Cascadas El Chiflón


Publiziert von Schubi , 16. April 2024 um 11:02.

Region: Welt » Mexiko » Chiapas
Tour Datum:12 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: MEX 
Aufstieg: 302 m
Abstieg: 302 m
Strecke:4,4 km gesamt (hin und zurück)
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem Colectivo bis zum Halt am Abzweig zu den Cascadas el Chiflón an der Bundesstraße 226. Mit PKW könnte man da noch einbiegen und näher heranfahren. Der eigentliche Schlucht-Eingang zum im Text beschr. südl. Pfad inkl. Touri-Infrastruktur und Beginn des hier beschriebenen südseitigen Wegs ist hier.
Zufahrt zum Ankunftspunkt:s.o.

Während unsere vorherige *Tour im Bundesstaat Oaxaca staubig-trocken verlief, war diese hier im benachbarten Chiapas eher feucht-fröhlich. Es ging zu den Cascadas El Chiflón: über sechs teils riesige Fallstufen rasselt der Fluss San Vicente da herab. In einem ruhigen Abschnitt ist sogar das Baden erlaubt ... eine Zipline führt über die Schlucht ... also Arriba, nix wie hin!

The Sweetest Sounds unseres Lieblings-Mexikaners Pepe Jaramillo passt zum Klang des rauschenden Wassers, und also ist dies der Tourenberichts-Soundtrack.

Von unserer Reise-Station in Comitan machten wir diesen Ausflug zu den Wasserfällen. Die ca. 45-minütigen Fahrt legt man am besten und günstigsten per Colectivo zurück. Diese halten an der Bundesstraße nahe des Orts San Vicente la Mesilla, die Schlucht liegt von da 1,5 km entfernt nordostwärts in den Berghängen. Um sich den Hatsch dorthin zu sparen, nehme man sich für wenige Pesos noch ein Töf-Töf. Die dann anschliessende Wanderung hat entspannte 4,4 km hin und zurück, beginnend am eigentlichen Schlucht-Eingang (dort auch div. Infrastruktur). Wichtig: es gibt zwei unverbundene (Sackgassen-)Wege am Fluss, jeweils beginnend ab Bundesstraße, auf seiner Nord- und auf seiner Südseite. Letzterer ist wohl der schönere und wird hier beschrieben.

Die Schlucht steht unter Naturschutz und kostet Eintritt. Größere Naturschönheiten sind in Mexiko meist nicht frei zugänglich, aber das kennt man ja auch aus Bayern oder Österreich. Anders als in den überschwänglichen Beschreibungen so einiger Reise-Blogs sind die Cascadas (erwartbar) alles andere als "abseits der Touristen-Ströme", vielmehr sind sie gut besucht. Unsere Ankunft in den frühen Vormittags-Stunden eines Werktags war darum grad richtig, denn da verlaufen sich die wenigen Leut. So einige touristische Infrastruktur gibt es jedenfalls, vor allem im unteren Bereich, inkl. der üblichen Souvenir-Buden. Immerhin sorgen die zahlreichen Hinweisschilder, auf denen in immer neuen Worten darum gebeten wird, seinen Abfall doch bitte nicht einfach in die Natur zu werfen, tatsächlich dafür, dass es (anders als sonst oft in Mexiko) komplett müllfrei ist.

Nach dem Eingangsbereich wird es bald beschaulicher, man läuft meist nah an den rasch rauschenden Wassern. Das in Südmexiko allgegenwärtige Kalkgestein sorgt für eine tolle Azurfärbung und milchige Trübung des San Vincente. Er kommt aus dem Hochland von Chiapas runter, in einer mächtigen Geländestufe fällt dieses zum Tiefland südweslich ab und in dieser Stufe versteckt liegen die Wasserfälle. Sehr urig angelegt und über zahlreiche Treppen geführt jedenfalls ist der Weg entlang der Südseite des kleinen Flusses, er bietet immer wieder spektakuläre Blicke auf die Cascadas. In Reihenfolge des Passierens sind dies El Suspiro, Ala de Angel (auch: Mariposa), El Chiflón, Velo de Novia, Arcoiris und Quinceañera. Velo de Novia ist dabei mit 120 m der höchste Wasserfall, man sollte unbedingt auf die Aussichtsplattform direkt vor ihm steigen, die Gischt des Wassers kühlt herrlich ... und hinterlässt ein paar Tropfen auf der Kameralinse :-) Imposant auch das Donnern und Tosen der Wasser, man fühlt sich wirklich klein! Nach diesem beeindruckenden Erlebnis nun ca 50 Meter auf dem Hauptweg zurück (hier auch der Beginn der Zip-Line) und da den Pfad-Abzweig hoch in den Berghang genommen (den viele Leute offenbar übersehen). Durchweg steil-rustikal geht es hier herauf zu den beiden letzten, oberhalb gelegenen Fällen: Arcoiris und Quinceañera. Eine Augenweide auch sie, wir verweilen und staunen. Von beiden kann man weit zurück ins Tiefland blicken.

Wieder retour. Einen Teil des Rückwegs machen wir dabei luftig per Zipline über dem Fluss: ein großer Spaß, gebremst wird einem gekerbten Holzklotz :-) Leider nutzen wir nur den ersten Zipline-Abschnitt von vieren, denn wir befürchten den Gumpen zu verpassen, den wir auf dem Hinweg schon für eine Abkühlung ins Auge gefasst hatten. An drei Stellen ist Baden im Fluss erlaubt, und das heben wir uns natürlich für den Rückweg auf. Schliesslich ist das Klima hier tropisch feuchtheiß, und wenn man bis hoch zur letzten Fallstufe stiefelt, gerät man etwas ins Ölen. Umso erfrischender dann das Eintauchen ins kühle Nass inkl. Rücken-Massage am prasselnden Wasser einer kleinen Fallstufe. Im Restaurant mit schöner Aussichts-Terrasse, etwas oberhalb gelegen vor dem Ausgang, hauen wir uns abschliessend noch die Bäuche voll.

Mit auf Tour: Amelie

Fazit: ein spektakuläres Naturschauspiel! An Orten wie diesem gibt es natürlich immer reichlich Touri-Infrastruktur, aber die liegt hauptsächlich am Schlucht-Beginn. T2 bis zum Haupt-Fall Velo de Novia, wenn man danach noch den Steig rechts hoch zu den letzten beiden Cascadas macht, ist's tlw. T3.

Tourengänger: Schubi


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Kommentare (2)


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Felix hat gesagt:
Gesendet am 20. April 2024 um 22:16
tolle Impressionen

Schubi hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. April 2024 um 22:36
Märci Felix.


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