg zum Lac Blanc zusammen. Dann muss man aufpassen, auf dem Hauptweg zu bleiben, es gibt mehrere Wegspuren, von denen nicht alle so «bequem» sind. Vom Lac Blanc sieht man erstmals die imposanten Zacken der drei Belledonnes.
Lac Blanc – Col de la Balmette (45°, 550 Hm, 2 h)
Vom Lac Blanc führt ein Pfad bis an den Glacier de Freydane. Eine deutliche Spur geht bis ans Ostufer des Sees, dort gabelt sich der Weg. Während die deutlichere Spur zum Col de Freydane führt, geht man unter der Seitenmoräne weiter zur Felsstufe am Gletscherrand. Wir trafen vorher schon auf Schnee und zogen daher die Steigeisen an. Man geht nun am nördlichen Gletscherrand entlang auf das Schneecouloir in der Westwand des Grand Pic zu. Achtung, nimmt man nicht dieses Couloir, sondern eines weiter links (nördlich), gibt es am Grat eine 4c zu klettern! Das Couloir steilt sich nach oben hin bis 45° auf. Der Ausstieg erfolgt kurz vor der Gratkante nach rechts auf den Fels (Steinmännchen), nicht geradeaus, sonst steht man wieder am Fuss der 4c. Über einfache Felsstufen wird der Col de la Balmette erreicht.
Col de la Balmette – Grand Pic (I-III, 300 Hm, 2,5 h)
Über einfach Stufen gelangt man an einen Schlaghaken. Dort quert man nach links an den Fuss eines steilen Kamins. Darin findet man bald die Schlüsselstelle (3b), erkennbar an den Schlingen darüber, welche die Abseilstelle darstellen. Darüber teilt sich der Kamin in zwei Rinnen, man nimmt die linke, die sieht auch sympathischer aus. Man klettert die Rinne hoch, wobei es oben nach links über die Kante ganz schöne Tiefblicke gibt. Am Ende der Rinne angekommen, quert man über Schuttbänder nach links in eine Geröllhalde und steigt über Ier Stufen die Ostflanke auf. Wir trafen dort noch auf ein grosses Schneefeld, über das wir mit Steigeisen bequem zur «Gedenktafel» aufsteigen konnten. Bei der Gedenktafel beginnt das erste Drahtseil, über das man effizient 30 m senkrechte Felsstufen (II) erklettern kann. Darüber haben wir uns verhauen: Auf der Suche nach einem «Briefkasten» (boite aux lettres) und einem Kamin liessen wir uns von einem Steinmännchen auf der Gratkante auf die andere Seite verleiten. Dort stiegen wir über eine brüchige Rinne in Richtung einer Abseilstelle auf, wir vermuten, da hat sich noch jemand verstiegen, denn dort geht es nicht weiter. Bei einem Gendarmen seilten wir wieder auf die Ostflanke ab, da wir unten Steinmännchen sahen. Also merke, immer auf der Ostflanke bleiben! Der gesuchte Kamin war schliesslich mit Schnee gefüllt, was uns zu einer Umgehung zwang. Das zweite Drahtseil beginnt versteckt hinter einem Felsen links dieser Rinne, es hilft durch einen engen Felsspalt (den Briefkasten?) auf ein schmales Felsband hinauf, auf dem man unter die Gipfelfelsen quert. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wir sind ziemlich direkt geklettert, was nochmal eine IIIer Stelle mit sich brachte.
Abstieg (1950 Hm, 6h)
Nach einer knappen Stunde Gipfelpause machten wir uns an den Abstieg, wobei der nicht wesentlich schneller war als der Aufstieg, wir haben insgesamt 6 Stunden gebraucht, bis wir wieder am Parkplatz waren. Es kommen nochmal ca. 100 Meter Gegenanstieg dazu.
Die Hauptschwierigkeit der Tour liegt in der Wegfindung. Die französischen Tourenbeschreibungen waren für uns nur bedingt hilfreich, da die Onlineübersetzer mit den alpinen Fachbegriffen nicht klarkommen, da suchten wir schon mal vergeblich nach einem «Briefkasten». Ausser Steinmännchen, die zwar reichlich vorhanden aber teilweise schwer zu finden sind gibt es keine Wegmarkierungen, obwohl dieser Berg oft begangen sein soll. Die Franzosen mögen ihre Berge halt Farbklecksfrei. Die Kletterei bewegt sich meist zwischen I und II, eine IIIer Stelle ist obligatorisch, eine weitere fakultativ. Die obligatorische IIIer Stelle kann abgeseilt werden, Stand vorhanden. Haken gibt es ausser am Einstieg des Grates keine, im oberen Teil gibt es dafür zwei fixe Drahtseile, eine ziemlich merkwürdige Sache, da der Fels dort fest und gut zu klettern wäre (II). Wir haben den Aufstieg seilfrei geklettert und beim Abstieg nur an der IIIer Stelle abgeseilt. Trotzdem hat die Tour sehr lange gedauert. Deswegen biwakieren viele am Lac Blanc und machen die Tour an zwei Tagen. Man könnte auch im Refuge Jean Collet übernachten, aber das bringt nicht so viel Zeitersparnis.
