Skitouren ab Gnifettihütte

Kaiserwetter in der 4000er-Arena Italiens (Monte Rosa)

Wir organisierten für unseren Firmensportclub ein verlängertes Wochenende (Sechseläuten) im Monte Rosa-Gebiet. Damit wir mit den Skiern am Montag noch bis zum Auto runterfahren konnten, starteten wir ab Stafal (Staffal, Gressoney). Wir parkierten unser Auto für diese vier Tage etwa 200m südlich der Luftseilbahn und bezahlten somit nichts für diese vier Tage.
Am Freitag gegen 13.30 Uhr gondelten wir also hinauf auf den Passo dei Salati und weiter zum Punta Indren (einfach 40 EUR). Wir überlegten noch kurz, ob wir den Punta Giordani angehen sollten, aber die Zeit schien uns schon zu weit fortgeschritten (im Nachhinein gesehen hätte es zeitlich wohl gepasst). 
So stiegen wir also bei grosser Wärme die 400 Meter hoch zur Gnifettihütte.

Diese liegt kühn gebaut an einem Felsen und bietet Plätze für 170 Personen. Wahnsinn, obwohl bis auf den letzten Platz gefüllt, fühlten wir uns sehr wohl in dieser Hütte. Die Schweizer SAC-Hütten sind ja auch alle sehr gut, aber die Gnifettihütte übertrifft diese bei weitem. Einige Stichwörter dazu:

• Vorzügliches Essen (wie es in Italien halt gehört mit Primo und Segonda)
• feines Brot zur Suppe und zum Hauptgang
• Grosszügige Schlafräume (jeder hat sein eigenes Bett)
• Guter Trocknungsraum
• Wifi im ganzen Haus
• Genügend Steckdosen für Handy-Laden
• Gedeckter Tisch mit Servietten (!), genügend Platz zum Essen
• Gute Organisation des Nachtessens, inkl. Getränkebestellung
• günstiges Trinken (8dl Mineralwasser 4 EUR)
• tolle Weinkarte

Wenn man bedenkt, dass die ganze Hütte von nur 4 Personen betrieben wird, kann man nur sagen: grandissimo!

Zu unseren Touren:
Freitag: Eingehtour bis auf ca. 4000m
Samstag: Gnifettihütte - Zumsteinspitze - Signalkuppe - Parrotspitze - Ludwigshöhe - Gnifettihütte
Zumsteinspitze: Zustieg bis zum Skidepot lang, aber einfach. Heute war der Schnee auf dem Grat ziemlich hart. Wir mussten ca. 20 Minuten warten, bis eine grössere Gruppe ein Fixseil eingerichtet hatte. Wir stiegen am kurzen Seil hoch, nur kurz unter dem Gipfel gibt es eine kurze Kraxelstelle.
Signalkuppe: Die Spur war sehr eisig, daher mit Steigeisen raufgestiegen. Oben sehr viel Wind und sehr viele Leute. Winterraum der Margeritahütte war offen.
Parrotspitze: Wir überschritten die Parrotspitze von Ost nach West, ab Seserjoch. Guter Trittschnee, viel Wind. Abstieg zum Piodjoch ist ziemlich steil, aber auch hier lag guter Trittschnee.
Ludwigshöhe. Wir erreichten den Gipfel von südwesten mit bzw. ohne Steigeisen zu Fuss auf den letzten 35 Höhenmeter.
Schöne Abfahrt zurück zur Gnifettihütte

Sonntag: Aufstieg zum Naso. Wir spurten den steilen Osthang hoch auf ca. 4150. Danach einfach zu Fuss auf den Gipfel. Schöne Abfahrt auf das Gletscherbecken und Wiederaufstieg Richtung Corno Nero. Von weitem sah der Aufstieg einfach aus, doch unter der dünnen Schneeauflage verborg sich eine fiese Eisschicht. Roger versicherte den Aufstieg mit Eisschrauben, die dann auch von den nachfolgenden Leuten benutzt wurden.... Oben langes Warten wegen Gegenverkehr.... brrr...
Kurze Abahrt und noch kürzerer Aufstieg zum Balmhorn. Grosse Christusstatue und tolle Rundsicht.
Danach Abfahrt und rund 150 Höhenmeter Aufstiege zur Vincentpiramide. Im Aufstieg und Abfahrt begleitet von viel Wind.
Montag: Eigentlich wollten wir noch den Punta Giordani besteigen, doch das Wetter war uns zu unsicher, vor allem der starke Wind. So fuhren wir gemütlich - oder weniger gemütlich, weil sehr harter verfahrener Schnee - runter, an den Orestes Hütten und Gabiet vorbei- am Schluss über die schwarze Piste - hinunter zurück an Stafal.
Acht Viertausender bei besten Bedingungen. Herz, was willst Du mehr? Zudem super-Kollegschaft, besten Dank an Roger, Dani, Billy, Armin, Sean und Thomas.