Hohwacht, 484m - Enklave Büsingen

Normalerweise schreibe ich keine Berichte von einem Sonntags-Spaziergang. Heute mache ich eine Ausnahme, da es sich um den Besuch der Enklave Büsingen handelt - also nichts weniger als eine Art "Europäischer Höhepunkt" ...

Per Bus fuhr ich von Schaffhausen nach Büsingen bis zur Haltestelle Michaelskirche. Kaum ausgestiegen, hob ein REGA-Helikopter auf der anderen Strassenseite ab. Was macht denn ein REGA-Helikopter am Sonntagmorgen in Deutschland?

Wie auch immer, ich startete meine kleine Enklave-Exkursion. Oberhalb des Fussballplatzes hat man einen schönen Blick hinunter auf Büsingen; der Rhein bleibt hingegen von Bäumen verborgen. Bald zweigt der Weg nach rechts ab und ist sogar markiert mit "Enklavenweg". Kurze Zeit später erreiche ich die "Südwand" des Hügels names Hippbühl (446m). Ich kämpfe mich durchs Gehölz und gelange wenig später zum höchsten Punkt; eine Hikr-"Erstbesteigung" ... ;-).

Hinab geht's auf der NW-Seite, wo noch alte Forstspuren auszumachen sind. Nun auf Waldwegen weiter nach Westen. Oberhalb des Bauernhofes nehme ich wieder die Direttissima, um zum höchsten Punkt des Schaffhauserwaldes (447m) zu gelangen. Auch hier keine Aussicht, aber eine weitere Hikr-Erstbesteigung ;-).

Obwohl auf der LK durchaus Wanderwege eingezeichnet sind, sind diese kaum auszumachen, wenn sie überhaupt mal existiert haben. Gehölz oder starker Bewuchs; hier ist seit vielen Jahren keiner mehr durchgekommen. Ich fand jedenfalls wieder zurück zur Strasse, welche die Verbindung von Büsingen nach Herblingen (SH) darstellt.

Bei P.425 verlasse ich die Strasse wieder und folge dem nächsten Waldweg nach Westen. So gelange ich zur Grenze (Nähe P.437). Ich hatte mich eigentlich schon darauf eingestellt, mich der Grenze entlang durchs Gehölz kämpfen zu müssen. Aber siehe da: es existiert sogar ein schmaler Trampelpfad der Grenze entlang! Dieser ist auf der LK nicht eingezeichnet.

So kam ich viel leichter als erhofft via Grenzstein 89 zu einem weiteren Grenzstein, wo der Grenzpfad wieder auf einen breiten Waldweg stösst. Von hier ist es ein Katzensprung zur Hohwacht (484m), dem höchsten Punkt der Enklave Büsingen.
(Der inzwischen renaturierte Gipfel des Solenbergs im Nordwesten des Gemeindegebietes soll zwar 493m hoch sein, aber dazu lässt sich auf der LK keine Höhenangabe finden. Zudem befindet sich der eigentliche Solenberg-Gipfel auf CH-Gebiet)

Nach diesem Highlight (ok, auch hier keine Aussicht ...) stieg ich auf deutlichen Forstspuren wieder ab, folgte nochmals ein Stück dem Grenzweg, bevor ich dann auf einen breiteren Wanderweg einbog, der mich schliesslich aus dem Wald führte.

Auf der Strasse ging's via Schützenhaus nach Buchthalen, dem eher ländlichen Teil Schaffhausens. Den Abschluss bildete der Spaziergang dem Uferweg des Rheins entlang, der am Sonntagmorgen noch eher verwaist ist. Am Nachmittag werden sich hier wieder Hunderte von Leuten tummeln ... Bald war der Ausgangspunkt an der Schiffslände Schaffhausen wieder erreicht.

Fazit:
ein schöner Sonntagmorgen-Spaziergang in unbekanntem Terrain; man könnte es auch eine "3-Gipfel-Tour-ohne-Aussicht" nennen ... wovon zwei "Gipfel" als Hikr-Erstbesteigungen durchgehen ... ;-))