Trass - gebackener Staub der besonderen Art


Publiziert von detlefpalm , 26. März 2024 um 11:45.

Region: Welt » Deutschland » Westliche Mittelgebirge » Eifel
Tour Datum:21 März 2024
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 3:15
Aufstieg: 290 m
Abstieg: 290 m
Strecke:11.9 Kilometer

Letztes mal, im Brohltal, rauschten wir mit den Fahrrädern achtlos an den Trasshöhlen vorbei. 

Trass ist krass.

Trass ist vulkanischer Tuff, der beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans in der östlichen Eifel entstand und sich im Brohltal sowie im Nettetal findet. Sozusagen gebackener Staub der besonderen Art, ursprünglich einmal 60 Meter dick. 

Trass ist ein natürliches Puzzolan, das auch als Zusatzstoff bestimmten Zementen beigemischt wird. Das Material kann nicht petrographisch (Gesteins-kundlich), sondern lediglich über seine technischen Eigenschaften definiert werden. Es besteht hauptsächlich aus Silicium- und Aluminiumverbindungen und enthält generell zwischen 30 % und 35 % in Salzsäure löslicher Kieselsäure. Soso, jetzt wissen wir mehr.

Trasszement wird hauptsächlich beim Verbauen von Natur- oder Bruchsteinen verwendet. Der Trass macht den Zement weitgehend wasserdicht, und verhindert so das unschöne weiße 'Ausblühen' der Fugen. Trass wird auch beim Bau von Deichen und Hafenanlagen eingestzt. Schon die Römer bauten ihn ab und verwendeten ihn zum Hausbau.
 
Die Trasshöhlen sind vor allen Dingen ein tolles Fotomotiv. Der fotografierende Wanderer sollte den Zeitpunkt des Besuches gut planen - oder einfach mehrmals vorbeikommen, um das Licht von verschiedenen Richtungen einfallen zu sehen. Direktes or gar grelles Sonnenlicht ist nicht von Vorteil, ganz im Gegenteil, wegen der Schlagschatten.

Es gibt zwei Cluster von Trasshöhlen, und es lohnt beide zu besuchen. Sie liegen kaum hunder Meter voneinander entfernt.

Die Wolfsschlucht ist auch ein Resultat des Ausbruches des Laacher Vulkans. Der Tönitzer Bach hat einen kleinen Canyon (bayerisch: Klamm) in den Trass gegraben. Man läuft dann an den Tuffsteinwänden vorbei. Allerdings hört sich die Wolfsschlucht finsterer an, als sie ist, aber wenn man schon mal in der Gegend ist sollte man sie auch begehen.

Wir starteten unsere Tour in Kell und schlugen einen Bogen zum oberen Ende der Schlucht. Da gibt es auch den Römerbrunnen, aus dem es Vulkaneifel-mäßig etwas sprudelt. 

Von den Trasshöhlen im Tal muss man natürlich wieder hoch zurück nach Kell, auf dem Herman Löns Weg,  einem waschechten Bergpfad. Der bietet dann aber auch Ausblicke über das Brohltal, zur Burg Olbrück, und zur Schweppenburg.

Stark beworben auf diversen Schautafeln wird der Ort Niederlützingen und seinem Wasserturm. Den erkennt man am Horizont, allerdings erschließt sich seine Bedeutung für den Wanderer erst spät.

Tourengänger: detlefpalm


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