Parkplatz Pré Comté / La Souille - Lac Blanc (T2, 1000 Hm, 2,5 h)
Vom Parkplatz folgt man dem Wanderweg zum Refuge Jean Collet. Ein Forstweg führt in einen schattigen steilen Nordhangwald hinein. Der breite Weg geht bald in einen Pfad über, der in den «Cirque des Cascades du Boulon» hineinführt. Ab und zu gibt der Wald einen Blick auf die zahlreichen Wasserfälle frei, die in den Kessel unterhalb des Refuge Jean Collet rauschen. Oberhalb der Waldgrenze überquert man die Passerelle du Mousset und folgt nicht weiter dem ausgeschilderten Wanderweg zum Refuge Jean Collet, sondern der mit Steinmännchen markierten Abkürzung. Der Weg trifft weiter oben im Hang wieder mit dem offiziellen Wanderweg zum Lac Blanc zusammen. Dann muss man aufpassen, auf dem Hauptweg zu bleiben, es gibt mehrere Wegspuren, von denen nicht alle so «bequem» sind. Vom Lac Blanc sieht man erstmals die imposanten Zacken der drei Belledonnes.
Lac Blanc – Col de la Balmette (45°, 550 Hm, 2 h)
Vom Lac Blanc führt ein Pfad bis an den Glacier de Freydane. Eine deutliche Spur geht bis ans Ostufer des Sees, dort gabelt sich der Weg. Während die deutlichere Spur zum Col de Freydane führt, geht man unter der Seitenmoräne weiter zur Felsstufe am Gletscherrand. Wir trafen vorher schon auf Schnee und zogen daher die Steigeisen an. Man geht nun am nördlichen Gletscherrand entlang auf das Schneecouloir in der Westwand des Grand Pic zu. Achtung, nimmt man nicht dieses Couloir, sondern eines weiter links (nördlich), gibt es am Grat eine 4c zu klettern! Das Couloir steilt sich nach oben hin bis 45° auf. Der Ausstieg erfolgt kurz vor der Gratkante nach rechts auf den Fels (Steinmännchen), nicht geradeaus, sonst steht man wieder am Fuss der 4c. Über einfache Felsstufen wird der Col de la Balmette erreicht.
Col de la Balmette – Grand Pic (I-III, 300 Hm, 2,5 h)
Über einfach Stufen gelangt man an einen Schlaghaken. Dort quert man nach links an den Fuss eines steilen Kamins. Darin findet man bald die Schlüsselstelle (3b), erkennbar an den Schlingen darüber, welche die Abseilstelle darstellen. Darüber teilt sich der Kamin in zwei Rinnen, man nimmt die linke, die sieht auch sympathischer aus. Man klettert die Rinne hoch, wobei es oben nach links über die Kante ganz schöne Tiefblicke gibt. Am Ende der Rinne angekommen, quert man über Schuttbänder nach links in eine Geröllhalde und steigt über Ier Stufen die Ostflanke auf. Wir trafen dort noch auf ein grosses Schneefeld, über das wir mit Steigeisen bequem zur «Gedenktafel» aufsteigen konnten. Bei der Gedenktafel beginnt das erste Drahtseil, über das man effizient 30 m senkrechte Felsstufen (II) erklettern kann. Darüber haben wir uns verhauen: Auf der Suche nach einem «Briefkasten» (boite aux lettres) und einem Kamin liessen wir uns von einem Steinmännchen auf der Gratkante auf die andere Seite verleiten. Dort stiegen wir über eine brüchige Rinne in Richtung einer Abseilstelle auf, wir vermuten, da hat sich noch jemand verstiegen, denn dort geht es nicht weiter. Bei einem Gendarmen seilten wir wieder auf die Ostflanke ab, da wir unten Steinmännchen sahen. Also merke, immer auf der Ostflanke bleiben! Der gesuchte Kamin war schliesslich mit Schnee gefüllt, was uns zu einer Umgehung zwang. Das zweite Drahtseil beginnt versteckt hinter einem Felsen links dieser Rinne, es hilft durch einen engen Felsspalt (den Briefkasten?) auf ein schmales Felsband hinauf, auf dem man unter die Gipfelfelsen quert. Hier gibt es mehrere Möglichkeiten, wir sind ziemlich direkt geklettert, was nochmal eine IIIer Stelle mit sich brachte.
Abstieg (1950 Hm, 6h)
Nach einer knappen Stunde Gipfelpause machten wir uns an den Abstieg, wobei der nicht wesentlich schneller war als der Aufstieg, wir haben insgesamt 6 Stunden gebraucht, bis wir wieder am Parkplatz waren. Es kommen nochmal ca. 100 Meter Gegenanstieg dazu.
Tourengänger:
Toni Montaña,
cardamine


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